Weise & gelassen älter werden. Christoph Morgner

Weise & gelassen älter werden - Christoph Morgner


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       Stimmen zum Buch

      Die Jahre des Älterwerdens sind ein besonderes Geschenk und eine große Aufgabe! Großartig, wie Christoph Morgner in seinen Ausführungen Hilfen und Tipps gibt: kurzweilig, hintergründig, humorvoll, vom Evangelium geprägt. Und auf jeden Fall alltagstauglich! Das macht Mut.

      Theo Schneider, früherer Generalsekretär des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes

      Wer im Einklang mit Gott lebt, für den ist das Alter nicht bloß der Ausklang aktiven Lebens. Christoph Morgner zeigt ganz praktisch, welche Chancen ein sinnvolles, bewusst gestaltetes Altwerden hat. Und dass man nicht früh genug beginnen kann, sich auf diesen Lebensabschnitt vorzubereiten.

      Peter Hahne, TV-Moderator und Bestsellerautor

      Christoph Morgner

      Weise &

      gelassen

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      Die Bibelzitate folgen der Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

      © 2020 Brunnen Verlag GmbH, Gießen

       www.brunnen-verlag.de

      Lektorat: Konstanze von der Pahlen

      Umschlagfoto: shutterstock

      Umschlaggestaltung: Jonathan Maul

      Satz: DTP Brunnen

      ISBN Buch 978-3-7655-0756-4

      ISBN E-Book 978-3-7655-7583-9

      Inhaltsverzeichnis

       Persönliches vorweg

       1. Wann ist man eigentlich alt?

       2. Wir freuen uns über unser Alter und danken Gott

       3. Wir pflegen unsere Gottesbeziehung

       4. Kleines Intermezzo: Alte Menschen in der Bibel

       5. Das will gelernt sein: Loslassen und Ergreifen

       6. Die kostbare Zeit genießen und nutzen

       7. Arbeiten hält uns munter

       8. Wir pflegen die vier großen L:

       Lernen

       Laufen

       Lieben

       Lachen

       9. … dann kommt etwas dazwischen: Wir scheitern

       10. … und auch das noch: Wir werden krank

       11. Hilfe(n) annehmen – das will gelernt sein!

       12. Demenz – und nichts bleibt, wie es war

       13. Ende gut – hoffentlich alles gut

       Quellenangaben

      Persönliches vorweg

      Was mir vor einigen Jahren passierte, steckt mir noch tief in den Knochen. Es war auf Rügen. Meine Frau und ich wollten den neu errichteten Baumwipfelpfad – sehr empfehlenswert! – erwandern, um unserer Gesundheit Gutes zu tun und aus vierzig Metern Höhe die Insel zu überblicken. Ich ging zur Kasse, um die Tickets zu erwerben. Da fragte mich doch der junge Mann hinter dem Tresen: „Haben Sie Ihren Rentnerausweis dabei?“ Das traf mein Gemüt wie ein Donnerschlag. War ich doch bis zu diesem Tag von meinem geradezu jugendlich-dynamischen Äußeren überzeugt. Schritt ich nicht fit und elastisch daher? Spielte ich nicht sogar gelegentlich mit unseren Enkeln Fußball?! Und nun das: der Rentnerausweis. Das war ein Stich in mein Herz.

      Wenige Jahre später kam ich erneut dorthin. Derselbe junge Mann an der Kasse. Ob ich ermäßigungsberechtigt wäre, fragte er mich. „Schauen Sie mich an, dann wissen Sie Bescheid“, gab ich zurück. Umgehend erhielt ich den Nachlass für Rentner. Seitdem trage ich mich leise mit dem Gedanken, zur älteren Generation zu gehören. Und der Gedanke wird in mir von Jahr zu Jahr lauter …

      Auch meine Frau hat für sich denselben Eindruck gewinnen müssen, war sie doch kürzlich mit unserer Tochter unterwegs. Die wollte sich eine neue Jeans kaufen. Sie hielt eine in der Hand. „Die kriegst du bestimmt billiger“, meinte meine preisbewusste Frau, „die hat ja Löcher.“ „Aber das ist ja gerade das Moderne daran!“, erwiderte unsere Tochter empört. „Cool ist das! So tragen das jetzt alle. Aber in deinem Alter verstehst du das ja nicht mehr!“

      Kurzum – meine Frau und ich fragen: Wann ist man eigentlich alt?

      1. Wann ist man eigentlich alt?

      In meiner früheren Gemeinde in Niedersachsen besuchte ich eine Frau, zweiundachtzig Jahre alt, und lud sie zum Seniorennachmittag ein. „Ich – zum Seniorennachmittag? Was soll ich denn dort?“, war ihre erstaunte Reaktion. „Da gehen doch nur alte Leute hin!“

      Ein Einzelfall? Keineswegs! Alt werden will bekanntlich jeder. Es ist schließlich die einzige Möglichkeit, lange zu leben. Forscher haben übrigens herausgefunden, dass Menschen, die häufig Geburtstag feiern, länger leben. Aber alt sein? Eine Zweiundachtzigjährige jedenfalls nicht!

      Und Fünfundsechzigjährige erst recht nicht. Als damals unser dörflicher Ortsrat zur Adventsfeier für Senioren einlud, meinte er es gut. Doch viele schüttelten den Kopf und warfen die Einladung sofort in den Papierkorb. Wir, mit fünfundsechzig und knapp darüber, zu den Senioren? Niemals!

      Aber wann wird es denn nun Zeit, sich beim Seniorenkreis einzufinden? Wann ist man eigentlich alt?

      Da habe ich manche kauzige Antworten gefunden: Alt ist man dann,

      … wenn man beim Zubinden der Schnürsenkel überlegt: „Was kann ich wohl noch erledigen, wenn ich schon mal hier unten bin?“

      … wenn die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen mehr gekostet haben als das süße Gebäck selbst.

      … wenn man mehr Bekannte auf dem Friedhof hat als unter den Lebenden.

      Alt sein? Nein, danke. Wer will das schon? Unwillkürlich verbinden wir damit Begriffe wie senil, dement, lethargisch, erwartungslos, klapprig. Die Zielgerade ist erreicht, das Ende ist nah.


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