Mythos - Wesen der Seele. Kim Fohlenstein

Mythos - Wesen der Seele - Kim Fohlenstein


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Arbeit gemacht werden musste, ist es nun an der Zeit, diese Bindungen zu erlösen.

      Versuche zu verstehen, warum der Fatalismus deiner Ahnen immer noch solche Kraft entfalten kann. Beurteile mit möglichst viel innerem Abstand, aus welchen Gründen und mit welchen Gefühlen deine Vorfahren bei diesem Thema fühlten und handelten.

      Löse dich heute von den Meinungen/Urteilen der alten Zeit.

      Verwandle ihre Verbitterung in einen Aufbruch zu neuen Aufgaben.

       In der persönlichen Ebene:

      Du fühlst dich - bei diesem Thema - hässlicher als die Menschen deiner Umgebung. Hässlich im Sinne von weniger attraktiv, weniger zauberhaft, weniger inspiriert.

      Du bist geneigt, dich mit Aufräumarbeiten zufrieden zu geben, anstatt deine eigene Meinung, deine eigene Schöpfung zu präsentieren.

      Um das hier nicht falsch zu verstehen: irgendwann kommt immer der Punkt, an dem nichts wichtiger ist als Aufräumen. Sonst geht es nicht weiter.

      Aber es darf auch den Ausgleich geben, das kreative Chaos, die Neuschöpfung, den Schaffensrausch.

      Von wem oder was glaubst du abhängig zu sein?

      Wer oder was zwingt dich in die Position, die du „freiwillig“ einnimmst?

      Was sind das für Hierarchien, die bei deinem Thema erscheinen?

      Wenn du es schaffst, dich gleichwertig zu fühlen, endet die unterschwellige Aggressivität, der Hader mit den Verhältnissen. Und wenn man einen „unirdischen“ Standpunkt einnimmt, also von außen auf das Leben in dieser Welt blickt, sind wir alle gleich. Alle gehen denselben Weg von Geburt bis Tod, nur dazwischen sieht es eben recht verschieden aus.

      Lass also den Ammit-Aspekt diese verbitterten Anteile deiner Person fressen und alchemisch verwandeln. Dann wächst dein Herz in seine helle Pracht.

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       In der Halle der vollständigen Wahrheit verdaut sich dein Schicksal im Morgenlicht der kosmischen Waage. Erhebe dich aus der Illusion der starren Einsamkeit.

       Lass deine Seele in deinem Körper wachsen.

       Schenke ihr ein Gefäß - dein geöffnetes Herz.

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       Angelus - Engel

      Kommunikationsverlust

      Engel sind Boten Gottes.

      Sie haben mehr oder weniger menschliche Gestalt mit - meistens - Flügeln. Sie wurden von Gott erschaffen, um mit den Menschen in Kontakt treten zu können.

      Engel im engeren Sinn gibt es nur in den drei monotheistischen Religionen. In anderen Kulturkreisen haben die Mittler zwischen den Welten eigenständige Formen, z. B. die Devas in der hinduistischen Welt.

      In der jüdischen Überlieferung stehen die Engel in der Hierarchie der Wesen unter den Menschen, da sie keinen eigenen Willen haben, lediglich göttliche Befehle ausführen und möglicherweise auch anschließend ihre Existenz verlieren.

      Im Islam existieren ähnliche Vorstellungen wie im frühen Christentum.

      Engel inspirierten die Propheten und beschützen die Menschen.

      In der Bibel wird den Engeln keine Hierarchie zugeschrieben, im Mittelalter blüht aber ein reger Engelsglaube auf. Man gestaltet ein Engeluniversum von neun „Chören“ mit jeweils zunehmenden Kompetenzen. Auch wird jetzt von „gefallenen Engeln“ gesprochen, die sich zu sehr mit menschlichen Belangen identifiziert haben.

      Jedem Menschen ist ein Schutzengel an die Seite gestellt, der ihn vor unangemessenen Erfahrungen beschützt, jedoch nicht verhindern kann, dass sich Schicksale vollziehen. Der Engel hat dabei einen Überblick über die bereits gemachten Erfahrungen des ihm anvertrauten Menschen. Im Hinblick auf Zukunftsentscheidungen kann und darf der Schutzengel nicht eingreifen.

      Ein Engel hat also klar umrissene Aufgaben.

      Seine Welt ist geordnet und fokussiert.

      Können Engel fehl gehen? Wenn man „gefallene Engel“ für möglich hält, gibt es offenbar auch den Zustand der Verwirrung, der Unentschlossenheit, des Haders. Daraus kann man schließen, dass auch Engel sich in einer Entwicklung befinden und Erfahrungen machen, eigentlich ein normaler Zustand für jedwede Schöpfung in dieser Welt.

      Wie wird sich ein Engelkonflikt entwickeln? Die Bestimmung von Engeln ist die Kommunikation. Scheinbar verläuft die Kommunikation selbstverständlich, denn sie ist alltäglich und gewohnt. Aber es kann trotzdem passieren, dass Missverständnisse entstehen und dadurch Misserfolge passieren.

      Die Probleme daraus sind der Beginn der Verwirrung. Die Individualität des Engels entscheidet über den weiteren Verlauf dieses Zustands.

      Die scheinbare Ordnung ist verloren gegangen und damit auch das Vertrauen in die eigene oder sogar die göttliche Unfehlbarkeit.

      Kann man sich jetzt überhaupt noch auf irgendetwas verlassen?

      Wie soll man seinem Gegenüber in die Augen schauen?

      Das Innere zieht sich in sich selbst zurück, misstraut jeder Äußerung und hadert mit sich und der Welt. Wenn dieser Zustand länger andauert, wird die Kommunikation empfindlich gestört, zum Auftraggeber, zu den Empfängern und auch zu den Mitgeschöpfen.

      Niemand versteht nämlich, was hier vor sich geht, den es findet ja gerade kein Austausch statt.

       Was bedeutet der Engel für die Ahnenmedizin?

      Es besteht ein ernstes Kommunikationsproblem zwischen verschiedenen Persönlichkeitsanteilen oder zwischen den Ebenen der menschlichen Existenz. Damit sind alle Erscheinungsformen im irdischen Dasein gemeint, besonders auch die nicht greifbaren Sphären der geistigen Welt. Aus einer Irritation hat sich ein Kontaktabbruch entwickelt.

      Es ist nötig, diese Verwirrung zu suchen und zu lösen. Was ist schief gegangen und was waren die Folgen davon?

      Ein solcher Konflikt trägt selbstverständlich automatisch die Frage nach dem Verhältnis zum Schöpfer, zu Gott, zur spirituellen Welt in sich. Wie beschreibt man sein persönliches Verhältnis dazu?

      - Lehnt man die Existenz dieser Sphäre (grundsätzlich) ab?

      - Betrachtet man sich als Kind, welches geführt wird und voller Vertrauen geht, wohin es geschickt wird?

      - Erwartet man Beurteilung und Strafe bei Fehlern?

      - Kann man durch Fehlverhalten die Zugehörigkeit verlieren?

      - Ist man allein verantwortlich für sein Handeln, quasi als Prüfung?

      - Nach welchen Gesetzmäßigkeiten soll gehandelt werden?

      Und noch viele andere Fragen, die aus der individuellen Position entstehen.

      In der „westlichen“ Welt ist es ganz unüblich geworden, seine Probleme auch mit spirituellen Maßstäben zu messen. Menschen befinden sich entweder in einem geschlossenen Glaubenssystem, in dem ihre Fragen vom jeweiligen Dogma beantwortet werden (dazu gehört auch die Ablehnung jeder Form von Glauben), oder aber sie sind „irgendwie gläubig“, haben aber wenig Alltagsbezug zu dieser Sphäre.

      Dabei werden alle unsere Lebensentscheidungen auch von unserem Verhältnis zur Ewigkeit beeinflusst - es ist uns nur nicht mehr bewusst.

      Dadurch haben wir eine große Freiheit im Denken und Fühlen erlangt.


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