Himmel trifft Erde. Alina Pfeifer
der Geruch. Ich öffne die Tür und bin Zuhause. Ein Geruch nach daheim. Es duftet nach »neu« und »ruhig«. Mollige Wärme. Der Geruch des Ankommens. Riechen meine Freunde den gleichen Duft? Der Duft nach Vertrautheit steckt genauso gut in einem Pulli, einem T-Shirt von vertrauten Personen.
Heimat ist überall.
Heimat, ist es wirklich ein Duft? Nein, doch eher ein Gefühl. Ein friedliches Gefühl. Das Gefühl, das gefühlt werden will. Ein Gefühl nach mehr.
Heimat, freundlich, hilfsbereit, zuvorkommend, vertrauensvoll.
Heimat: Menschen sind Heimat. Meine Familie, meine Freunde. Menschen, die das Leben lebenswert machen. Sprechen, ohne denken zu müssen. Tür auf, Freunde sehen, Heimat spüren.
Heimat, womöglich ist es die Natur. Die friedliche Natur mit all ihren Facetten. Die unberührte Schönheit. Doch was bringt diese Schönheit? Der Mensch zerstört zu viel.
Was ist das für eine Heimat, die voll von Terror, Unfriede und Hass ist? Wo ist die Liebe geblieben? Der Friede?
Kann man Heimat überhaupt zerstören, wenn man gar nicht weiß, was dieses ausdrucksvolle Wort bedeutet?
Braucht Heimat eine Bedeutung? Ist es nun ein Gefühl, ein Geruch, ein Ort, ein Mensch?
Es ist völlig egal. Jeder hat seine ganz eigene Definition. Im Kopf, im Herzen. Jeder kennt Heimat, völlig egal, was es nun ist. Aber man darf Heimat nicht verlieren, sie ist immer und überall. Sie ist einfach da. Doch was ist Heimat für dich? Wo bist du Zuhause? Was lässt dein Herz schneller schlagen?
Schönheit
»Das Größte, was wir können, ist, Mensch zu sein«, so sang es schon Christina Stürmer.
Ich sag es dir immer wieder, du bist schön. Wunderschön. Doch du antwortest mal wieder bieder, dass du hässlich seist. Du musst dich ja nicht gleich selbst lieben, aber annehmen, das wäre ein Anfang. Alle anderen sagen, du bist schön, aber du glaubst wirklich, sie meinen es nicht ernst. Für dich ist es zu schön, um wahr zu sein. Manchmal habe ich das Gefühl, du hast Angst, »Spieglein, Spieglein« zu sagen.
Du fühlst nichts mehr. Nur noch deine beraubte Persönlichkeit. Aber sie wird nicht geraubt, deine Persönlichkeit, du beraubst dich ihrer selbst. Du guckst in den Spiegel und siehst deine Schönheit nicht. Doch ich sehe sie. Ein schlauer Philosoph stellte einmal fest, dass die Schönheit in der Seele dessen liegt, der sie betrachtet.
Sie ist da, deine eigene persönliche Schönheit! Lass mal tiefer nach ihr suchen, in dir drin. Du bist zu gut! Lässt alles mit dir machen. »Nein« sagen, das gibt es bei dir nicht. Nur das machen, was andere wollen, doch so läuft es nicht. Nicht in unserer Freundschaft. Sei mal du selbst, sag mal »Nein« zu Dingen, zu denen du jetzt »Ja« sagst. Es ist okay. Krame tiefer nach dir. Wo bist du? Ich will dir helfen, aber du machst dicht. Verschließt dich wie ein Schloss, wirfst den Schlüssel weg. Doch glaub mir, ich kann fangen. Ich habe ihn, den Schlüssel zu deinem Herzen. Ich habe dich enttarnt. Du machst Dinge aus Gründen, die ich nicht verstehe. Dinge, die du lieber lassen solltest. Aber okay, ich lass dich nicht in dein Verderben laufen. Ich bin da und ich bleibe dort.
»Das Größte, was wir können, ist, Mensch zu sein.«
Wir selbst zu sein.
Sei mal du selbst! Es heißt: »Nur wer abspringt, lernt auch fliegen.«
Glaub mir, Kind, du wirst siegen! Glaub an dich, deine Persönlichkeit und deine Schönheit.
Schön. Ja, schön bist du wirklich. Von außen bis ins Herz und wieder zurück. Aber heit? Heit wie Heiterkeit, heit wie in Unbeschwertheit? Nein, du bist nicht heiter und auch nicht unbeschwert. Du fühlst dich so schwer wie ein Backstein auf dem See, du sinkst. Nein, gar nicht. Ich halte dich, solange es geht. Und es wird ewig gehen. So lange, bis die eine künstliche Rose inmitten der echten Rosen verblüht. Du bist nicht schwer. Du bist eine Feder. So unbeschwert. Und heiter, meine Süße, bist du auch. In deinem verschlossenen Herzen lebt das Kind. Das fröhliche Kind. Lass sie zu, die Heiterkeit und auch die Unbeschwertheit.
»Das Größte, was wir können, ist, Mensch zu sein.«
Doch wir wären so gerne jemand anderes, vielleicht ein Halbgott, so wie die anderen es zu sein scheinen.
Aber hör auf, die anderen anzugucken! Siesind gut, reich, hübsch und beliebt. Na und?! Schau dich an, du bist mein Wunder! Ist das nicht genug? Weißt du es denn nicht zu schätzen? Ich bin da für dich. Wie in all den Jahr’n. Ich brauche dich. Ich liebe dich. Komm, nimm dich an! Lass die anderen sie sein und dich du sein!
Denn schon MoTrip war der Meinung: »Lass die anderen sich verändern und bleib so, wie du bist! Ich mag dich so, wie du bist, ich brauch dich so, wie du bist!«
Doch die nächsten Zweifel kommen wie eine Welle. Du verlierst das Surfbrett und tauchst ab. Tauch doch einmal ein, ein in dein Leben. Denke drüber nach, und wenn du fertig bist, tauche wieder auf. So machen es die Profis und dann schaffst du das erst recht!
»Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?«
Schönheit ist Ausstrahlung. Wie sagt man immer? Schönheit ist vergänglich. Ja, aber echte Schönheit währt lebenslänglich.
»Das Größte, was wir können, ist, Mensch zu sein.«
Lass das pessimistische Denken! Das Glas ist halb voll und nicht halb leer. Lass das Opferrollen-Denken weg! Du bist kein Opfer, du bist der Täter. Du schreibst dein eigenes Buch. Das macht man nicht passiv, sondern aktiv! Keiner hat gesagt, dass du alleine bist. Doch du vergisst. Schreib deine Rechnung nochmal neu und ergänze mich. Denn mit mir kannst du rechnen! Ich zähle auf dich und du auf mich. Ich bin immer noch da, notier dir das!
Bei mir kannst du so sein, wie du wirklich bist. Ich hoffe, du kannst dann wie Namika sagen: »Bei dir kann ich ich sein, verträumt und verrückt sein.« Denn du bist mein Lieblingsmensch. Und ich kann nicht auf dich verzichten!
Höre also auf, dich selbst zu vernichten, nimm dich an und akzeptiere deine Schönheit!
»Denn das Größte, was wir können, ist, Mensch zu sein.«
»Und wir gehen den Weg von hier Seite an Seite, ein Leben lang, für immer. Denn wir gehen den Weg von hier weiter und weiter ein Leben lang, für immer!«
Special Effects
Jeder kennt sie. Jeder hat sie. Es gibt gute und schlechte. Unsichtbare und sichtbare: Macken. Meine Freundin, sie isst nichts, was sich vermischt. Sie bekommt regelrecht Anfälle, wenn ich genüsslich Apfelbrei auf meinen Kartoffelbrei klatsche. Am liebsten würde sie die Lasagne entschichten. Meine andere Freundin läuft jedes Mal einen Halbmarathon, wenn sie Füße anpacken muss. Und ich? Ich schaue hinter jede Tür dreimal, ob ich auch wirklich das Licht ausgemacht habe, kann Dinge nicht um kurz vor fünf oder um kurz nach fünf machen, nein, es muss genau fünf sein. Und Perfektionismus ist leider auch eine meiner Macken. Leider? Sind es nicht Macken, die uns einzigartig machen? Ohne Macken wären Menschen doch langweilig! Und wer sagt, dass es Macken sind? Es sind Special Effects.
Macken, ja, die haben auch Menschen mit Behinderung. Aber warum Behinderung? Sie sind doch genau wie wir: Menschen! Okay, manchmal haben sie ein Chromosom mehr als wir, aber auch das macht sie nicht zu einem Nichtmenschen. Manchmal ertappe ich mich dabei zu realisieren, dass ich nicht nur ein Chromosom weniger habe als sie, sondern dass ich auch so weniger habe. Denn manchmal denke ich, ich sei behindert. Verhindert. Stehe mir in zu vielen Dingen selbst im Weg und seh die Welt nicht so, wie es die Menschen tun, die wirklich als behindert gelten.
Ich kenne ein Mädchen, das hat das Down-Syndrom, und immer wenn ich in ihrer Nähe bin, würde ich mich am liebsten auf eine Reise mit ihr begeben, um einmal ihre Welt zu sehen. Sie nimmt Menschen wahr, die ich nur dunkel im Augenwinkel sehe. Sie sieht selbst mich anders, als ich