Zauberstunde. Angelika Marx

Zauberstunde - Angelika Marx


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       Kaffee

       Kontrollverlust

       Kurze Verzauberung

       Kurzfristig

       Laufpass

       Lebenswege

       Leere Versprechungen

       Leere

       Letzter Schnee

       Letztes Lebewohl

       Mahnung

       Manchmal

       Märchenhafte Rache

       Moderne Hexerei

       Morgensinfonie

       Nachtwache

       Orakelbefragung

       Postkartengrüße

       Sommerabend

       Sonntagskind

       Suggestion

       Trauerweide

       Umstellprobe

       Unendlich

       Verheißung

       Verlockung

       Verquerer Tagesbeginn

       Verregneter

       Sonntagnachmittag

       Visionen

       Vorfreude

       Wagnis

       Was zurückblieb von dir

       Wechsel

       Wehklage0

       Wehmut1

       Wieder einmal

       Winterbeginn

       Wüstenei

       Zauber

       Zauberstunde

       Zigeunerin

       Zuflucht

       Die Autorin

       Buchtipp

      *

      Besinnliche Weihnachtsgans

      „Bist du endlich fertig?“, nölt mein Ehemann, „die warten doch schon mit dem Essen auf uns!“

      „Ach was! Wir sind wahrscheinlich wieder mal die Ersten. Omar steht jedenfalls noch in seinem Garten und staucht die Verwandtschaft zusammen. Man kann ihn bis hierher hören. Er brüllt ins Telefon und maßregelt einen seiner Brüder!“ Jedenfalls vermute ich das, verstehen kann ich seine Tiraden nicht, denn er schimpft auf Arabisch.

      Omar, ein Iraker, lebt schon seit dreißig Jahren hier. Er hat eine Deutsche geheiratet und sie haben zwei Buben. Dennoch meint er, wenn er von Zuhause spricht, immer den Irak, was mich anfangs irritierte. Inzwischen weiß ich, dass die Kamele, von denen er berichtet, nicht in den Straßen Kölns zu suchen sind. Täglich ruft er also daheim an, um über Tausende von Kilometern die dortigen Angelegenheiten zu regulieren, denn seit sein Vater starb, ist Omar als ältester Sohn der Haushaltsvorstand.

      „Das kann noch dauern“, stelle ich fest, „und ohne ihren Mann kommt auch Ilona nicht.“

      „Aber die haben doch das Essen fertig! Ich hasse es, wenn die Gäste zu spät kommen und alles verkocht!“, ereifert sich Gert.

      „Also gut“, ich lege eine letzte Locke zurecht, „gehen wir!“

      Auf der Straße begegnen wir Kerstin und Rainer, die ebenfalls auf die Haustür unserer Nachbarn zusteuern. Sie hält ein rüschenverpacktes Kochlöffelsortiment in der Hand.

      „Ach, das habe ich gestern auch gesehen, beim Lidl gibt’s das jetzt, nicht?“

      „Nein, beim Aldi“, klärt Kerstin mich auf, „aber dass das Geschenk daher ist, merkt Daisy nicht. Sie kauft nie dort ein. Anders als ich, ich bin Aldiker.“

      „Ich auch. Neulich stehe ich dort an der Kasse, die Frau vor mir dreht sich um, blickt in meinen Einkaufswagen und fragt mich: Was kosten denn die Salatgurken? Ich muss gestehen, dass


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