Gleichwertige Lebensverhältnisse - Vision oder Illusion. Группа авторов
und Wirtschaft beschrieben, die der Staat verantworten muss.
Schwerpunkt
Gentrifizierung
Der Rückzug des Staates aus dem Wohnungsbau und die Preisexplosion bei Immobilien in einigen Städten hat Selektions- und Verdrängungsprozesse ausgelöst, die das Gesicht von Stadtvierteln und ganzen Städten verändert haben.
Schwerpunkt
Stadt versus Land?
Bei allen Klagen über das Gefälle zwischen Stadt und Land ist die Versorgung mit Leistungen der Daseinsvorsorge insgesamt überwiegend gut. Verbesserungsbedarf gibt es allerdings bei Vielfalt und Qualität des Angebots.
Interview
Ost und West
Auch dreißig Jahre nach dem Mauerfall teilt sich das Land in Ost und West. Neben einer „Anerkennungsdiskrepanz“ aus „ostdeutscher“ Perspektive werden die alten Trennlinien hauptsächlich von Menschen mit westlicher Sozialisation aufrechterhalten.
Pro & Contra
Gleichwertige Lebensverhältnisse
Nutzen und Zweck von Regionalfördermaßnahmen werden unterschiedlich bewertet. Sind sie für den sozialen Zusammenhalt erforderlich und ist die „Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ ein sinnvolles Ziel?
Interview
Die Politik hat sich selbst kastriert
Die Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand dient mehr als der Bereitstellung wichtiger Güter und Dienstleistungen. Sie zähmt den Kapitalismus, dämpft die Ungleichheit und stärkt, richtig gemacht, Teilhabe und Demokratie.
Forum
Wahrheit und Lüge in postfaktischen Zeiten
Die politische Lüge kommt, selbstverständlich, auch in der Demokratie vor. Die hält das aus. Eine Kultur der Lüge, wie sie im „postfaktischen Zeitalter“ gedeiht, ist hingegen eine Bedrohung.
■ Gleichwertige Lebensverhältnisse – Vision oder Illusion
Stefan Schieren
„Jeder Dollar ein Wahlzettel“. Wie eine demokratische Verheißung scheiterte
Hans-Jürgen Bieling u. Matthias Möhring-Hesse
Den Staat in die Pflicht nehmen. Staatliche Gewährleistung der öffentlichen Infrastuktur
Martin Kronauer
Gentrifizierung und soziale Polarisierung in der Stadt
Antonia Milbert und Matthias Furkert
Madlen Preuß
Ein neuer „Ost-West-Konflikt“? Deutschland im Jahr 30 der Wiedervereinigung
■ Pro & Contra
Christian A. Oberst
Warum es in der Sozialen Marktwirtschaft der Regionalpolitik bedarf
Joachim Ragnitz
Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse: ein untaugliches Konzept
Interview mit Kevin Kühnert Die Politik hat sich selbst kastriert
■ Forum
Klaus Stüwe
Wann Lügen zum Problem werden. Zum Umgang mit der Wahrheit im postfaktischen Zeitalter
■ Rezensionen
Bücher für den Politikunterricht
■ Literaturtipps
„ JEDER DOLLAR EIN WAHLZETTEL“
Wie eine demokratische Verheißung scheiterte
von STEFAN SCHIEREN
Die neoliberale Wende um 1980 enthielt auch die Verheißung, durch „consumerism“ die Demokratie zu stärken. Doch sie löste dieses Versprechen nicht ein, sondern mündete in einer „Krise des demokratischen Kapitalismus“ (Wolfgang Streeck).
In Großbritannien, dem Mutterland der Industrialisierung, zogen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer mehr Menschen vom Land in die Stadt und siedelten sich in den wie Pilze aus dem Boden sprießenden Elendsvierteln an. Zur eigenen Versorgung brachten sie ihr Viehzeug mit, das mit den auf engstem Raum lebenden Menschen eine Unmenge an Unrat produzierte. Die hygienischen Bedingungen waren katastrophal und wuchsen sich angesichts fehlender Infrastruktur zu einem gewaltigen Gesundheitsrisiko aus. 1854 brach in London eine Cholera-Epidemie aus, die Tausende Tote forderte. Der Arzt John Snow begab sich auf die Suche nach der Ursache. Er fand heraus, dass verunreinigtes Wasser für die Verbreitung der tödlichen Krankheit verantwortlich war. Es lag also auf der Hand, durch Kläranlagen sowie Ver-und Entsorgungseinrichtungen die Gefahrenquelle zu beseitigen.
Doch solche technischen bzw. leitungsgebunden Einrichtungen erforderten bereits damals hohe Investitionen, die