Der ultimative Skiguide. Max Scharnigg
ist. Zumal sich unser Andermatt von einem einfachen Bergdorf zu einem kleinen Juwel entwickelt hat. Großen Anteil daran hat das weltberühmte Hotel The Chedi Andermatt, das regelmäßig den ersten Platz in den wichtigen Hotelrankings belegt und den Ort mit seiner Architektur, den illustren Gästen, seinen Restaurants und Bars bereichert. In seinem Gefolge sind viele interessante Projekte entstanden und jeden Winter kommt etwas Neues dazu. Schon die Anfahrt nach Andermatt ist für die Gäste dabei ein Erlebnis, denn der Ort liegt sozusagen an der Kreuzung von Furka-, Gotthard- und Oberalppass – also an einigen der aufregendsten Alpenstraßen überhaupt. Wer Kurven mag und sich mal wieder an Bergen satt sehen möchte, der ist hier genau richtig und kommt schon erholt bei uns an. Und wenn ich zum Abschluss nochmal unbescheiden sein darf: Auf der Alp Gütsch über Andermatt gibt es mitten im Skigebiet eine ganz neue Piste-Beiz, in der es besonders gemütlich und kulinarisch zugeht, das „Wachthuus“. Ich konnte ein ehemaliges Wachhaus des Militärs umbauen lassen und freue mich jetzt schon darauf, meinen alten Skifreund Willy Bogner im kommenden Winter auf der Sonnenterrasse zu bewirten.
Bernhard Russi ist einer der bekanntesten Sportlerpersönlichkeiten der Schweiz. Russi gehörte in den 1970er-Jahren zu den besten Abfahrern der Welt und konnte neben vielen Weltcupsiegen in Sapporo auch die olympische Goldmedaille in der Abfahrt gewinnen.
Pisten
180 KM
Lifte
33
Höhe
1.444 – 2.961 M
Flughafen bzw. Heliport
FLUGHAFEN BUOCHS (53 KM)
Skipass/Tag
MAX. CHF 89 (JE FRÜHER MAN DAS TICKET KAUFT, DESTO GÜNSTIGER IST ES)
Souvenir
BERGKRISTALLE
Ein Muss für jeden versierten Skifahrer – der Bernhard-Russi-Run
Après-Ski auf Gleisen – der Sonderzug bringt Skifahrer von Disentis nach Andermatt.
Bogner-Shooting im Jahr 1961
Eine imposante Architektur und ein Weltklasse-Spa – das berühmte Hotel „The Chedi Andermatt“
Beste Piste
Der Gemsstock oberhalb von Andermatt bietet mehrere anspruchsvolle Pisten, Höhepunkt ist dabei die Abfahrt auf dem Bernhard-Russi-Run. Obwohl selber Pistenarchitekt, hat Russi diese Strecke nicht angelegt. Da er sie schon als junger Fahrer liebte, benannte man die steile Piste nach ihm (1).
Beste Restaurants
Das Wachthuus liegt auf rund 2300 m in einer alten Wache der Schweizer Armee. Dank eines heimeligen Ausbaus finden 60 Gäste in ihm Platz. Typisch kräftigende Gerichte wie „Spatz“ (ein Eintopf) oder „Ryys und Boor“ (Lauch mit Reis) genießen die Skifahrer in motivierender Atmosphäre: An den Wänden hängen Andenken an Russis große Skierfolge (2).
Der Ochsen ist das Stammlokal vieler Einheimischer und die beste Fonduestube im Ort. Neben dem traditionellen Käsefondue tischt Wirt José auch Variationen wie Tomaten-, Pilz- oder Speckfondue auf (3).
Beste Hotels
The Chedi Andermatt trug maßgeblich zum Aufschwung Andermatts bis in die erste Reihe der Skiorte bei. Die imposante Architektur, ein Weltklasse-Spa und der exzellente Service beförderten das Luxushaus in vielen Hotelrankings an die Spitze. Ski-Butler kümmern sich exklusiv um die Ausrüstung der Gäste und wärmen morgens sogar die Schuhe vor (4)!
Das Nossenhaus, eines der ältesten Häuser Andermatts, wurde 2016 behutsam zu einem Ferienchalet ausgebaut. Die historischen Details wurden erhalten. So entstand ein ideales Ferienappartement für alle, die weder luxuriösen Wohnkomfort noch die traditionelle Schweizer Bergarchitektur missen mögen (5).
Beste Bars
„Kaffee Fertig“ lautet die Pflichtbestellung in der Kultbar Adler. Für Nichtschweizer: Serviert wird ein Kaffee mit Zwetschgenschnaps und Zucker. Eine originale Jukebox rundet das Barerlebnis mit Oldies ab. Vor kurzem eröffnete auch das Restaurant Adler wieder, das ebenfalls einen Besuch wert ist (6).
Der Name markiert das Baujahr des Hauses, in dem die Vinothek 1620 liegt. Die Weine sind (zum Glück) nicht ganz so alt, haben aber auch alle gute Geschichten, welche die Besitzer Dani und Elodie zwanglos erzählen. Sie führen die kleine Weinbar als wäre es ihr Wohnzimmer (7).
Bester Spaziergang
Der Golfrundweg führt mit schönstem Dorfpanorama um den Andermatt Swiss Alps Golf Course. Entlang des Reussdammes geht man zurück zum Start (8).
Beste Aussicht
Auf dem Gemsstock wartet ein Panoramablick mit mehr als 600 Gipfeln. Die Sicht geht vom Bergell über Italien bis ins Wallis zu den berühmten 4000er-Riesen: Monte Rosa, Matterhorn, Weisshorn und weiter zu den ehrfürchtigen Bernern Eiger, Mönch, Jungfrau und Finsteraarhorn (9).
Geheimtipps
Vom Urserntal führt die wild-schöne Schöllenenschlucht hinunter ins Unterland, in der Napoleons Truppen 1799 gegen die Russen kämpften. Das Suworow-Denkmal erinnert da-ran. Senkrechte Felswände und die rauschende Reuss bieten einen faszinierenden Anblick. Im Sommer kann man im Restaurant Teufelsbrücke den Mythos Gotthard auf sich wirken lassen.
Müde nach 180 Pistenkilometern? Dagegen hat sich die Region Andermatt den Après-Ski Zug ausgedacht. Zwei umgebaute Glacier Express-Wagen sorgen für Transport und Feierabendstimmung – inklusive Barkeeper, DJ-Auftritten und einem wunderbaren Panorama. Der Zug fährt viermal am Tag zwischen Andermatt und Disentis und ist im Skiticket inbegriffen (10).
SÖLDEN
Willy Bogner & Jakob Falkner
Das Ice Q-Restaurant und das 007 Elements-Museum imponieren am Gaislachkogel.
Shoppingtipp in Sölden: der Bogner Fire+Ice Store
Sölden muss man natürlich keinem Skifahrer mehr vorstellen. Der Ort ist ein echter Hotspot der Szene und steht den ganzen Winter lang im Fokus, auch weil auf seinen beiden Gletscherskigebieten sieben Monate über beste Trainingsbedingungen herrschen. Kein Wunder, dass der Skiweltcup traditionell Ende Oktober hier auf dem Rettenbachgletscher startet. Unsere neuen Rennanzüge bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal im richtigen Einsatz zu sehen, ist immer ein besonderer Moment, den wir gerne mit der Kamera begleiten. Diese Rennen und der zuverlässige Schnee des Ötztals haben auch schon oft vorhergesagt, wie die Saison laufen wird.
Zusätzlich zu seinen Profi-Pisten hat Sölden für mich in jüngerer Zeit aber noch einen sehr persönlichen Sehnsuchtsfaktor hinzubekommen: Seit 2018 gibt es dort die großartige James-Bond-Erlebniswelt an der Bergstation der Gaislachkoglbahn und ich muss sagen, dieses Projekt ist mit keinem anderen Museum vergleichbar, das ich kenne. Schon die Architektur, in den Berg gebaut wie ein eleganter Schurkenbunker aus einem 007-Film, ist absolut beeindruckend. In den sakral-schlichten Räumen wird dann das zelebriert, was wir alle an James-Bond-Filmen lieben – der Glamour der Ausstattung, die aufwändigen Stunts und Kult-Exponate