Red Dirt Heart: Ungezähmte Erde. N.R. Walker
Sie brach zusammen, er hielt sie fest und ging neben ihr auf die Knie. Er hielt ihren Kopf, berührte weinend ihr Gesicht, ihren Hals, ihre Mähne. »Nein, nein, nicht du, Shelby. Bitte, nicht du.«
Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich und mir das Herz brach. Sie starb, in diesem Moment, in seinen Armen, und wir waren hilflos, konnten nichts dagegen tun. Ich ließ mich neben Charlie auf die Knie sinken, als er seine Stirn an Shelbys legte und schluchzte.
Als Shelby anfing zu zucken und sich zähflüssiger Schaum in ihren Mundwinkeln bildete, legte Charlie den Kopf in den Nacken und schrie voller Qual auf.
Ich legte eine Hand auf seinen Rücken. Ich wollte, dass er wusste, dass ich da war, dass er nicht allein war. Ich wollte nicht, dass er allein leiden musste.
Ich wollte auch nicht, dass Shelby litt.
Mein Blick glitt zum Sattel, der auf dem Boden lag, und ich stand auf, nahm das Gewehr aus dem Holster und ging langsam zu Charlie zurück. Erneut kniete ich mich neben ihn und legte das Gewehr neben mir auf den Boden. »Charlie«, flüsterte ich. »Sie sollte nicht leiden.«
Er sah erst das Gewehr und dann mich an. Auf seinem Gesicht zeigten sich rote, schmutzige Tränenspuren und Verzweiflung. »Ich mache es.«
Ich schüttelte den Kopf. Niemand sollte jemals sein eigenes Pferd erschießen müssen. »Nein. Nein, ich mache es.«
Charlie setzte sich auf die Fersen und sah hinauf in den Himmel. Ich glaube, er versuchte, sich zusammenzureißen und seine Gedanken zu ordnen. Schließlich nickte er und nahm Shelby das Zaumzeug ab. Er beugte sich hinunter und küsste ihren Kopf. »Ich werde dich niemals vergessen«, sagte er unter Tränen.
Charlie stand auf und mit Shelbys Zaumzeug in der Hand nahm er Texas' Zügel und führte ihn weg.
Ich kniete neben ihrem Kopf. Mehr Blut sprudelte aus ihrer Nase und Schaum quoll aus ihrem Maul. Ihr Atem ging schwer und rasselnd, als hätte sie Wasser in den Lungen, und ihre Beine zuckten. Ich strich ihr die Mähne aus der Stirn und streichelte ihr Ohr, wie Charlie es tausendmal getan hatte. »Niemand hat ein Pferd je so geliebt wie er dich, Mädchen. Ruh dich aus, Shelby«, sagte ich. Mit dem Gewehr in der Hand stand ich auf.
Ich löste die Sicherung und lud durch. Das Geräusch wirkte so verdammt laut in der Stille der Wüste. Es war, als wäre die Welt verstummt, ein Hauch von Frieden für ein sterbendes Pferd.
Ich legte die Gewehrmündung an Shelbys Schläfe und flüsterte: »Bitte vergib mir.« Dann schloss ich die Augen und zog den Abzug durch.
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