Die Gejagte. Grace Goodwin

Die Gejagte - Grace Goodwin


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Ich spürte die Hitze seines Samens, als er mich ausfüllte, mich vereinnahmte.

      Und er gehörte mir, denn auch wenn er mich bezwungen hatte, so hatte ich ihm doch das ultimative Vergnügen bereitet. Ohne mich wäre er nicht mehr vollständig.

      Und ich … ich lieferte mich ihm aus. Bereitwillig. Gerne. Voll und ganz.

      Ich riss die Augen auf und musste nach Luft schnappen.

      “Nein!” brüllte ich und das Wort hallte von den sterilen vier Wänden wider.

      “So gut, hm?”

      Ich blinzelte und erblickte Kiras süffisantes Gesicht. Meine Freundin war über mich gebeugt, sie sprang aber zurück, als ich mich abrupt aufsetzte.

      Ich rieb mir die Augen. Meine Fresse, das war vielleicht scharf. So echt. Aber es war nur ein Traum. Ein alberner Testtraum für Bräute.

      Rachel, eine andere Erdenfrau, die mit dem Gouverneur der Kolonie verpartnert war, blieb still, aber ihr Mundwinkel war nach oben gebogen. Oh ja, sie lachte sich ins Fäustchen.

      Doktor Surnen, der für alle Testverfahren des Planeten verantwortlich war, stand jetzt mit seinem Tablet neben mir. Ich war nicht sicher, ob er so ruhig war, weil die Tests intensive Sexträume beinhalteten oder weil ich die erste Frau war, die er getestet hatte und bei der er nicht sicher war, was er sagen sollte. Soweit mir berichtet wurde, war ich gegenwärtig die einzige unverpartnerte Frau auf dem Planeten, abgesehen von Kristins Mutter, noch einer Erdenfrau. Dieser Doktor testete normalerweise keine Frauen. Er testete nur integrierte Krieger, die hierher transferiert wurden, nachdem sie der Gefangenschaft entkommen waren.

      Meine Nippel waren hart, aber das würde ich nicht dem Doktor gegenüber erwähnen. Ich hatte keinen Steifen, immerhin hatte ich keinen Schwanz, aber meine Pussy sehnte sich nach genau dem Sex, den ich mir eben so bildhaft vorgestellt hatte … den ich aber nicht gehabt hatte.

      Ich war aufgegeilt. Aufgereizter als in meinem gesamten Leben. War der Test absichtlich so grausam? Um uns total wuschig und spitz zu machen, ohne Aussicht auf Erlösung? War es so, damit die getestete Person dringend kommen wollte und folglich immer dem Match zustimmte, und zwar nur um garantiert Sex zu haben?

      Momentan, mit diesen verräterischen Nippeln und meiner leeren, zuckenden Pussy, die sich verzweifelt nach einem dicken Schwanz sehnte, hätte ich wohl auch einem Match mit einem Planeten zugestimmt, dessen Typen blau waren und zwei Pimmel hatten.

      “Ich bin hierhergekommen, um dich und Angh zu besuchen, nicht um mich testen zu lassen,” rief ich ihr in Erinnerung, und zwar nicht zum ersten Mal.

      Sie rollte mit den Augen: “Du hast beides erledigt. Also ein überaus erfolgreicher Trip.”

      Ich stieg vom Teststuhl runter und streckte mich. Schlechte Idee, da meine Nippel an meiner Uniform scheuerten. Ich wimmerte leise.

      Rachel lachte.

      “Ich mag dich nicht,” grummelte ich und warf ihr den bösen Blick der Akademiechefin zu, bei dem sich die jungen Kadetten normalerweise in die Hosen pinkelten. Sie lachte nur noch lauter.

      2

       Elitejäger Quinn, Latiri 4, Integrationszentrum der Hive, Sektor 437

      An meinem Hals und meinen Handgelenken waren schwere Schellen angebracht, mein getrocknetes Blut war der einzige Hinweis auf das, was die Integrationseinheiten mir antun wollten.

      Sie wollten mich zu einem von ihnen machen.

       Hive.

      Mich übernehmen. Meine Kraft und meine Fähigkeiten übernehmen. Meinen Geist übernehmen.

      Eher würde ich sterben, als diesem summenden Gedröhne in meinem Schädel nachzugeben. Mit jeder Injektionsrunde wurde das Rauschen intensiver. Ich verlor ein weiteres Stück von meinem Verstand, auch wenn ich spürte, dass mein Körper kräftiger wurde.

      Ich hatte mitangesehen wie zwei lebenslange Freunde, beide Elitejäger wie ich, in ihren Zellen dahingesiecht waren. Aber sie hatten sich nicht in den Feind verwandelt. Bis zum Schluss hatten sie gekämpft und den Hive das verweigert, was sie wollten. Mehr Krieger. Elitekrieger.

      Meine Kumpels hatten dem blauen Chef dieser Basis nicht das gegeben, was er wollte. Ich war der letzte von uns. Der letzte Elitejäger in diesen unterirdischen Zellen. Seine letzte Aussicht auf Erfolg.

      Die anderen hatten sich bis zum Schluss zur Wehr gesetzt. Und das würde ich auch tun.

      “Wie ich sehe, bist du wach, Jäger.” Der dunkelblaue Alien war ein Flickwerk aus Silber und kräftigem, leuchtendem Blau. Seine Augen waren fast schwarz. Sie waren völlig undurchsichtig, hinter den Augäpfeln gab es nichts, kein Schimmer von Gefühl, keine Seele. Kein Himmelblau, sondern etwas Dunkleres und sehr viel Unheimlicheres. Ich wusste, dass ich dem berüchtigten Nexus gegenübersaß, einem der geheimnisvollen Anführer—oder Schöpfer—der Hive-Systeme. Meine Informationen kamen direkt vom Geheimdienst. Weniger als eine Handvoll von ihnen waren je gesichtet worden und das nur von Frauen von einem neuen Koalitionsplaneten namens Erde.

      “Was willst du? Ich stehe nicht auf Männer und ich stehe auch nicht auf Blau, also krieg dich wieder ein.” Der Nexus kniff die Augen zusammen, zeigte jedoch keine weitere Reaktion. Aber er wusste, was ich gemeint hatte. Ich konnte seine Gereiztheit spüren.

      “Ich habe nicht die Absicht, mich mit dir zu paaren.”

      “Den Göttern sei Dank.”

      Das ärgerte ihn sogar noch mehr: “Du versuchst es mit Humor, Jäger, aber das wird dir nichts nützen. Am Ende wirst du mir gehören.”

      Ich schüttelte den Kopf und starrte ihm in die Augen. Die Geste ließ das Rauschen in meinem Kopf zu einem Brüllen anschwellen und der Schmerz bohrte sich wie Nadeln in meine Augen, aber ich wandte nicht den Blick ab. Sollte er mich doch töten. “Nein. Ich werde nur noch ein toter Krieger sein und du wirst versagt haben.”

      Der Nexus fauchte, hob seine Klaue und verpasste mir eine Ohrfeige.

      Die Nexus-Kreaturen waren anders als ihre Drohnen. Sie zeigten Reaktionen. Sie sprachen von sich in der ersten Person, nicht in der dritten. Sie waren lebendig. Sie waren Individuen.

      Sie konnten manipuliert werden. Erschreckt werden.

      Verhöhnt.

      Ich lächelte die blaue Kreatur an, als sie die Hand hob und einer ihrer Drohnen ein Zeichen machte mit einer weiteren Runde Injektionen fortzufahren. Die Nadeln bohrten sich tief in meine Hals- und Handgelenkadern und pumpten mich mit mikroskopisch kleiner Hive-Technologie voll; Nanozyten, die so winzig waren, dass die Ärzte der Koalition keine Hoffnung hatten, sie jemals von kontaminierten Kriegern wie mir zu entfernen. Sollte ich überleben, wären meine Tage als Jäger wohl gezählt. Je nach Ausmaß der Integrationen könnte ich als unbrauchbar und vergessen in die Kolonie verbannt werden.

      Es gab keine Hoffnung mehr für mich, aber ich lächelte trotzdem, als der Nexus sich von mir entfernte. Sobald er weg war, sackte ich wieder zu Boden. Sie hatten mir meine Uniform gelassen, allerdings hatten sie mir meine Waffen abgenommen. Der Anzug hielt zwar meine Körpertemperatur stabil, konnte aber nichts ausrichten, um meinen Geist vor der krassen Realität dieser Höhle abzuschirmen. Die gesamte Basis. Die Transportstation in Sichtweite meiner Zelle. Ich sah dutzende neue Gefangene eintreffen: Prillonen, Viken und Menschen, Atlanen und Xerimianer—wenn auch nur wenige von letzteren beiden; sie waren zu gefährlich, um sie in großen Mengen zu holen. Noch seltener waren Everianische Jäger wie ich. Die Tatsache, dass der Nexus genau hier, unter Kommandant Karters Nase eine Integrationsanlage betrieb, war mehr als verstörend. Wahnsinn sogar. Niemand wusste, dass wir hier waren. Hier, wo sie nicht nach uns suchten, weil angenommen wurde, dass das Gebiet von den Hive befreit war.

      Der Gedanke machte mich stinkwütend und das Adrenalin in meinen Adern ließ


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