Handbuch Qualitätsmanagement im Krankenhaus. Heidemarie Haeske-Seeberg
Informationen über das Projekt nicht verloren gehen.
Seyfahrt-Metzger137 schlägt folgende Matrix vor:
• Problembeschreibung
• Problemanalyse
• Zielsetzung
• Kriterien
• Standards
• Projektgruppe
• Methodische Vorgehensweise
• Erarbeitung von Richtlinien und Verbesserungsvorschlägen
• Maßnahmen
• Überprüfung
• Erwartete Resultate
• Kosten
• Nutzen
Für eine alternative, ausführlichere Dokumentation gibt es ebenfalls einen Vorschlag für eine Dokumentationsmatrix von Seyfahrt-Metzger:138
Tab. 3: Dokumentationsmatrix
GliederungspunktInhalt/Unterpunkte
In der Praxis müssen diese Rubriken konkret in Formulare oder Erfassungsmasken »übersetzt« werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es neben der anfänglichen Dokumentation zur Beschreibung und Beauftragung der Projektziele und zur Planung der Ressourcen einer Fortschreibung bedarf. Zur Dokumentation des Projektfortschrittes müssen sowohl die Erkenntnisse und Ergebnisse des Projektes als auch der Abgleich des Ressourcen- und Zeitplanes festgehalten werden, um einerseits wichtige Dinge zu verschriftlichen und andererseits die Information der Steuerungsgremien zu gewährleisten.
Ist ein Projekt abgeschlossen, ist neben den konkreten Endergebnissen ein abschließender Soll-Ist-Abgleich hinsichtlich der Projektziele und -ergebnisse, Ressourcen- und Zeitpläne zu dokumentieren (
Abb. 28a: Auszug Projektdokumentation der Sana Kliniken AG
Abb. 28b: Auszug Projektdokumentation der Sana Kliniken AG
10.2 Die sieben elementaren Qualitätswerkzeuge
Ishikawa, auf den die Entwicklung der theoretischen Grundlagen der Qualitätszirkelarbeit zurückgeht,139 hat 1962 im Rahmen seiner Entwicklung der theoretischen Grundlagen für Qualitätszirkelarbeit sieben elementare Werkzeuge zusammengestellt, aus denen er das Ursache-Wirkungs-Diagramm entwickelte. Die sieben elementaren Werkzeuge umfassen:
1. Fehlersammelliste
2. Histogramm-(Säulen-)Diagramm
3. Korrelations-(Streuungs-)Diagramm
4. Qualitätsregelkarte
5. Paretodiagramm
6. Brainstorming
7. Ursache-Wirkungs-(Ishikawa-)Diagramm
Auch für die Arbeit der Qualitätszirkel und Projektgruppen im Krankenhaus sind diese Werkzeuge von so ausschlaggebender Bedeutung, dass sie nachfolgend ausführlich beschrieben werden sollen. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Werkzeuge, die für die einzelnen Arbeitsschritte wie auch für die Projektbeschreibung, -planung und -dokumentation zur Anwendung kommen. Sowohl die Mitarbeiter einer Stabsstelle als auch die Moderatoren müssen diese Werkzeuge beherrschen und für die entsprechende Arbeitssituation die geeigneten auswählen lernen.
Werkzeuge können nach verschiedenen Kriterien zusammengefasst und beschrieben werden. Sie dienen dem »managen« von Wissen, Daten und Gruppen (
Tab. 4: Arten von Qualitäts-Werkzeugen
ArbeitsartQualitäts-Werkzeug
Fehlersammelliste
Wozu sie dient:140
• Sie schafft klarere Fakten, im Gegensatz zu den »Meinungen« der Gruppenmitglieder.
• Sie erzeugt leicht verständliche Daten mit Hilfe eines einfachen Datensammel-Prozesses.
• Sie zwingt zu einer Einigung über die Definition eines Zustandes oder eines Ereignisses (jeder muss auf dieselben Dinge achten und sie aufzeichnen).
Die Fehlersammelliste (
Sie wird eingesetzt, wenn Daten gesammelt werden sollen, um z. B. Fehlerursachen, die durch ein Ursache-Wirkungs-Diagramm aufgezeigt wurden, quantifizieren zu können.
Abb. 29: Fehlersammelliste
Histogramm (Säulen-Diagramm)
Wozu es dient:141
• Es stellt große Datenmengen dar, die anhand von Tabellen schwierig zu interpretieren sind.
• Es zeigt die relativen Häufigkeiten, mit denen die verschiedenen Werte auftreten.
• Es macht Zentrierungen, Streuungen, Verteilung und Form der Daten sichtbar.
• Es hilft festzustellen, ob sich ein Prozess geändert hat.
Mit Hilfe des Histogramms kann man Daten aus einer Fehlersammelliste oder anderen Datenquellen darstellen. Je nachdem, welche Daten im Histogramm aufgetragen werden, sind Vergleiche zwischen Fehlerarten oder andere Häufigkeitsverteilungen sichtbar, aber auch Zeitreihen können dargestellt werden (
Abb. 30: Histogramm
Korrelations-(Streuungs-)Diagramm