Blutroter Schmerz und finstere Lust | Erotischer SM-Vampir-Roman. Angelique Corse

Blutroter Schmerz und finstere Lust | Erotischer SM-Vampir-Roman - Angelique Corse


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ernst. Die Unterwäsche zerschneiden! Zwar wusste sie, dass es so etwas gab, aber erleben ging ihr zu weit. Außerdem hatte der Meister recht, ihre Unterwäsche war tatsächlich sehr teuer und nicht selten fraß diese ihr gesamtes Taschengeld.

      »Und dein Tanga wird mit Schnüren gehalten.« Er schmunzelte. »Das ist süß und perfekt für unsere Spiele.«

      Jane schauderte, als die Kleidungsstücke wie Blütenblätter hinabglitten und sie entblößt vor der, zum Glück, ruhigen Menge stand. Was für Spiele meinte er? Alles in ihr schrie nach Flucht, aber das war nicht mehr möglich.

      »Hab keine Angst.« Entgegen ihrer Erwartung verwickelte der Meister sie in einen leidenschaftlichen Kuss, der sie leise stöhnen ließ. Sein Parfum aus Patschulie und Lavendel raubte ihr den Atem, ebenso wie der Minzgeschmack seiner Lippen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, versuchte sie sich so weit, wie es ging, an ihn zu schmiegen.

      Der Unbekannte lachte und holte eine kleine Peitsche hervor. Ein Hauch von Angst erwachte in Jane. Damit wollte er sie schlagen? Doch es passierte nicht. Stattdessen ließ er die dünnen Lederriemen lockend über ihren Oberkörper gleiten. Wie ein gefährliches Tier umspielten sie ihre Brüste und Jane musste nicht lange überlegen, um zu wissen, dass er auch anders konnte. Dennoch begann sie zu stöhnen und ihr wurde mit jeder Sekunde heißer.

      Klatsch. Ein wenig erschrocken starrte sie ihr Gegenüber an. Dieser erste Schlag kam nicht unerwartet und dennoch spürte sie die widersprüchlichen Gefühle. Ihre Beine fingen außerdem an zu zucken.

      »Na, so etwas«, sprach der Meister und wandte sich an das Publikum. »Erst war meine Sklavin unentschlossen und jetzt genießt sie in vollen Zügen.« Er legte seine Hände um ihren Hals und drückte zu. Überraschenderweise reagierte Jane richtig und entspannte sich.

      Erneut schoss die Peitsche auf ihren Oberkörper hernieder, diesmal härter. Zuerst versuchte sie reflexartig auszuweichen, während ihr Blut immer mehr zu kochen begann. Auch zwischen ihren Beinen bildete sich langsam aber sicher eine Flüssigkeit, die nur eins bedeutete: Lust. Auch dem Meister blieb es nicht verborgen.

      »Am liebsten würde ich jetzt Klemmen an deine geschwollenen Schamlippen legen«, hauchte er verrucht und Jane schauerte. Würde sie einen solchen Schmerz ertragen können? »Sie sind so schön, das kannst du dir nicht vorstellen. Aber ich werde heute gnädig sein, schließlich ist es dein erstes Mal, habe ich recht?«

      Kaum merklich nickte sie und im gleichen Moment verschwand die Peitsche von ihrem Oberkörper. Jane schrie auf und wand sich wie ein Aal, während ihre Geilheit noch weiterwuchs. Geschickt gab der Meister ihr einige Schläge zwischen die Beine, zuerst auf den Venushügel, dann auf die deutlich vergrößerte Klit. Eins… Zwei… Jane verlor jedes Gefühl für Raum und Zeit, ebenso dafür, wie viele Schläge es waren. Ihren Fesseln zum Trotz bäumte ihr Körper sich auf, als der Höhepunkt über sie hinwegrollte.

       Kapitel 2

      Der kühle Nachtwind strich über seinen Kopf und sorgte dafür, dass die Nackenhaare sich aufstellten. Ein Umstand, der ihn leicht lächeln ließ. Offensichtlich hatte sein Körper trotz der langen Zeit noch nicht alle menschlichen Reaktionen vergessen. Dabei machte ihm die Kälte wenig aus, er spürte sie nicht einmal wirklich. Theoretisch hätte er seine Kleidung ablegen und nackt durch die Straßen laufen können, wenn das nicht zu auffällig gewesen wäre.

      Lion unterdrückte ein Kichern und schaute stattdessen zu den sehr vornehmen Häuserfassaden empor. Sie waren zwar teilweise restauriert, aber trotzdem noch sehr gut erhalten. Dafür liebte er diese Stadt, wenngleich diese seine Sinne Nacht für Nacht durch den Fleischwolf drehte. Die unzähligen Menschen, über dreieinhalb Millionen, mit ihren Autos und dem vermeintlich normalen Lärmpegel, die zahlreichen Lichter, von denen mindestens die Hälfte überflüssig war. Außerdem ihre Gedanken, von denen er einige hören konnte. Einer war absurder als der andere und das, obwohl seine Fähigkeit zur Abschirmung sehr gut entwickelt war. Aber von Zeit zu Zeit gelang es einigen Strömen trotzdem, zu ihm durchzudringen und was Lion dabei vernahm, war an Lächerlichkeit kaum mehr zu überbieten.

      Das Licht einer Straßenlaterne blendete seine grün-schwarzen Augen, dennoch blieb er einige Minuten stehen und genoss den wärmenden Schein. Elektrizität. Ohne Zweifel eine der wichtigsten und nützlichsten Erfindungen der Menschheit. Es wurde im einundzwanzigsten Jahrhundert sehr viel Missbrauch damit getrieben und seiner Meinung nach schossen besonders die Wirtschaftszweige deutlich über das Ziel hinaus. Früher war es der Mensch, welcher die Technik beherrschte, heute hatte diese Konstellation sich ins Gegenteil verkehrt. Oft, wenn er durch die Straßen ging, sah er die Leute regelrecht an ihren Smartphones kleben. Zwar wusste auch er diesen Luxus durchaus zu schätzen, insbesondere wenn es um seinen Beruf oder potenzielle Opfer ging, aber diesen Fanatismus unterstützte Lion nicht. Schließlich hatte er nicht vergessen, wie es früher war.

      Warum er trotzdem in dieser Millionenhauptstadt blieb, konnte er selbst nicht genau beantworten. Vielleicht war es das pulsierende Leben mit all seinen Geschmacksrichtungen und den zahllosen Möglichkeiten. Dann natürlich auch die Anonymität. Er war genau wie alle anderen Einwohner ordnungsgemäß gemeldet und besaß eine offizielle Anschrift, trotzdem war es für jemanden wie ihn relativ einfach, im Pulk der Massen unterzutauchen und nicht mehr gesehen zu werden.

      Lion lachte spöttisch über sich selbst und strich die Haare zur Seite. Das geißelnde Licht begann allmählich zu schmerzen, dennoch wandte er den Blick nicht ab. So gerne, wie er Schmerzen zufügte, so sehr genoss er sie manchmal. Auch wenn das pervers klingen mochte. Lion kannte beileibe nicht nur die helle Seite dieser Stadt. Im Gegenteil, er hatte die Wunden des Dritten Reiches besser als manche der älteren Zeitzeugen erlebt. Der einzige Unterschied war gewesen, dass er dabei nicht um sein Leben hatte fürchten müssen, sondern daneben stehen konnte wie eine leblose, unbeteiligte Statue. Wenn einer der Amerikaner ihm unerwünscht zu nahe gekommen wäre, hätte er es im nächsten Moment bitter bereut. Es war kein Problem, die Gedanken eines psychisch angeschlagenen, vom Krieg erschöpften Menschen zu beeinflussen. Da gab es einige, bei denen mehr Mühe nötig war und er hatte es problemlos geschafft. Trotzdem waren der Bombenhagel, die Feuer und die zerstörten Häuser alles andere als angenehm gewesen. Mit den Opfern hatte er zeitweise sogar Mitleid gehabt, war jedoch außerstande gewesen, ihnen zu helfen.

      »Wann hörst du endlich auf, dich selbst zu belügen?«, schalt Lion sich selbst und vermied knapp, sich mit seinen eigenen Fangzähnen zu beißen.

      Es waren allesamt nur vorgeschobene Gründe, warum er, trotz seiner nicht geringen Abneigung, seit über zweihundert Jahren in Berlin lebte und keinen Versuch unternommen hatte, von dort wegzugehen. Viele seiner Artgenossen, von denen es mehr gab, als die Menschen vermuteten, hatten im Laufe der Zeit einen Kompromiss gefunden und gingen nur noch zum Jagen in die Stadt. Ansonsten lebten sie ihre friedliche Stille in Mausoleen oder verfallenden Häusern. Eine richtige Wohnung wie er selbst besaßen die wenigsten von ihnen, was schon zu dem einen oder anderen seltsamen Blick geführt hatte. Aber einen der Alten wagte niemand zu kritisieren oder gar anzugreifen. Es war in der Wohnung mitunter nicht einfach, vor allem, wenn es darum ging, sich vor dem Tageslicht zu schützen. Unwillkürlich musste Lion grinsen. Ja, absolut dichte Vorhänge und Ähnliches waren nicht so einfach zu bekommen, aber es war möglich.

      Nein. Der eigentliche Grund, wieso er an diesem Ort verweilte, war ein ganz anderer und noch schwerer zu benennen. Es war ein seltsames Gefühl, welches in seinem Innern brodelte und sich nicht benennen, geschweige denn erklären ließ. Wie lange es schon in seiner schwarzen Seele weilte, wusste Lion nicht genau. Vielleicht fünfzig oder sogar schon hundert Jahre. Zeit hatte für ihn stets eine untergeordnete Bedeutung, da sie in seinen Augen endlos war. Zuerst hatte er sogar geglaubt, jenes Empfinden käme von außerhalb oder von einem menschlichen Dritten. Haargenau wie ein Profiler auf der Arbeit scannte Lion daraufhin die Gedanken seiner Umgebung, fand jedoch die Ursache nicht in einem Menschen und auch nicht in einem Tier. Von Letzteren konnte er sowieso nur bestimmte, sehr extreme Emotionen wie etwa Angst oder große Freude wahrnehmen. Bei Menschen verhielt es sich anders, aber auch dort war der Anstoß nicht zu finden.

      Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis Lion klar wurde, dass er selbst der Ursprung jenes sonderbaren Gefühls war. Obwohl es ihn in seiner


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