Berge fotografieren. Markus Thek

Berge fotografieren - Markus Thek


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Fotoausflug stehe oder nicht. Ich markiere immer wieder spannende Fotostellen auf meiner digitalen Karte, auch wenn ich für die jeweilige Region gar keine Reise geplant habe bzw. sie erst zu einem viel späteren Zeitpunkt besuche. Besonders wenn ich einen Fotobeitrag in einem Magazin publizieren möchte oder an einem Buch arbeite, hilft mir solch eine Vorrecherche enorm, um möglichst rasch zum gewünschten Bildmaterial zu kommen.

       1.5.2Verschlagwortung und Geotagging

      Die richtige Verschlagwortung der Bilder ist nicht weniger zeitaufwendig als das Entwickeln der Raw-Dateien. Ausführliche Stichwörter in den Fotodateien sind nicht nur für die Suche in Ihren Bildern wichtig – denken Sie auch an Bildunterschriften für Texte in Veröffentlichungen. Detaillierte Schlagwörter sind für mich sogar die Grundvoraussetzung, um später einen Text für ein Bild schreiben zu können. Fotos, die ich bei Bildagenturen hochlade, müssen ebenfalls genau verschlagwortet sein.

      GPS-Daten – also Angaben zu Breiten- und Längengrad sowie Höhe über Meeresniveau – in den Bilddateien helfen mir dabei. Ich erspare mir lange Recherchen und kann z. B. ein Rinnsal, eine Lichtung oder einen kleinen Bergsee sofort auf einer digitalen Karte erkennen und den Namen ablesen. Auch bei der Reisefotografie helfen mir die GPS-Angaben: Wie heißt nochmals die Straße oder Plaza, wo ich diese Kirche fotografiert habe?

      Unabhängig davon, wie Sie Ihre GPS-Daten »loggen« (dazu gleich mehr): Das sogenannte »Geotagging« Ihrer Bilder, also das Einspielen der GPS-Daten in die Bilddateien, funktioniert immer gleich. Am Computer werden jedem Foto anhand seiner Aufnahmezeit die entsprechenden Positionskoordinaten aus dem aufgezeichneten GPS-Track zugewiesen.

       Wichtig

      Es ist absolute Voraussetzung für ein erfolgreiches Geotagging, dass Uhrzeit und Datum in Ihrer Kamera und Ihrem Geologger exakt synchron sind.

      Es gibt eine reiche Auswahl an Geotagging-Software: »Smart GPS Sync«, »Geosetter«, »Geotag«, »Photolinker«, »Geo-Tracker« u.v.a.m. Auch Lightroom verfügt im »Karten«-Modul über diese Funktionalität.

       Tipp

      Aufgezeichnete GPS-Daten können Sie in der Regel im GPX-Format exportieren, um sie in andere geodatenfähige Anwendungen zu laden. Unterstützt wird oft auch das von Google entwickelte Format KML, über das Sie einen GPS-Datensatz in eine neue Karte in Google Maps importieren und dort editieren können. Das Resultat können Sie dann wiederum als KML-Datei ex- und in andere Anwendungen importieren.

       Tipp

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      Eine wertvolle Hilfe bei der Verschlagwortung Ihrer Bilder kann die App »PeakFinder« sein. Sie zeigt Ihnen auf einer Grafik (oder im Live-View-Modus) die Namen der umgebenden Berge an, in einem 360°-Panorama von jedem beliebigen Standpunkt aus – offline und weltweit.

       GPS-Empfang in der Kamera

      Manche Kameras empfangen GPS-Daten laufend über einen eingebauten Chip und schreiben diese direkt in die EXIF-Daten – ganz ohne zusätzliche Hardware. Die Bilder werden also direkt im Moment der Aufnahme mit GPS-Informationen getaggt.

       GPS mit Geotagger

      Für viele Profi-Kameras, die oft keinen integrierten GPS-Empfänger haben, sind GPS-Geotagger eine Alternative. Sie können bei Kamera- oder bei Drittherstellern bezogen und z. B. über den Blitzschuh, eine USB-Schnittstelle oder auch über die Fernauslösebuchse verbunden werden. Der Nachteil besteht darin, dass ein zusätzliches Gerät mitgetragen werden muss, das zudem Strom verbraucht.

       GPS via App

      Bei kurzen Fototouren und wenn man nicht in einem tiefen Canyon oder in dichtem Gehölz mit schlechtem GPS-Empfang unterwegs ist, reicht ein Smartphone mit einer entsprechenden App völlig aus. Es gibt zwei Möglichkeiten.

      Einige Kamerahersteller bieten eigene Apps an. Meine Mittelformat-Kamera Fuji GFX 50R verbinde ich etwa über die App »Camera Remote« mit meinem Smartphone (Nikon bietet mit der App »SnapBridge« eine ähnliche Funktionalität). Jede Aufnahme erhält nun automatisch GPS-Angaben über den GPS-Empfang des Smartphones.

      Oder Sie nutzen die App eines Drittherstellers, um einen GPS-Track aufzuzeichnen und diesen später für das Geotaggen zu verwenden. Hierbei gibt es verschiedene Apps wie: »My Tracks«, »GeoTracker«, »Map My Walk«, »GPS Logger«, »Strava« etc.

      Der Vorteil bei dieser Lösung ist, dass Sie ein Gerät nutzen, das Sie sowieso immer dabeihaben. Der Nachteil: Das fortlaufende GPS-Logging braucht viel Strom, sodass der Akku Ihres Smartphones noch schneller leer ist.

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      Garmin-Navigationshandgeräte wie das GPSMAP 64s sind mit einem 2,6-Zoll-Display ausgestattet, das selbst bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar ist. Die Antenne sorgt für einen ausgezeichneten Empfang. Das Gerät umfasst einen barometrischen Höhenmesser und einen 3-Achsen-Kompass.

       GPS per Outdoor-Navigationsgerät

      Bei längeren Touren verwende ich ein Outdoor-GPS-Gerät von Garmin. Es hat eine stärkere GPS-Antenne als ein Smartphone, weshalb der GPS-Empfang selbst in Wäldern oder Schluchten nicht abreißen sollte. Zudem halten die Batterien oder Akkus im Normalfall den ganzen Tag. Mein Garmin-GPS-Gerät ist beim Fotografieren eingeschaltet und zeichnet meine Bewegungsdaten als Track auf (d. h. geografische Koordinaten werden zusammen mit einem Zeitstempel in bestimmten Abständen automatisch gespeichert).

       1.5.3Tourvorbereitung mit Online-Karten

       Garmin »BaseCamp«

      Für Garmins »BaseCamp« gibt es zahlreiche topografische Karten zu kaufen. Ich verwende Vektorkarten von »Navitracks« im Maßstab 1:25.000, die sowohl am Outdoor-Navigationsgerät als auch am PC oder Mac installiert werden können. Die topografischen Karten sind relativ günstig und ähneln den Karten aus Papier.

      Wenn die Karten zusätzlich direkt am Computer installiert werden, sollte BaseCamp ohne Abstürze funktionieren. Ist die topografische Karte lediglich am Outdoor-Navigationsgerät installiert, kann die Karte am Computer per Kabelverbindung ebenfalls in BaseCamp verwendet werden, doch kommt es häufig zu Abstürzen.

      Bei der Vorbereitung einer Fototour helfen mir Geodaten. Wenn ich solche für einen Spot (z. B. einen Bergsee) noch nicht habe, kann ich in BaseCamp einen Wegpunkt mit genauen Koordinaten auf der digitalen Karte erstellen und diesen auf das GPS-Gerät laden. Wenn ich einen ganzen Track für einen Zustieg benötige, lade ich ihn mir herunter, z. B. über Wikiloc (https://de.wikiloc.com/). Der Track wird in BaseCamp importiert und anschließend auch in das GPS-Gerät. Noch einfacher geht es, wenn ich eine Route oder einen Track direkt in BaseCamp erstelle und danach auf das Navigationsgerät lade. So bin ich bestens für eine Tour gerüstet.

       Google Maps

      Im Grunde verwende ich »Google Maps« ganz ähnlich wie Garmins BaseCamp: für das Auskundschaften und Markieren von Fotospots. Mit den per Stecknadeln auf der digitalen Karte gesammelten Foto-Locations kann ich für eine spätere Reise eine Route planen. Spannend finde ich, dass man zwischen der normalen


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