Entdeckertouren Allgäu. Gerald Schwabe
muss man eigentlich nur sein, wenn man mit Hund unterwegs ist; und wenn sich Mutterkühe auf der Weide aufhalten. Denn wie jedes Muttertier reagiert auch eine Kuh etwas dünnhäutiger, wenn sich eine potenzielle Gefahr für ihr Kalb – zum Beispiel in Gestalt eines großen Hundes – auf der Weide befindet. Auch wenn »der nicht beißt und nur spielen will«. Hunde sollte man auf solchen Weiden am besten anleinen, damit sie gar nicht erst zwischen den Kühen herumjagen. Und die Leine im Notfall loslassen, damit der Hund sich alleine in Sicherheit bringen kann und Sie als Wanderer nicht einer anstürmenden halben Tonne Lebendgewicht im Weg sind. Aber, wie gesagt, wir reden hier von extrem seltenen Ausnahmefällen.
Bei der Starkatsgundalpe, TOUR 7
Allgäuer Landleben bei Immenstadt, TOUR 7
Gehzeiten
Die Gehzeiten in den Kurzinfos beziehen sich auf die reine Gehzeit ohne Rast und Pausen. Diese Angaben orientieren sich an den auf den Beschilderungen vor Ort angegebenen Zeiten. Naturgemäß können sie nur als grobe Richtlinie dienen, zu unterschiedlich sind Kondition und Gehgeschwindigkeit. Insbesondere bei Touren mit steilen Anstiegen machen sich solche Unterschiede stark bemerkbar; wer mit Kindern unterwegs ist oder sich generell eher als etwas langsameren Wanderer einschätzt, rechnet am besten immer rund ein Drittel zu den Zeitangaben hinzu, um auf der sicheren Seite zu sein.
Anforderungen
Piktogramme am Anfang jeder Wanderung erleichtern den Überblick:
Beste Jahreszeiten
Gerade bei Wanderungen in den Bergen ist diese Angabe etwas schwierig, da der Schneefall ein wichtiges Wörtchen mitzureden hat. In Zeiten des Klimawandels gibt es inzwischen Jahre, in denen erst Anfang Januar der erste Schnee fällt, theoretisch also selbst im Dezember kürzere Touren durchaus noch machbar sind. Im Allgäu fahren in solchen Jahren bisweilen sogar Seilbahnen außerplanmäßig/spontan an Wochenenden, wenn schönes Wanderwetter vorhergesagt ist – ab November wird es allerdings auf vielen Wegen arg matschig und in schattigen, kalten Ecken auch gefährlich glatt. In anderen Jahren fällt im Winter derart viel Schnee, dass bis weit in den Juni hinein viele Wege in den Hochlagen wegen zu viel Altschnee kaum zu begehen sind. Im Schnitt sieht es wohl so aus, dass Hochgebirgstouren von Mitte Juni bis Mitte Oktober möglich sind, bei den niedrigeren Bergen geht es Mitte Mai los. Mit kleinen Restschneefeldern auf Wegen in schattigen Nordhängen muss allerdings bis Juni immer gerechnet werden.
Der Hündlekopf oberhalb von Steibis, TOUR 8
Notruf, Wetterberichte
Europäische Notrufnummer: 112 (mobil auch ohne SIM-Karte)
DAV-Wetterbericht für die gesamten Alpen: Tel. 089/29 50 70, www.alpenverein.de
OeAV, Tel. +43 512/29 16 00, www.alpenverein.at
Bergwetterbericht für Vorarlberg und Tirol: www.orf.at
Deutscher Wetterdienst, Alpen: Tel. 0900/111 60 11, www.dwd.de
Infos, Internetseiten, Wanderkarten
Neben den Internetauftritten der Ferienorte (s. Kurzinfos) gibt es die offiziellen Internetauftritte der jeweiligen Tourismusregionen:
www.schlosspark.de (Ostallgäu)
Kartenmaterial gibt es zuhauf. Mir persönlich gefallen die folgenden Übersichtskarten im Maßstab 1:50 000 am besten, auf denen alle relevanten Infos und Wanderwege zu finden sind:
UK 50-47 Allgäuer Alpen (Bayerisches Landesvermessungsamt)
UK 50-46 Kempten (Allgäu) (Bayerisches Landesvermessungsamt)
UK 50-48 Füssen (Bayerisches Landesvermessungsamt)
Sehr übersichtlich und genau sind auch die Zumstein-Wanderkarten, die es für die meisten größeren Orte und ihre weitere Umgebung gibt. Wegen des größeren Maßstabs 1:25 000 bzw. 1:30 000 bilden sie aber ein etwas kleineres Gebiet ab als die oben genannten Karten, sodass man etwa für das gesamte Oberallgäu inkl. Kleinwalsertal vier Karten benötigt.
Der lange Himmeleckgrat oberhalb des Konstanzer Tales, TOUR 8
Einsteigerberge – der Oberallgäuer Alpenrand
Aussichtsreiches Rangiswanger Horn
auf dem Steinberg in der Adelegg
stille Uferwege am Niedersonthofener See
Blick von Diepolz ins Illertal mit Grünten und Allgäuer Alpen