Der Sohn des Gladiators - Ein Mitratekrimi aus dem Alten Rom. Franjo Terhart

Der Sohn des Gladiators - Ein Mitratekrimi aus dem Alten Rom - Franjo Terhart


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riss Gaius den Fetzen aus der Hand.

      Inzwischen machte sich Cornelia an einer Truhe zu schaffen, in der sie Unterlagen für die Schule aufbewahrte. Nach einem kurzen Augenblick zog sie zielsicher eine Rolle Papyrus daraus hervor. Sie löste das Bändchen und rollte sie auf. Auf ihr waren die Straßen und Plätze Roms zu sehen. Neugierig starrten die Kinder auf die Karte.

      »Haben wir die nicht vor Längerem für unseren Lehrer Gracchus anfertigen müssen?«, fragte Publius. »Ja, klar! Jetzt fällt's mir wieder ein. Puh, war das vielleicht eine Menge Arbeit.« Er wischte sich den imaginären Schweiß von der Stirn.

      »Und du denkst, dass diese linkischen Striche einen kleinen Ausschnitt davon zeigen?«

      Titus' Stimme klang zweifelnd.

      Cornelia nickte.

      »Gaius hat recht.«

      Nicht lang und Publius hatte die betreffende Stelle auf der Romkarte entdeckt. »Hier ist es!«

      Er tippte mit dem Finger darauf. »Genau diese Ecke Roms ist gemeint. Und dieses X deutet auf ein Haus hin, falls dort wirklich eines steht.«

      Tatsächlich: Jemand hatte auf das kleine Stück Papyrus genau diese Stelle gezeichnet. Warum nur?

      »Vielleicht gehört es jemandem, der beim Triumphzug ganz besonders viel Wein trinken wollte«, begann Titus mit seinem Lösungsvorschlag. »Damit er wieder zu sich nach Hause findet, gibt er einem, der weniger betrunken ist als er, diesen Hinweis, wo er abgeliefert werden will.«

      Alle lächelten gequält. Publius grunzte wie ein Schwein. »Und nun irrt er verloren in Rom umher und übernachtet am Ende womöglich noch bei unserem siegreichen Feldherrn Cäsar höchstpersönlich.«

      »Oder er hatte diesen Papyrus bei sich, weil er dort auf keinen Fall mehr hingehen will«, schlug Titus vor. Seine Freunde sahen ihn erwartungsvoll an, weil sie auf die Pointe hofften. »Na, weil ihm dort in einer Taberna mal was ganz Übles serviert worden ist, wovon er sich noch tagelang über...«

      »Ja, ja, schon gut«, unterbrach ihn Cornelia. »Bevor ihr auf noch verrücktere Ideen kommt: Diesen Papyrusfetzen hat ein Junge verloren. Er war etwas älter und ein Stück größer als wir. Ich habe ihn dabei beobachtet, wie er versuchte, so nah wie möglich an die Wagen mit den erbeuteten Schätzen aus Gallien zu gelangen. Er war nicht allein. Mehrere ältere Jungen gehörten mit dazu. Und ein seltsamer Typ mit einem gemalten Affenschädel auf seiner Kapuze. Ich bin mir allerdings nicht wirklich sicher, ob er mit den anderen was zu tun hatte.«

      »Also eine jugendliche Räuberbande, die Cäsar um seine hart erkämpfte Beute erleichtern will? Das denkst du nicht wirklich?« Gaius klang spöttisch wie immer.

      Cornelia zuckte hilflos die Achseln. »Ich bin nicht klüger als ihr. Ich habe nur in der Nase, dass da was vorgeht.«

      »O nein, Schwesterlein, nicht schon wieder«, stöhnte ihr Bruder.

      Die zwei anderen Jungen nickten zustimmend, weil sie wussten, worauf Titus hinauswollte. »Du betest also schon wieder einen Fall herbei, der uns dazu verleitet, Menschen, die Übles Vorhaben, den Ädilen des Senats zu übergeben?«

      Cornelia blieb ungerührt. »Ich bete nichts herbei. Ich will euch nur bitten ...«

      »Nachzuschauen«, ergänzte Publius, »was sich an der betreffenden Stelle wirklich befindet, oder?«

      Das Mädchen lächelte. »Volltreffer! Genauso ist es.«

      Titus rieb sich das Kinn. »Was erwartest du denn, vor Ort zu finden? Einen Teil von Cäsars Beute?« Er blickte Cornelia herausfordernd an.

      »Aber wäre es denn nicht spannend, das herauszufinden?«, entgegnete das Mädchen.

      »Am Ende will da jemand bloß eine Wohnung vermieten und hat möglichen Interessenten einen kleinen Plan gezeichnet, wie sie zu ihr finden«, grunzte Gaius.

      Alle, auch Cornelia, lachten. »Macht doch mit, bitte«, forderte sie ihre Freunde auf. »Ist doch nur ein Spaß. Ein winziges Abenteuer.«

      Die drei Jungen blieben zunächst ungerührt, aber Cornelias flehender Blick ließ sie schließlich weich werden.

      »Na, wenn das so ist, Spaß und Abenteuerchen, dann treffen wir uns morgen an bekannter Stelle nach der Schule«, schlug Publius vor. Die anderen stimmten zu.

      »Wie gehabt!«, meinte Titus.

      »Also dann bis morgen am Lapis niger.« Cornelias Stimme zitterte vor Aufregung.

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