Geist Gottes - Quelle des Lebens. Heinrich Christian Rust

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       Vorwort von Peter Zimmerling

      Das neue Buch von Heinrich Christian Rust informiert in umfassender Weise über Wesen und Wirken des Geistes Gottes. Man merkt ihm an, dass der Autor von Anfang an, mittlerweile seit mehreren Jahrzehnten, in den charismatischen Bewegungen sowohl in Deutschland als auch weltweit engagiert ist.

      Mit einer von dem farbigen Prediger W. J. Seymour (1870–1922) in der Azusa-Street-Mission von Los Angeles ausgelösten Erweckung begann 1906 die klassische Pfingstbewegung, die zum Impulsgeber für eine Fülle von charismatischen Gruppen wurde, die sich seit den 1960er-Jahren in den traditionellen Konfessionen bildeten. Der Autor ist mit den charismatischen Bewegungen in der Betonung der bewussten Erfahrung des Geistes einschließlich der spektakulären Charismen einig. Theorie und Praxis haben sich bei ihm gegenseitig befruchtet: Er setzt sich nicht nur mit den wichtigsten wissenschaftlichen Untersuchungen zum Heiligen Geist aus der jüngsten Vergangenheit auseinander, sondern reflektiert im Gespräch mit ihnen – durchaus selbstkritisch – auch seine eigenen Erfahrungen. Das macht die Veröffentlichung von Rust zu einem Leseabenteuer.

      In acht Kapiteln schreitet der Autor das ganze Spektrum der Pneumatologie ab. Ich beschränke mich auf eine Auswahl daraus: Rust beginnt mit einer trinitätstheologischen Grundlegung des Geistes. Dieser handelt immer nur in Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. Danach werden verschiedene Zugangsweisen zum Geist Gottes beschrieben. In einem weiteren Kapitel entfaltet der Verfasser die Bedeutung des Heiligen Geistes für Kirche und Gemeinde. Ein besonders wichtiges Kapitel befasst sich mit dem Wirken des Geistes durch die Charismen.

      Bis vor etwa vierzig Jahren mahnte man in Arbeiten über den Heiligen Geist die„Geistvergessenheit“ der abendländischen Theologie an (Otto A. Dilschneider). Seitdem erfolgte sukzessive eine Wiederentdeckung des Geistes. Im Ökumenischen Rat der Kirchen wurde seit dem Beitritt der orthodoxen Kirchen und verschiedener Pfingstkirchen 1961 verstärkt nach der Bedeutung des Geistes gefragt. Mit der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils durch Papst Johannes XXIII. vor 50 Jahren war die Erwartung eines „neuen Pfingsten“ und die Betonung der Charismen des Geistes verbunden. Kurze Zeit später bildeten sich innerhalb fast aller Konfessionen charismatische Bewegungen, die sich zwar lehrmäßig von der Anfang des 20. Jh. entstandenen traditionellen Pfingstbewegung abgrenzten, für die aber eine am Geist orientierte Spiritualität und Theologie typisch war. Diese Impulse wurden sowohl von der wissenschaftlichen Theologie als auch von der kirchlichen Praxis aufgegriffen und führten zu einem Paradigmenwechsel.

      In der Folgezeit erschien eine Reihe wissenschaftlicher Pneumatologien. Hierbei ragen Entwürfe wie die von Hendrikus Berkhof, Jürgen Moltmann und Michael Welker hervor. Rust entwickelt seine eigenen Überlegungen vor allem im Gespräch mit Moltmann und bringt dabei immer wieder die Perspektive der charismatischen Bewegungen zur Geltung. Als am schnellsten wachsende Frömmigkeitsbewegung der Gegenwart war es nicht zuletzt ihr Verdienst, dass die Pneumatologie im Mainstream-Protestantismus wieder auf die theologische Agenda kam.

      Die Wiederentdeckung der neutestamentlichen Charismen stellt einen wesentlichen Beitrag der charismatischen Bewegungen für Theologie und Kirche insgesamt dar. Der Geist steht nach der paulinischen Charismenlehre nicht im Gegensatz zu menschlichen Fähigkeiten, sondern nimmt sie im Charisma in Dienst. Er weckt aber auch ganz neue Begabungen in einem Menschen. Ein den neutestamentlichen Vorstellungen angemessenes Charismenverständnis muss Raum lassen für die Verleihung unspektakulärer und spektakulärer Geistesgaben an begabte und unbegabte Menschen durch den gleichen Geist. Die Gemeinde Jesu Christi stellt eine Gemeinschaft unterschiedlich begabter Menschen dar. Wie der von Gott geschaffene menschliche Leib durch seine unterschiedlichen Glieder konstituiert wird, gehören auch zur Gemeinde, zum Leib Christi, Menschen mit den unterschiedlichsten Charismen.

      Rust hebt zu Recht hervor: Indem ein bleibend in sich unterschiedener, dreieiniger Gott Ursprung der Charismen ist, wird die notwendige Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Charismen von der Gotteslehre her begründbar. Die Verschiedenartigkeit der Gnadengaben ist nicht zugunsten von Uniformität zu überwinden, etwa dadurch, dass alle die gleichen spektakulären Gaben besitzen, sondern spiegelt die Unterschiedenheit des göttlichen Gebers der Charismen wider. Zur Begeisterung für die Charismen gehört die Pflege ihrer Verschiedenheit. Das Bild von der Gemeinde als dem Leib Jesu Christi weist darauf hin, dass sämtliche Glieder des Leibes der Pflege bedürfen. Würde man sich auf wenige Glieder oder gar nur auf ein Glied konzentrieren, hätte das über kurz oder lang nicht nur den Tod der anderen Glieder, sondern des ganzen Leibes zur Folge.

      Positiv hervorheben möchte ich schließlich, dass die Untersuchung von Rust auch für gebildete theologische Laien verständlich ist. Ich wünsche dem Buch viele neugierige Leserinnen und Leser!

       Peter Zimmerling

       Leipzig

       Einführung: Bewegungen des Geistes und Erstarrungen des Lebens

      Eigentlich fing der Tag ganz normal an. Im Sommer wache ich immer sehr zeitig auf. Heute verdecken allerdings dicke Wolken die morgendliche Sonne. So sitze ich in meinem schönen Schreibtischsessel und schaue aus dem Fenster meines Arbeitszimmers auf das Wolkenspiel am Himmel. „Herr, wie viele Wolken verdecken deine Herrlichkeit, dein wunderbares Licht!“ Es sind keine klagenden und schon gar nicht anklagende Worte, die da spontan über meine Lippen kommen. Nein, es ist eher eine nüchterne Feststellung, die ich meinem Gott mitteilen will; so, als sei es das Normalste von der Welt.

      Dabei denke ich zunächst an mich selbst. Wie oft will ich selbst in einem guten Licht dastehen. Die eigenen Scheinwerfer jedoch verdunkeln wie dicke Wolken das wahre Licht Gottes. Da sind meine eitlen Versuche, es möglichst vielen Menschen recht zu machen; da sind meine Gedanken und Ideen, die allzu oft aus mir herauspurzeln und zu unsortierter Sehnsucht werden. Damit setze ich mich und andere unter Druck und verliere dabei die Freude und die Kraft des Heiligen Geistes. Diese Gedanken des Mangels und der Ohnmacht lassen es an diesem wolkenverhangenen Morgen immer dunkler werden in mir. Vor meinen Augen verschließen die Wolken das Sonnenlicht, die Herrlichkeit. Es ist, als ob sich vor mir ein schwerer, grauer Vorhang schließt.

      Wie große, dunkle, dreckige Steine legen sich die Gedanken schwer auf mein Gemüt und meine Seele. Und sie werden noch lästiger, als ich anfange, mir die Situation der Gemeinden in unserem Land vor Augen zu führen – so oft sind sie so ohnmächtig. Da


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