Larry Lauch zerstört alles. Mick Elliott

Larry Lauch zerstört alles - Mick Elliott


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rel="nofollow" href="#fb3_img_img_db212801-3530-59ef-8e80-75be63f750c4.jpg" alt="image"/>»Ich darf wieder Farbe futtern, richtig?«, meinte Nathan Kobissi und riss schon den Kunst-Farbschrank auf. Nathan ist süchtig nach Farbe – ist wie Schokolade für ihn.

      image»Sorry, Nathan«, kicherte Ms Triggelty und nahm ihm sanft eine frisch gemopste Farbtube wieder ab. »Okay, das wäre echt ’ne Spezialankündigung wert. Aber trotzdem darfst du nicht wieder blau werden.«

      image»Die Schule kriegt ’ne Skate-Rampe, oder?«, haute Daniel Yoon raus und hatte schon sein Lieblingsskateboard in der Hand.

      image»Es gibt einen Dance Battle, stimmt’s?!«, japste Abby Takani, exte ein Zuckertütchen und war schon im Headspin.

      »Oder einen Streiche-Battle«, flüsterten die Prankman-Zwillinge und zwinkerten sich schelmisch zu.

      »Vielleicht gibt’s einen Erfinderwettbewerb«, raunte Larry neben mir.

      Larry ist ein saugenialer Erfinder. Nachmittags hängen wir meist in Dads Werkstatt ab und basteln Sachen aus Schrott, während wir übrig gebliebene Curryportionen vernichten. Na ja, Larry vernichtet sie. Dad hat nämlich für seinen (erfolglosen) Lieferservice etwa eine Million davon produziert. Und die reichen jetzt bis zur nächsten Eiszeit.

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      Alle hirnten weiter wie die Weltmeister an dieser Spezialankündigung herum.

      »Suchen wir etwa nach dem verschollenen, unterirdischen Craglands-Geheimbunker?«, fragte ich.

      »So was gibt’s nicht«, meinte Christoph Grubber höhnisch grinsend.

      »Doch, gibt’s!«, rief Lena King. »Meine Oma hat als kleines Mädchen gesehen, wie er gebaut wurde.«

      »ES. GIBT. KEINEN. UNTERIRDISCHEN. BUNKER!«, machte Christoph auf stur.

      »Mann«, stöhnte Daniel Yoon genervt. »Und warum hört man dann dauernd davon?«

      Christoph runzelte die Stirn. »Na, weil ihr Vollpfosten eben alles glaubt!«

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      Boah! Christoph ist so ein Nervspacken. Da würde auch der Hinweis nichts bringen, dass mein Dad hundertpro wusste, dass es irgendwo unter der Stadt einen Bunker gab. Obwohl das mit den Hundertpro bei Dad zugegeben manchmal so ’ne Sache ist. Zum Beispiel, als er meinte, er hätte mal eine einäugige Katze mit drei Schwänzen gehabt.

      »Könnt ihr mal AUFHÖREN von Geheimbunkern zu faseln, die NlCHT EXlSTlEREN?«, plärrte Christoph. »Ich will endlich was über die SPEZIALANKÜNDIGUNG wissen!«

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      Ms Triggelty hob beschwichtigend die Hand. »Trommelwirbel, bitte!«

      Alle trommelten mit ihren Stiften auf den Pulten. Lenny Battisto hämmerte so drauflos, dass ihm das Ding glatt aus der Hand flog, von Christophs Kopf abprallte und mit lautem PLOPP! im Fischglas unseres Klassenmaskottchens Bubble O’Blubb landete.

      »Ups«, sagte Lenny verlegen.

      Ms Triggelty drückte eine Taste auf dem Whiteboard. »Und hier nun … die Spezialankündigung!«

      »Woah!«, ertönte es im Chor.

      »Aber Talentwettbewerbe sind VERBOTEN!« Christoph mal wieder …

      Alles stöhnte.

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      »Super, Christoph!«, sagte Lena King. »Mal wieder profimäßig die Stimmung gekillt.«

      Trotzdem: Er hatte recht. Der jährliche Talentwettbewerb der Sechsten war schon ewig Tradition an unserer Schule. Bis man ihn letztes Jahr verboten hatte, weil ein Kind namens Jana Hicks bei ihrer Zaubernummer ein Gummihuhn verschluckt hatte.

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      »Das war die krasseste Show aller Zeiten«, meinte Daniel Yoon wehmütig.

      Ms Triggelty fand es unfair, dass wir keine Chance kriegen sollten, unsere Talente zu zeigen, nur weil früher mal was schiefgelaufen war. Also hatte sie ihre Idee Direktorin Brüllsäge vorgeschlagen (echter Name: Brünlmowdtnmirth, aber selbst die Lehrer haben es aufgegeben, den auszusprechen). Und die hatte tatsächlich Ja gesagt! (Sagte ich schon, was für eine HAMMER-Lehrerin Ms Triggelty ist?)

      Direktorin Brüllsäge war scharf darauf, mit dem Talentwettbewerb Spenden einzusacken. Denn die Erträge der Schulkantine gingen schon seit Monaten zurück. Doch laut Ms T. hatte die Brüllsäge zwei Bedingungen.

      »Was für Bedingungen?«, fragte ich.

      »Erstens: keine Gummihühner mehr verschlucken«, antwortete Ms Triggelty.

      »Und lebende?«, fragte Daniel Yoon hoffnungsvoll.

      Ms Triggelty bedachte ihn mit einem Kopfschütteln und fuhr fort: »Und zweitens: Ihr könnt performen, was ihr wollt, solange es nicht gefährlich ist.«

      Dummerweise hat die Gefahr es immer geschafft, die 6a zu finden. Im Nachhinein schätze ich, dass Ms Triggelty hoffte, es würde diesmal anders laufen.

      Tat es aber nicht. Nicht im Geringsten.

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      KAPITEL 3

      Die Sache mit der 6a ist die: Wir haben UNSERE FÄHlGKElTEN … nur eben keine normalen. Als zwei Wochen später endlich der Tag des Talentwettbewerbs kam, brodelte die Aula vor Erwartung. Alle Eltern waren da. Nicht nur unsere – sondern aus der ganzen Schule! Alle Erwachsenen hofften wohl heimlich, dass jemand wieder ein Gummihuhn verschluckte.

      Wie sich zeigen sollte, würden sie Zeuge von etwas werden, das dem Frosch die Locken wegfetzte.

      In Nonstop-Hirnerei hatten Larry und ich eine Nummer ausgeheckt, die von Larrys Spezialtalenten profitierte. Wir konnten sogar Rebecca Peters zum Mitmachen überreden.

      Es war das größte Ding seit Beethoven! Vor allem, weil Rebecca als Musikgenie wohl ganz allein hätte gewinnen können. Aber kaum war sie eingeweiht, trat sie alle Pläne für eine Drei-Stunden-Soloperformance eines selbst komponierten Rockmusicals in die Tonne. »Ich schreibe lieber Musikgeschichte mit dir und Larry«, sagte sie.

      Während wir im Backstagebereich der Aula warteten, stapfte Christoph grinsend herum. »Ihr Deppen braucht gar nicht erst auf die Bühne. ICH gewinne nämlich!«

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      Was seinem Kostüm nach eher unwahrscheinlich schien.

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      »Okay, ihr Hirnis«, flüsterte Ms Triggelty vom Bühnenrand aus. »Macht mich stolz!«

      »Viel Glück euch allen!«, flüsterte ich.

      »Brauch ich nicht«, feixte Christoph.

      Auf der Bühne hieß Direktorin Brüllsäge alle zur Wiederkehr des Craglands-Talentwettbewerbs


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