Gründen mit Erfolg. Susanne Ahrndt

Gründen mit Erfolg - Susanne Ahrndt


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      3.1.6 Strategien zur Ideenfindung

      Aber woher kommen nun die Ideen für eine Geschäftsgründung? „Ideen liegen auf der Straße,“ heißt es oft. Daran ist auf jeden Fall ein Körnchen Wahrheit. Im übertragenen Sinn bedeutet das für Sie, mit dem Naheliegenden zu beginnen. Bauen Sie auf Ihre berufliche Qualifikation und auf die Erfahrungen aus Ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit auf und klopfen Sie Ihre Branche, in der Sie bisher tätig waren, sowie angrenzende und ähnliche Bereiche auf Gründungsideen ab. Märkte sind ständig im Wandel. Sie verändern sich aufgrund von politischen, gesellschaftlichen, rechtlichen, technologischen, aber auch globalen Entwicklungen. Neue Märkte entstehen, andere verschwinden für immer. Daraus ergeben sich immer wieder neue Geschäftsfelder. Märkte beobachten lautet also die Devise. Suchen Sie Antworten auf folgende Fragen, um eine Geschäftsidee zu entwickeln:

       Welche aktuellen Trends gibt es in Ihrer Branche und in angrenzenden Bereichen?

       Welche bereits bestehenden Produkte oder Dienstleistungen könnten verbessert werden? Es gibt nichts, was man nicht besser machen könnte.

       Mit welchem Zusatznutzen könnten bereits vorhandene Produkte oder Dienstleistungen versehen werden? Gibt es Wünsche oder Bedürfnisse, die zusätzlich berücksichtigt werden könnten? Können bei den Kunden neue, bisher unbekannte Wünsche geweckt werden?

       Könnten Sie sich auf bestimmten Gebieten spezialisieren? Auch bei einer altbewährten Geschäftsidee können Sie sich durch Spezialisierung in einem bestimmten Produkt- oder Dienstleistungsangebot von der Konkurrenz abheben und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

      Weitere Überlegungen, die Sie einer erfolgreichen Geschäftsidee näher bringen könnten, sind außerdem z. B.,

       ob es neue, Erfolg versprechende Vertriebswege gibt,

       ob Konzepte aus anderen Ländern oder Branchen als Vorbild dienen könnten,

       ob es für Ihr Angebot Zielgruppen gibt, die bisher nicht angesprochen wurden,

       ob es Wünsche oder Bedürfnisse gibt, für die bisher keine Lösungen auf dem Markt bereit stehen,

       ob sich neue Absatzmärkte in Deutschland oder anderen Ländern erschließen lassen,

       ob Sie eine Idee für ein völlig neues Produkt oder eine neue Dienstleistung haben,

       ob eine neue technologische Entwicklung die Basis für Ihr Geschäftskonzept sein könnte oder

       ob Sie eine alteingeführte Geschäftsidee durch eine originelle neue Idee „aufpeppen“ und ihr damit neuen Schwung verleihen könnten.

      Sie haben bereits eine zündende Idee? Oder haben die Fragen Sie auf eine gute Idee gebracht? Sie sind von deren Erfolg überzeugt? Sie sind begeistert und möchten sofort mit den Planungen für Ihr Vorhaben beginnen? Wunderbar! Doch halt: Vor dem Start brauchen Sie zunächst weitere Informationen, damit aus einer zunächst noch vagen Idee ein tragfähiges Konzept wird.

      3.2 Eine Idee wird zum Konzept

      Bevor Sie irgendeine Entscheidung treffen und Geld investieren, sollten Sie den Markt erforschen; das heißt, Sie sollten überprüfen, ob die Idee wirklich durchdacht ist, eine Chance auf dem Markt hat und sich als Basis für die Gründung Ihres Unternehmens eignet.

      3.2.1 Marktanalyse

      Eine Idee kann noch so gut sein. Wenn der Markt sie nicht annimmt, ist sie zum Scheitern verurteilt. Als Gründer müssen Sie sich daher mit dem Markt und der Wettbewerbssituation auseinandersetzen. Entscheidende Fragen, die Sie zuallererst klären müssen, sind:

       Gibt es überhaupt einen Markt für mein Angebot?

       Ist der Markt groß genug?

       Welche Zielgruppen will ich erreichen?

       Wie ist das Kaufverhalten dieser Kundengruppen?

       Wie ist es um die Zahlungsbereitschaft meiner Zielgruppe(n) bestellt?

       Wer und wo sind meine Konkurrenten?

       Was genau bieten meine Konkurrenten an und worin liegt der Unterschied zu meinem Angebot?

       Wird sich mein Angebot gegenüber der Konkurrenz durchsetzen können?

       Wie hoch sind die für die Branche üblichen Kosten, Preise, Umsätze und Gewinne?

      Erkunden Sie den Markt, in den Sie eintreten wollen. Je besser Sie den Markt für Ihr Angebot kennen lernen, umso eher können Sie sich ein möglichst genaues Bild machen über Nachfrage und Absatzmöglichkeiten für Ihr geplantes Angebot, über die Kundenstruktur, über Ihre Konkurrenten, deren Stärken und Schwächen sowie über die Entwicklung Ihrer Branche.

      In der Checkliste Geschäftsidee prüfen sind wichtige Fragen zusammengestellt, um Ihr Vorhaben auf Markttauglichkeit zu überprüfen. Wenn Sie die Checkliste durcharbeiten, wissen Sie, wo noch Wissenslücken vorhanden sind. Bevor Sie Ihre Pläne in die Tat umsetzen, sollten Sie diese Wissenslücken schließen – jetzt ist noch genug Zeit dafür. Wichtig: Halten Sie alle Informationen, die Sie sammeln, schriftlich fest. Sie werden diese beim Erstellen des Businessplans, eine der wichtigsten Gründerpflichten, wieder benötigen (siehe Kapitel 11: Businessplan).

      3.2.2 Marktbegrenzung

      Bevor Sie mit der Markterkundung beginnen können, müssen Sie den Markt für Ihr Produkt- oder Dienstleistungsangebot abgrenzen. Wollen Sie regional, national, international tätig sein? Wählen Sie Ihren Markt anfangs nicht zu groß; teilen Sie sich Ihre Kräfte ein. Konzentrieren Sie sich zunächst auf einen Markt. Haben Sie sich für den regionalen Markt entschieden? Bedenken Sie dann, dass dieser durchaus differenziert sein kann, weil unterschiedliche Anbieter gleiche oder ähnliche Produkte/Dienstleistungen anbieten. Ein Kosmetikstudio etwa steht nicht nur in Konkurrenz zu anderen Kosmetikstudios vor Ort, sondern auch zu Friseurgeschäften, Parfümerien oder Hautarztpraxen, wenn dort zusätzlich auch kosmetische Behandlungen angeboten werden. Wenn Sie das Untersuchungsgebiet bestimmt haben, überlegen Sie im zweiten Schritt, welche Informationen Sie benötigen.

      3.2.3 Informationsbeschaffung

      Es gibt vielfältige Quellen für die Erkundung eines Marktes. Viele Informationen können Sie selbst recherchieren. Lassen Sie sich aber auch bei der Informationsbeschaffung helfen und nutzen Sie auf jeden Fall die kostenlosen Erstberatungsangebote für Existenzgründer (siehe Kapitel 12: Beratung und Hilfe).

      Wertvolle Informationsquellen für die Markterkundung sind Fachzeitschriften und Wirtschaftsmagazine (einschließlich der Online-Versionen) sowie Fachmessen und -kongresse.

      Nutzen Sie das Know-how über die Branchen- und Marktsituation der örtlichen Kammern, der Industrie- und Handelskammer (www.dihk.de) bzw. der Handwerkskammern und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (www.zdh.de).

      Wichtige Planungsgrundlage für Ihr Gründungsvorhaben ist darüber hinaus das statistische Datenmaterial Ihrer Gemeinde oder Stadt, das Ihnen eine Vielzahl von wertvollen Informationen zur Bevölkerungsstruktur (Einwohnerzahl, Altersstruktur der Bevölkerung), Wirtschaftstruktur sowie zum Leben und Arbeiten der Menschen vor Ort liefert.

      Informationen zur Marktsituation vor Ort sowie Brancheninformationen erhalten Sie zudem bei Banken und Sparkassen. So veröffentlicht z. B. der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (www.dsgv.de) über die wichtigsten Branchen sogenannte Branchenreports, die in der Regel jedes Jahr aktualisiert werden. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (www.bvr.de) gibt das VR info: Branchen spezial heraus,


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