Mit Baťa im Dschungel. Markéta Pilátová
verarmten Volk nach Haus.
Und neben seiner Arbeit
war er zugleich Mäzen.
Die große Kunst der Tschechen
wusste er zu verstehen.
Die Galerie der Waldes
war überall bekannt
als regelrechte Schatzkammer
im Aus- und Innenland.
Nach dem Verrat von München
war kaum mehr Hoffnung in Sicht.
Doch obwohl ihn jedermann warnte –
fliehen wollte er nicht.
Nur Mitte März, da fuhr er
nach Regensburg und Paris,
doch kehrte er zurück
ins Land, das er nicht verließ.
Bewunderer auf ewig
von Waldes wollen wir sein,
und sein so sinnloses Schicksal
bereitet uns Trauer und Pein.
Als die weißen Flügel ihn trugen
zu den Seinen übers Meer,
blickte der Tod auf ihn nieder.
In Hades’ Armen landete er schwer.
In Hades’ Armen landete er schwer? Dieser Jan ist doch völlig meschugge! Er mag ja in irgendwelchen Armen gelandet sein, aber ich habe mich einfach nach der Zahlung von acht Millionen Protektoratskronen an die Nazis in Luft aufgelöst. Jan musste eben immer noch einen draufsetzen und dem Hades in die Arme sinken. Doch auch das letzte Gedichtchen, das er zwei Tage später schrieb, hat mich ergriffen. Dieser Schusterbursche! Ich muss mir nur schnell eine Träne wegwischen, dann werde ich es Ihnen vorstellen. Es heißt Für Frau Waldesová.
Das Herz dieses großen Mannes,
ich weiß, dass es weiterbesteht,
denn die ewige Hand des Universums
berührt den, der für es vergeht.
So viele Menschen auf Erden,
Gott, wenn man daran nur denkt,
muss man sich dafür schämen,
wer diese Welt heute lenkt.
Es sind die, die schmieren, belügen,
Brandstifter, Mörder im Frack,
Herrenprotze, die alle belügen.
Es herrscht nur noch das Pack.
Waldes war ein Jude.
Und ein Tscheche, jawohl.
Er geriet ins Wespennest derer
mit dem Hakensymbol.
Als seine Lieben ihm Freiheit erkauft,
ließ man ihn aus dem Lager hinaus.
Zum Tier degradiert, starb er
im Albatros. – Aus.
Ein Jude war er? Ein Mensch, ein Tscheche.
Hat Arbeit vergeben. Patriotisch gedacht.
Aus begabten Künstlern große gemacht.
Weine ich ihm nach, dem Juden?
Hört ruhig meine Klagelieder.
Einer wie Waldes
kommt nicht so schnell wieder.
War er mein Meister? Mein Vorbild im Leben?
Ja, ein Mensch von edlem Streben,
ein fleißiger Mann und ein Mann von Welt,
im Dienste der Menschheit ein sturer Held.
Gib du ihm neue Arbeit, Gott.
Den Mörder führe zum Schafott.
Ihre Herrschaft wankt wie nie.
Böhmen überdauert sie!
Gib ihm neue Arbeit, Gott? Bloß nicht, lieber Gott! Liebster Jan, du Schafskopf, ich will doch nicht immer arbeiten. Ich vergnüge mich mit meinen Bildern, die kann ich jetzt so lange anschauen, wie ich will. Kann sie betrachten und genießen, aber arbeiten? Gott behüte! Du kannst ja gerne nach deinem Tod arbeiten, ich aber werde Maulaffen feilhalten, durch Prag schlendern und einfach nur gucken. Ich will diese Stadt, die schöner ist als alle Gemälde, in mich aufnehmen, jede Zuckung ihres alten Herzens spüren. Aber sehr gerne würde ich das Bild kaufen, das im Wohnzimmer deiner Enkeltochter hängt, das geh ich mir hin und wieder anschauen. Ich sitze dann davor und feilsche mit Ludmila, aber die will es mir nicht verkaufen und behauptet, es sei gar nicht wirklich ihres, sondern gehöre immer noch diesem knurrigen Ungarn. Schade, dass ich nicht früher auf ihn aufmerksam geworden bin, aber wer soll denn auch all diese Maler entdecken, es gibt ja Heerscharen von ihnen. Den Ungarn würde ich aber nehmen. Die Tschechen haben sowieso nicht begriffen, dass ich mit der Förderung nationaler Kunst ihr Selbstbewusstsein steigern wollte, da können sie sich von mir aus ein Bein ausreißen. Ich würde jetzt andere Bilder kaufen und mir nicht mehr so viel von Ička reinreden lassen. Nur den Kupka würde ich behalten, den mochte ich wirklich gern.
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