Rescue: Zeig's mir mit Gefühl. Janice Blendell
an, führte das Glas an ihre Lippen und ermahnte sie, langsam zu trinken. „So ist es gut. Wie fühlst du dich?“
„Mein Po tut so weh“, wimmerte sie und Tränen liefen aus ihren Augenwinkeln und tropften auf das Kissen.
„Scht, ich weiß, Kleines.“ Sanft strich Eric ihr die schweißnassen Haare aus dem Gesicht. „Ich lasse dich nur ganz kurz alleine und hole etwas zum Kühlen.“
„Nein, bitte geh nicht.“
„Keine Angst, ich komme ganz schnell wieder zurück.“
Eric ging aus dem Zimmer, runter in die Küche. Er war nur wenige Minuten weg, und als er zurückkam, hörte er Karen leise wimmern. Ihr Anblick traf ihn mitten in sein Herz. Er wollte nicht, dass sie so litt.
Mit einem Handtuch und den Kühlkissen, die er aus der Küche geholt hatte, setzte er sich zu ihr ans Bett, zog behutsam die Decke zur Seite und legte mehrere Pads auf ihren Po.
Er hörte ihr Seufzen und sie entspannte sich.
„Bitte geh nicht wieder weg“, flehte sie ihn an.
„Ich werde die ganze Nacht bei dir bleiben. Versuch, wieder zu schlafen“, beruhigte er sie, und es dauerte nicht lange, bis er sie leise atmen hörte und sah, dass sie schlief.
Karen wurde durch das Zwitschern von Vögeln geweckt. Das Fenster stand einen Spalt offen und die Sonne schien hell in den Raum hinein. Sie lag immer noch auf dem Bauch.
„Guten Morgen, Karen“, sagte Eric, der gerade aus dem Bad kam. Seine Haare waren noch feucht, anscheinend hatte er geduscht, und ein paar Wassertropfen schlängelten sich an seiner nackten Brust bis zum Bund der Sweathose hinab.
Karen konnte ihren Blick nicht von seiner muskulösen Brust abwenden.
Eric lachte leise. „Dir scheint es heute schon besser zu gehen, deine Wangen sehen nicht mehr ganz so blass aus.“
Karen fühlte sich ertappt, schloss ihre Augen und nickte. „Ich fühle mich etwas besser. Was ist mit meinem Po?“ Fragend sah sie zu Eric, der in diesem Moment auf sie zugeschlendert kam und sich neben sie auf das Bett setzte, ohne den Blick von ihr zu nehmen.
„Dein Po wird wieder. Die meisten Striemen sind nur oberflächlich und werden mit der Zeit abheilen, aber deine Haut war am Übergang deiner rechten Poseite zum Oberschenkel aufgeplatzt und ich musste die Stelle mit zwölf Stichen nähen.“
„Ich kann mich gar nicht daran erinnern“, stellte sie fest.
„Kannst du dich daran erinnern, dass ich dir gestern einen Saft gegeben habe?“
„Ja.“ Karen nickte.
„Ich habe ein Medikament hineingetan, damit du ganz entspannt bist und nichts spürst. Ich hoffe, du kannst mir das verzeihen. Aber die Versorgung deiner Wunden hätte dir sonst sehr wehgetan, und das wollte ich nicht.“ Wieder lächelte er so charmant, dass Karen ihm gar nicht böse sein konnte.
„Ich würde gern aufstehen und duschen.“ Fragend sah sie ihn an.
„In ein paar Minuten kommt Valerie. Sie ist Rons Freundin und wird dir etwas zum Frühstück bringen. Wenn du gegessen hast, messe ich deinen Blutdruck, und wenn dein Kreislauf einigermaßen stabil ist, kannst du duschen, einverstanden?“
„Okay.“
„Aber zunächst solltest du dich aufsetzen.“
Karen war sich bewusst, dass sie fast nackt war, Morgenmantel und Slip hatte Ron ihr ausgezogen. Sie trug nur noch ihr Trägertop. Sie schämte sich für ihren Körper und wollte nicht, dass Eric ihn sehen konnte. Sie krallte ihre Hände fest in das dünne Betttuch, mit dem sie zugedeckt war, und Eric schmunzelte.
„Lass die Decke los. Was immer du versuchst, vor mir zu verstecken, habe ich gestern schon gesehen!“
Mit einem Ruck entriss er ihr das bisschen Stoff, fasste sie an den Schultern und drehte sie zu sich herum. Ihre Beine hingen nun über den Bettrand. Sie saß aufrecht und presste die Lippen aufeinander, um nicht zu schreien, denn das Feuer auf ihrem Po machte sich augenblicklich wieder bemerkbar.
„Es wird noch ein paar Tage wehtun, aber es wird besser“, sagte Eric. „Versuch, still zu sitzen, je mehr Reibung, desto mehr Schmerz.“
Sie versuchte, sich mit ihren Händen zu bedecken, was leider nicht funktionierte.
Eric nahm das dünne Betttuch und wickelte es um Karens Unterkörper, damit sie sich nicht so nackt fühlte. Er griff nach seinem T-Shirt, das neben ihr auf dem Bett lag, und zog es sich an.
Kurz darauf klopfte es an der Tür und eine junge Frau mit wilden roten Locken kam mit einem Tablett herein. Sie war kleiner als Karen und hatte einen fantastischen Körper. Enge Jeans schmiegten sich an ihre Beine, dazu trug sie ein grünes Top, das ihren Busen betonte und perfekt zu ihren Haaren passte. Sie lächelte warm und war Karen auf Anhieb sympathisch.
„Guten Morgen, ich bin Valerie. Frühstück?“ Fragend sah sie Karen an und lächelte freundlich.
„Danke, sehr gern.“
Sie stellte das Tablett auf Karens Schoß und drehte sich zu Eric um.
„Hey, Val“, grüßte er, nahm die junge Frau in die Arme und küsste sie freundschaftlich auf die Schläfe. Die beiden schienen sich gut zu kennen.
„Wie geht es dir heute, Karen?“, erkundigte sich Valerie freundlich.
„Es geht mir besser.“ Schüchtern sah Karen zu Valerie und Eric auf, nahm die Tasse mit Kaffee vom Tablett, genoss den ersten Schluck und aß die Brote mit der Marmelade, die herrlich fruchtig schmeckte.
„Freut mich, dass es dir besser geht. Ich komme später noch mal wieder“, sagte Valerie, als sie, nachdem Karen fertig gefrühstückt hatte, das Tablett nahm und ging.
Eric hob seinen Rucksack auf das Bett und holte eine Blutdruckmanschette und ein Stethoskop hervor. Er legte Karen die Manschette an, maß ihren Blutdruck und nickte zufrieden. „Könnte besser sein, aber angesichts dieser Nacht ist dein Kreislauf okay. Ab ins Bad mit dir.“
Er half ihr hoch, wobei das Betttuch von ihren Beinen zu rutschen drohte. Reflexartig griff sie danach, um ihre Vorderseite zu bedecken.
„Lass das Laken los, Karen, du bist vorne genauso schön wie hinten, finde ich“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr und eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus.
Karens Körper reagierte auf alles, was Eric sagte oder tat. Noch nie hatte sie so auf einen Mann reagiert, selbst bei Tom hatte sie dieses Kribbeln im Bauch nicht empfunden, das Eric bei ihr auslöste.
Sie standen sich gegenüber und Karen konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden. Seine Augen fixierten sie wie die eines Tigers, der kurz vor dem Angriff stand, und Karen hielt für einen Moment die Luft an. Noch nie hatte ein Mann sie mit einem Blick so verunsichert wie Eric in diesem Moment.
Sie ließ das Betttuch los und es fiel zu Boden. Eric führte sie in das angrenzende Bad, ohne ihrem Körper weitere Beachtung zu schenken.
„Ich lasse die Tür auf, damit ich dich hören kann. Das Pflaster lasse ich drauf bis nach dem Duschen, dann ist der Kleber etwas weicher und es zwickt nicht so beim Abziehen.“ Eric verließ das Bad, lehnte die Tür aber nur an.
Karen stellte das Wasser an und zog das Top aus. Sie stellte sich unter den Strahl und entspannte sich unter dem warmen Wasser. Leider hielt die Entspannung nur einen Moment, denn das Wasser und der Schaum vom Duschgel verursachten nach wenigen Sekunden ein Brennen auf ihrem Po, das sie an diesen schrecklichen Vorfall erinnerte. Toms Gesicht erschien vor ihren Augen, und sie konnte den Hass und die Wut, die sie darin gesehen hatte, wieder spüren.
Ich war so dumm! Warum habe ich nicht auf die Warnung von Ron und Marc gehört? Sie war wütend auf sich