SoloVan. Susanne Flachmann

SoloVan - Susanne Flachmann


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alt="image"/>image www.herman-unterwegs.deSabine und Micha führen einen unglaublich informativen Blog mit allen Tricks und Anleitungen, die du zum kompletten Ausbau oder für die Reparatur deines Wohn- oder Weltreisemobils brauchst. (Danke für alle Stromtipps!) In ihrem selbst ausgebauten „Herman“ sind die beiden weltweit dauerhaft unterwegs und bieten ihr wertvolles und umfassendes Fachwissen auf ihrer Webseite und in persönlichen Skype-Konferenzen an.imageimage www.wohnmobil-selbstausbau.comUlrich ist einer der Ersten, die ihr Wissen in Buchform gepackt haben. Er gilt als DIE Kompetenz in Sachen Ausbau von Weltreisemobilen, richtet sich aber nicht nur an Komplettausbauer, sondern auch an alle Wohnmobilisten, die ihr Fahrzeug verbessern/umbauen wollen. Neben seinem 512 Seiten starken Buch (auch als E-Book erhältlich) bietet Ulrich Webinare und ein persönliches telefonisches Ausbaucoaching an. image

      Der erste Schritt zählt.

      Wir müssen bereit sein,

       uns von dem Leben zu lösen,

       das wir geplant haben,

       um das Leben führen zu können,

       das uns erwartet.

      Joseph Campbell

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      Auf nach Griechenland | Es regnet, grau. Trübe wie meine Stimmung. Der Abschiedskaffee mit meiner Schwester dauert vor lauter Ratschen und innerem Zögern viel länger als geplant. Ich gebe ihr die Wohnungsschlüssel und die letzten Instruktionen, denn um Geld zu sparen, habe ich mein geliebtes Zuhause untervermietet. Morgen kommen die ersten Mieter. Es ist anders, als zwei Wochen in den Urlaub zu fahren. Die Wohnung ist auf Hochglanz poliert, und ich weiß, dass ich sie ab jetzt für längere Zeit nicht mehr meine eigene nennen kann. Ein schmerzhaftes Gefühl.

      Der Moment ist da: Ich will mich jetzt nicht weiter mit schwerem Herzen verabschieden. Ich muss jetzt los. Ich steige ein, setze mich und drehe den Zündschlüssel … kein einziger Mucks. Mein Herz pocht, und sofort setzt sich das Gedankenkarussell in Gang: Wie kann das passieren? Was ist, wenn er kaputt ist? Wie kann ich das lösen? Ich schiebe es auf die Kinder, die beim Putzenhelfen laut Musik gehört und an allen Knöpfen rumgespielt haben. Offenbar ist die Batterie wohl leer. Tja. Zum großen Glück hat meine Schwester auf meine Abfahrt gewartet, um mir zu winken, und kann mir nun Starthilfe geben: Franz springt glöckchengleich an, und ich packe sicherheitshalber noch ihre Starthilfekabel mit ein.

      Ich tanke voll und sehe noch mal alles durch: Der Wassertank ist gefüllt, die Reifen sind aufgepumpt, alle Dinge eingeräumt, Schränke fest verschlossen, Kühlschrank verriegelt, Gardinen angebunden, CD läuft – perfekt! Ich sitze in meinem neuen Zuhause und reihe mich in den Autobahnverkehr ein. Der Lkw-Fahrersitz schaukelt bei jeder Bodenwelle sanft nach, eiskalter Regensturm prasselt an mein Fenster … oh – gute Frage: Funktionieren die Scheibenwischer überhaupt? Und wo ist denn eigentlich die Heizung? Die Lkw brettern mit gefühlten 150 Sachen links an mir vorbei. Ich teste die Musikanlage auf Maximallautstärke – und grinse: DAS ist das Glück.

      … SETZ DEN WAGEN ZURÜCK

      UND BIN RAUS.

      FAHR GERADE ÜBER LAND,

      ES WIRD GERADE MAL HELL,

      ICH SPÜRE FREIHEIT IN MIR,

      DENK: DAS GING ABER SCHNELL.

      BLEIBE BESSER IM HIER,

      DENN ES GIBT KEIN ZURÜCK

      UND ALLES, WAS ICH BRAUCH,

      IST MEIN AUTO UND GLÜCK …

      „RÜCKENWIND” VON THOMAS D.

      Schon nach einer Stunde mache ich Halt an der Autobahnraststätte: Ich brauche einen Kaffee. Die erste Euphorie ist verflogen, in mir wolkentrübgraue Gedanken. Ich setze mich an die Bar, wärme mich am Cappuccino (Mitte Juli!) und bekomme die Wucht des Abschieds zu spüren. Weg. Auf unbestimmte Zeit. Ich fühle mich verloren. Einsam. Ausgeliefert und schutzlos. Ich sehne mich nach einem Zuhause. Heimatlos sein: Ist das nicht viel schlimmer als mein täglicher Alltagswahnsinn? Ist es wirklich das, was ich will? Der erste Umdrehgedanke krallt sich heiß in meinen Bauch. Noch kann ich alles abbrechen, rückgängig machen. Ich lasse die Gedanken zu, nehme mir die Zeit, darüber nachzudenken. Das ist, was ich ab jetzt möchte, warum ich raus von zu Haus bin: Ich will mir endlich Zeit nehmen für alles. Zulassen dürfen, hinspüren können, aushalten. Ich ermahne mich, diesen Plan durchzuführen: „Denk drüber nach! – Was sagt dir dieses Gefühl?“ Und so sitze ich mit geschlossenen Augen an der Bar, überlege in Ruhe: Worauf verzichte ich in diesen nächsten Wochen, das so schwer zu vermissen wäre, dass ich lieber doch nicht fahre? Der Job kann unterwegs gemacht werden, ich habe mein Laptop dabei. Die Freundinnen und die Familie können auf mich verzichten — ich werde unterwegs online mit ihnen verbunden bleiben. Die Wohnung ist sowieso vermietet und damit nicht bewohnbar: Mein Zuhause ist jetzt Franz. Die Kinder sind beim Vater super aufgehoben; erst mal sind sie noch im Schullandheim und werden wahrscheinlich zum Schuljahresende mit all den dazugehörigen Festen zu beschäftigt sein, um sich lange meiner Abwesenheit zu erinnern.

      Und obwohl alle Argumente für die Weiterreise reichen würden, setze ich noch einen großen Gedanken drauf, und in mir reift das Motto meiner Reise:

      Face your fears!

      Nutze die Chance und stelle dich allem, das du sonst nicht tun würdest! Jetzt ist die Gelegenheit, alles zu schaffen! Sieh bewusst auf die Probleme, stell dich frontal entgegen. Lass die Hürden kein Hindernis sein, sondern nimm sie sportlich. Mach Sachen, die für dich schwierig scheinen, und erfreue dich an deinem Mut! Stell dich deinen Ängsten und Zweifeln und lass sie nicht dich bestimmen.

      Ich realisiere noch mal die Chance für diese Reise als Riesengeschenk! Und meine Zweifel wandeln sich in Glück. Wahrlich beschwingt gehe ich über den großen Parkplatz und lächle so fröhlich, dass sich die Entgegenkommenden nach dem umdrehen, dem ich so breit zugrinse: Franz. Und ich nehme diesen Moment des Zweifelns, der Umdrehgedanken, der dunklen Gefühle als erste Hürde sportlich: Vollgas zur Weiterfahrt Richtung Süden!

      Die erste Nacht meines neuen (Camper-)Lebens möchte ich noch in Österreich verbringen. Also steuere ich einen der vielen Seen neben der Tauernautobahn an. Hier vermute ich viele Campingplätze; die Beschilderung gibt mir recht, und ich nehme gleich den erstbesten am Millstätter See: eine große Wiese, sehr wenige Mitcamper. Ich parke hinten, ganz abseits, und richte mich für die Nacht ein: Die Böcke unter die Vorderräder und so weit hochfahren, bis die Wasserwaage die perfekte Waagrechte anzeigt. Die Gasflasche aufdrehen, damit ich mir einen Tee zum Aufwärmen machen kann: Es ist saukalt (und leider habe ich keine Ahnung, ob und wie die Standheizung funktioniert)! Dann das Stromkabel zum Kasten legen, damit ich in dieser trüben Stimmung unbesorgt Licht machen kann (mir steckt noch der Anspring-Schock in den Knochen). Huch: Der Stecker meiner Kabeltrommel passt nicht in diesen Stromkasten? Noch nie gesehen: blaue Steckdose mit drei Polen? Ich eile zur Rezeption, die gerade die Läden herunterlassen will. Ich lächle, frage um Rat, bitte freundlich um Hilfe. Und die nette Dame öffnet noch einmal den kleinen Shop, zieht mir den richtigen Adapter raus und wünscht mir eine schöne erste Campernacht.

      Licht an! Herrlich. Ich kuschle mich unter alle Decken in meine Franz-Höhle, der Regen prasselt sanft aufs Dach, und ich fühle mich einfach nur pudelwohl und bin unendlich stolz auf mich! Dass ich mich losgerissen habe von daheim; dass ich mir selbst Mut zusprechen konnte, als ich zweifelte. Ich finde mich einfach großartig: dass ich zum ersten Mal in meinem Leben ein relativ großes und schweres


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