Irlands Göttinnen und Götter. Morgan Daimler
sollte mit Butter und Zutaten wie Speck verfeinert werden. Symbole des Dagda können die Keule, der Stab oder der Kessel sein.
Quellenverweise
1Gray, 1983; Ó hÓgáin, 2006
2Gray, 1983
3Ó hÓgáin, 2006
4Ebd.
5Gray, 1983
6Ó hÓgáin, 2006
7Ebd.
8Ebd.
9Berresford Ellis, 1987
10Ó hÓgáin, 2006
11Smyth, 1988
12Ó hÓgáin, 2006
13Berresford Ellis, 1987; Ó hÓgáin, 2006
14Smyth, 1988; Ó hÓgáin, 2006
15Ó hÓgáin, 2006
DIAN CÉCHT
Auch Dían Cécht, Diancécht, Dian Céacht geschrieben, später Mac Cécht.1 Dieser irische Gott gilt als zuständig für die Heilkunde und die Wiederherstellung des Körpers. Sein Name bedeutet offenbar ›schneller Reisender‹. Er gehört zu den Túatha Dé Danann und wird in den überlieferten mythologischen Texten explizit als Gott bezeichnet.2 Dian Cécht war der oberste Arzt der Götter. Ihm gehörte der Slaine, ein Brunnen oder Kessel, in den die Verwundeten stiegen, um geheilt wieder daraus aufzutauchen. Die irischen Texte, die von ihm erzählen, preisen seine Heilkünste. Er wird ›der weise Heiler Irlands‹ und ›Gott der Gesundheit‹ genannt.3
Im Lebor Gabala Erenn wird erzählt, er sei der Sohn des Esarg und habe drei Brüder: die ›Götter des Handwerks‹ Credne, Goibniu und Luchta.4 Derselben Quelle zufolge ist er der Vater zweier anderer irischer Heilgottheiten, Miach und Airmed, sowie von Cú und Cethan. Auch soll er der Vater zweier weiterer Heiler sein, bei denen es sich vermutlich um Ormiach und Ochtriuil handelt. Zu seinen Kindern zählen außerdem die Dichterin Etain, Cian und der Großvater des Lugh.5
Dian Cécht ist nicht nur ein Gott der praktischen Heilkunde, sondern auch des Wissens über die heilenden Künste und die Heilmagie. Es heißt, dass er mit jeder Heilmethode Wunderbares bewirken kann. Es gibt nur wenige Sagen, in denen Dian Cécht auftritt, aber in diesen spielen seine Heilkünste eine zentrale Rolle. Er schuf einen wunderbaren Heilbrunnen, indem er ein Exemplar einer jeden Heilpflanze hineingab, und in der Mythologie ist er als der Heiler schrecklicher Verletzungen bekannt. So ersetzte er Nuadas abgetrennten Arm durch eine voll funktionsfähige Prothese aus Silber, heilte Midirs verletztes Auge und beseitigte Schlangenplagen.6 In den Sankt-Gallus-Zaubersprüchen wird eine Heilsalbe des Dian Cécht erwähnt. Noch bis ins achte Jahrhundert wurde Dian Cécht in heilmagischen Beschwörungen angerufen, und selbst in der modernen Volksheilkunde gibt es eine mit ihm assoziierte Haferbrei-Rezeptur.7
Ein Kessel oder Brunnen kann als Symbol für Dian Cécht verwendet werden, vielleicht mit Heilkräutern darin. Als Opfergaben kommen zum Beispiel Wasser, Kräutertee oder auch Heilpflanzen infrage.
Quellenverweise
1MacKillop, 1998
2Ó hÓgáin, 2006
3Ebd.
4Macalister, 1941
5MacKillop, 1998
6Ó hÓgáin, 2006
7MacKillop, 1998
GOIBNIU
Goibniu ist der irische Gott des Schmiedehandwerks, entsprechend dem walisischen Gafannon. Sein Name ist von dem irischen Wort für Schmied abgeleitet: altirisch ›gobha‹, ›gabha‹ im modernen Irisch.1 Von Goibniu heißt es, dass er mit nur drei Schlägen seines Hammers eine Waffe schmieden konnte.2 Mit seinen Brüdern Credne, dem Kunstschmied, und Luchta (oder Luchtar), dem Tischler, bildet er das irische ›Trio‹ der Handwerksgötter. Bei der Anfertigung der Waffen der Götter arbeiten diese drei oft zusammen, jeder trägt seinen Teil bei.
Laut dem Lebor Gabala Erenn war auch Dian Cécht ein Bruder des Goibniu. Der Vater der vier Brüder war Esarg.3 Sie werden dort immer wieder zusammen erwähnt, zum Beispiel hier: »In seiner [Nuadas] Gefolgschaft befanden sich die Handwerker: Goibniu, der Schmied, Credne, der Kunstschmied, Luchta, der Tischler, und Dien Cécht, der Heiler.«4
Goibniu war der Meister-Schmied der Túatha Dé Danann und die Waffenherstellung war sein Spezialgebiet. Vor der Schlacht von Maige Tuired wird Goibniu gefragt, was er zum Gelingen beitragen will.
Und er [Lugh] fragte seinen Schmied Goibniu, welche Waffen er für sie anfertigen werde.
»Das ist leicht zu sagen«, sprach dieser. »Mag der Kampf der Männer von Erin auch sieben Jahre dauern, so will ich doch für jeden Speer, der von seinem Schaft abgetrennt wird, und für jedes zerbrochene Schwert eine neue Waffe bereitstellen. Keine Speerspitze, die von meiner Hand geschmiedet wird«, sprach Goibniu, »soll ihr Ziel verfehlen. Niemand, dessen Haut sie durchbohrt, wird am Leben bleiben. Das vermag Dolb, der Schmied der Formoren, nicht. Ich bereite mich jetzt auf die Schlacht von Magh Tuired vor.«5
Während des Krieges gegen die Formoren fertigte Goibniu Speere von unerreichter Qualität, die nie ihr Ziel verfehlten und jeden töteten, der von ihnen getroffen wurde, mit Ausnahme von Goibniu selbst. Letzteres wissen wir, weil Ruadan, Sohn von Brighid und Bres, zur Schmiede geht, einen von Goibnius Speeren nimmt und den Schmied damit verwundet. Doch Goibniu entwindet dem Angreifer den Speer und tötet ihn damit. Anschließend wird der Schmied zu Dian Céchts Gesundbrunnen gebracht, wo er völlig wiederhergestellt wird.
Die Túatha Dé Danann verdanken Goibniu ihre Unsterblichkeit und ewige Jugend, denn der Schmied besaß einen speziellen Trank namens ›Fled Goibnenn‹, den er eigens für sie herstellte.6 Dieses Gebräu wird meistens als Bier oder Met beschrieben, manchmal auch als eine Art Festmahl – eine weitere Bedeutung des altirischen Wortes fled