Vertragt Euch!. Nicole Wilde
und Konflikte erzeugen. Versucht ein Hund sich dazwischen zu drängeln, wenn Sie den anderen streicheln? Falls ja, lässt sich der Weggeschobene das gefallen, oder folgt darauf eine Beißerei? Steht einer Ihrer Hunde mit dem ganzen Körper quer vor Ihnen und blockiert so den Zugang des anderen zu Ihnen? Springt einer auf die Couch und legt sich quer auf Ihren Schoß, wobei er den anderen niederstarrt? Auf welche Weise zeigen Ihre Hunde das Besitzergreifende bezüglich Ihnen oder anderen Familienmitgliedern? Wen und unter welchen Umständen bewachen sie?
BESUCHER
Hat einer Ihrer Hunde das Gefühl, dass jeder, der ins Haus kommt, zu ihm kommt, und zwar nur zu ihm? Verbunden mit der Aufregung, die durch die Ankunft eines Besuchers erzeugt wird, kann dies einer Katastrophe Tür und Tor öffnen. Werden Ihre Hunde besitzergreifend dem Besucher gegenüber? Blockiert einer den Zugang des anderen zu der Person, zieht die Lefzen hoch oder knurrt, wenn der andere Hund näherkommt? Wird diese Reaktion nur bei einer bestimmten Person hervorgerufen oder ist jeder ein potenzieller Auslöser?
ERREGUNG
Wie schon zuvor erwähnt, passiert es nur allzu leicht, dass Aufregung in einen Zustand hoher Erregung übergeht und letztendlich in Aggressionen überkocht. Ist es wahrscheinlich, dass ein Streit ausbricht, wenn Ihre Hunde sich verrückt machen durch
Welche anderen hocherregenden Situationen fallen Ihnen ein, die Ihre Hunde zum Streiten bringen?
EINDRINGLINGE
Sind Ihre Hunde zudringliche Invasoren? Respektieren sie den Platz des jeweils anderen oder neigen sie dazu, sich anzurempeln und herumzuschubsen? Streitereien bezüglich Individualabständen können umso schlimmer ausfallen, wenn ein Hund schlecht hört oder sieht und er dadurch andere Hunde nicht oder spät bemerkt, während sie sich nähern oder die Warngeräusche oder Körpersprache des anderen nicht wahrnimmt. Falls der Hund älter ist, arthritisch, krank oder verletzt, kann das ihn auch dazu bringen, dass er Herumschubsen oder das Eindringen in seinen Bereich übelnimmt.
STRESS
Je entspannter Ihre Hunde sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kampf. Beinahe alles trägt das Potenzial in sich, Stress zu verursachen. Angefangen beim körperlichen Unwohlsein bis hin zur emotionalen Unausgeglichenheit. Auch Umweltfaktoren können zu Stress beitragen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass manche Hunde empfindlicher sind als andere. Prüfen Sie die nachfolgende Liste und schreiben sich die möglichen Auslöser bezüglich Ihrer Hunde heraus:
Falls der Stress seinen Ursprung in einer Krankheit hat, tun Sie, was immer Sie können, um es Ihrem Hund bequem zu machen. Management, wozu etwa gehört, Ihren anderen Hunden nicht zu erlauben, den kranken Hund zu ärgern, hat einen großen Anteil an der Lösung. Wenn die Stressauslöser mit Furcht, Angst oder Trennungsproblemen zusammenhängen, so sind dies Verhaltensprobleme, die behandelt werden können (hilfreiche Literatur siehe unter Serviceteil). Umgebungsbedingter Stress kann zur Herausforderung werden, denn man kann zwar einige Dinge kontrollieren, aber nicht alle. Beginnen Sie damit, aufzuschreiben, welche Dinge in der Umgebung Ihren Hund unter Spannung setzen und überlegen Sie, ob man an diesen etwas verändern kann. Vergessen Sie dabei nicht das Phänomen der Anhäufung von Auslösern: Je weniger Auslöser sich ansammeln, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass Ihre Hunde Reaktionen gegen den anderen Hund zeigen.
Es wäre unmöglich, jeden möglichen Aggressionsauslöser hier aufzuzählen. Nehmen Sie sich etwas Zeit, zu überlegen, was sonst Spannungen zwischen Ihren Hunden auslösen könnte. Vielleicht greift einer den anderen an, wenn er sich wegen eines plötzlichen Geräuschs erschreckt. Vielleicht geht einer dem anderen hinterher, eine Woche vor der Läufigkeit der Hündin. Falls es noch andere Leute bei Ihnen zu Hause gibt, setzen Sie sich zu einem Brainstorming zusammen, was die Spannungen und Streitereien verursachen könnte. Und seien Sie wachsam beim Beobachten Ihrer Hunde. Immer, wenn sich etwas ändert, passen Sie Ihr Profil an, damit die Informationen so aktuell wie möglich bleiben.
Beispiel-Profil
Nachfolgend ein Beispiel dafür, wie ein Profil für Pixel und Peeper, zwei kleine Terrier-Mischlinge, aussehen könnte. Obwohl die rechte Spalte derzeit noch weitgehend leer ist, wird das Profil vollständig sein, sobald ihr Besitzer das Buch zu Ende gelesen hat. Sobald Sie das Buch zu Ende gelesen haben, werden Sie die Lösung zu jedem dieser Probleme kennen.
Problem | Lösung |
Peeper bewacht sein Futter beim Fressen vor Pixel. | Die Hunde beim Fressen voneinander trennen. |
Pixel bewacht manchmal Kuscheltiere vor Peeper. | Plüschtiere nur herausholen, wenn die Hunde betreut oder voneinander getrennt sind. |
Peeper wird eifersüchtig, was unsere Zuneigung angeht. Wenn Pixel dazu kommt, kann es zum Kampf kommen. | |
Wenn Besucher kommen, werden die Hunde so aufgeregt, dass es manchmal zum Streit kommt. | |
Aus Spiel wird manchmal Kampf. | |
Beim Spazierengehen greift Peeper manchmal Pixel an, wenn ein anderer Hund vorbeiläuft. |
Körpersprache und subtile Signale
Duke der Dalmatiner hat im Garten einen Knochen ausgegraben. Jetzt liegt er auf dem Wohnzimmerteppich und genießt die gut gereifte Belohnung, als Daisy der Yorkshire sich nähert.
„Hey!“ warnt Duke. „Bleib weg, Das ist mein Knochen!“
„Dein Knochen? Das glaube ich wohl eher nicht!“ gibt Daisy zurück, während sie weiter näherkommt.
„Hast du mich gerade nicht verstanden?“ sagt Duke, senkt seinen Kopf über den Knochen und erhebt seine Stimme. „Wer’s findet, darf’s behalten!“
„Du wirst gleich derjenige sein, der einen Haufen Ärger bekommt, wenn du nicht teilst“, knurrt Daisy und rückt an, um sich die leckere Beute zu schnappen.
Diese Art von Konversation findet zwischen Hunden andauernd statt. Obwohl sie nicht unsere Sprache sprechen, kommunizieren sie genauso mittels Körpersprache und Lauten. Wenn wir zu beobachten lernen und ihre Sprache verstehen, können wir besser erkennen, wann unsere Hunde beginnen, angespannt zu sein – und können einschreiten, ehe Reibereien in Kämpfe