Die Erde stirbt. Aurélien Barrau

Die Erde stirbt - Aurélien Barrau


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Jahr verschwinden 80 000 Quadratkilometer Wald. Diese Zahl nimmt ständig zu (die Zerstörung des Waldes geht nicht einfach nur weiter, sondern auch sie beschleunigt sich). Beim aktuellen Tempo werden die Primärwälder in Paraguay, Laos und Äquatorialguinea in den nächsten zehn Jahren verschwinden. Im darauffolgenden Jahrzehnt werden dann wohl mehrere andere Länder in Afrika und Asien betroffen sein.

      Dabei waren noch vor vierhundert Jahren zwei Drittel der Erdoberfläche (ohne die Ozeane) bewaldet.

      In 70% der Wälder auf der Erde ist der Waldrand von jedem beliebigen Punkt aus weniger als einen Kilometer entfernt. Seit 2017 steigen die CO2-Emissionen weltweit wieder an. Nur der „Coronavirus-Effekt“ scheint diese Tendenz – vorübergehend – ein wenig aufgehalten zu haben. Die Emissionen liegen heute bei 41 Milliarden Tonnen pro Jahr – das ist ein neuer historischer Rekord. Die Hypothese, dass die Erderwärmung die Vorhersagen weit übertreffen könnte und durch den Dominoeffekt unkontrollierbare Kettenreaktionen in Gang kommen werden, wird heute sehr ernst genommen. Im Jahr 2018 schien sich die Zunahme der Emissionen tatsächlich noch zu beschleunigen – dabei wäre eine Senkung der Emissionen um 40% innerhalb der nächsten 10 Jahre erforderlich, um die Erhöhung der Temperatur auf ein Ausmaß zu begrenzen, das noch bewältigt werden kann. Wenn wir weitermachen wie bisher, wird die Erhöhung der Temperatur in hundert Jahren bei etwa 6 Grad liegen, vielleicht auch mehr, und zu einer Katastrophe führen, deren Ausmaß völlig unvorhersehbar ist.

      Die sehr zaghafte „Nationale Klimaneutralitätsstrategie“ (SNBC), die 2015 in Frankreich verkündet wurde, wurde seit 2016 nicht eingehalten, weder im Transport- noch im Bauwesen.

      Die Ergebnisse der Simulationen sind eindeutig: Die (zumeist armen) Länder, die am schlimmsten unter der Erderwärmung leiden werden, sind nicht diejenigen, die sie verursacht haben (die zumeist reichen Länder) – dies macht die nötigen Anstrengungen noch heikler.

      Russland stellt ein schwimmendes Atomkraftwerk in Dienst, um den Bergbau im Untergrund der Arktis voranzutreiben.

      Mehr als 40% der Amphibienarten, fast 33% der Korallenriffe und mehr als ein Drittel aller Säugetiere sind bedroht.

      Die Gliederfüßler stellen unter den Lebewesen die meisten Arten und die meisten Individuen und sie zeigen die größte Vielfalt im Verhalten – ihre Biomasse hat in nur einem Jahrzehnt um 67% abgenommen.

      Dennis Meadows, der Autor des berühmten Berichts des MIT von 1972, ist in vielerlei Hinsicht ein Pionier. Er ist heute der Ansicht, dass „der Zusammenbruch das wahrscheinlichste Szenario ist“. Er befürchtet eine starke Zunahme von autoritären Regimes (als indirekte Folge der Erderwärmung – natürlich geht es nicht um „grüne Diktaturen“, das ist ein schlechter Scherz).

      In den Weltmeeren gibt es etwa 500 tote, umgekippte Zonen; es gibt dort zu wenig Sauerstoff, als dass Lebewesen noch überleben könnten. Die Studien zu einer dieser Zonen, die im Golf von Mexiko liegt, zeigten unlängst, dass sie sich wegen der verschmutzten Flüsse, die dort ins Meer münden, schnell vergrößert.

      Haie gibt es seit über 400 Millionen Jahren, doch heute sind 80% von ihnen ausgestorben und alle Arten sind stark bedroht.

      Gleichzeitig kommen jedes Jahr 89 Millionen Menschen hinzu, die ernährt werden müssen.

      Die Situation ist zumindest kritisch.

      1In Deutschland leben heute 14 Millionen Vögel weniger als vor 25 Jahren; vgl. Thomas Krumenacker, Das schleichende Vogelsterben, https://www.riffreporter.de/flugbegleiter-koralle/vogelschwund-deutschlandberichtkrumenacker/ (Oktober 2020). Anmerkung des Lektors, R. R.

      2Gegenstand der Phänologie sind die im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur. Anmerkung des Lektors, R. R.

      3Zwischen 2016 und 2018 sind in Deutschland rund 500 Millionen junger Bäume vertrocknet. Auch im Jahr 2019 war die Absterberate laut BMEL „überdurchschnittlich hoch“. Der Zustand älterer Bäume verschlechtere sich ebenfalls Jahr für Jahr; vgl. https://www.focus.de/perspektiven/nachhaltigkeit/duerre-feuer-schaedlinge-80-prozent-der-baeume-kaputt-wie-wir-mit-gemuesegrillen-beim-moebelkauf-das-waldsterben-2-0-verhindern_id_12180505.html (Oktober 2020). Anmerkung des Lektors, R. R.

      4In Deutschland ist die Verwendung von Leimruten zum Vogelfang verboten. Anmerkung des Lektors, R. R.

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