Gauner sind unser Geschäft. Jana Scheerer

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Der Mann stellte sich neben die Dame und hielt ihr sein Mikro unter die Nase. Darauf stand Humbug 1. Ich kombinierte: Die waren vom Fernsehsender Humbug 1.

      Der Reporter blickte mit ernster Miene in die Kamera. »Ich stehe nun vor dem Opernmuseum, aus dem am Mittwochnachmittag auf mysteriöse Weise die berühmte Juwelenhand entwendet wurde. Bei mir ist Margarethe Marquardt, eine berühmte Operndiva und Direktorin des Museums. Wie fühlt man sich nach solch einem Verlust, Frau Marquardt?«

      Margarethe Marquardt schnappte sich das Mikrofon. Erst hielt der Reporter es fest, dann gab er den Kampf auf und überließ es ihr. Sie seufzte theatralisch.

      »Für uns ist eine ganze Welt untergegangen. Wir sind ein privates Museum, das sich komplettest über Spenden und Eintrittsgelder finanziert.« Ihre melodiöse Stimme hatte einen verzweifelten Klang. »Die Hand des Melchior von Brokelfurth war unser wichtigstes Ausstellungsstück. Ohne dieses Exponat wird das Museum sicherlichst deutlichst weniger Besucher anziehen als bisher. Ich appelliere an die Diebe: Bitte geben Sie uns die Juwelenhand doch zurück. Sie ist ohnehin höchst unverkäuflichst – jeder wird sie sofort als Diebesgut erkennen. Ich bitte Sie, haben Sie doch ein bisschen Mitleid mit einem winzigsten privaten Museum.«

      »Kriminelle haben selten Mitleid«, stellte der Humbug 1-Reporter trocken fest. »War die Juwelenhand denn nicht versichert?«

      Frau Marquart schniefte. »Natürlich war sie versichert, höchstversichert sogar, aber Geld ist kein Ersatz. Melchior von Brokelfurth hat Opern geschrieben, die bis heute die Herzen der Menschen erfreuen. Und nun ist seine rechte Hand, mit der er diese Meisterwerke zu Papier brachte, für die Welt verloren.«

      Die Umstehenden nickten betroffen.

      Auch der Reporter machte ein ernstes Gesicht. »Vielen Dank für das Interview, Frau Marquardt.«

      Ich zückte meinen Notizblock. Die Juwelenhand war versichert gewesen! Dieser Fakt musste notiert werden.

      Margarethe Marquardt verschwand wieder im Museum, und die Leute von Humbug 1 zogen mit ihrer Kamera und ihrem Mikrofon ab.

      Trix sah auf die Uhr. »Wir sollten auch aal-mählich los. Äh, allmählich, meine ich natürlich.«

      Wiebke verdrehte die Augen. »Sehr lustig, Trix.«

      Mich interessierten Trix’ Aal-Witze gerade wenig. »Ist euch was aufgefallen? Die Museumsdirektorin, diese Margarethe Marquardt, ist alles andere als schlank. Man könnte sie geradezu als füllig bezeichnen.«

      Wiebke atmete hörbar ein. »Du meinst, so wie die Gestalt in dem Video der Überwachungskamera? Das stimmt! Und – Moment mal, erinnert ihr euch, mit welcher Hand sich Margarethe Marquardt gerade das Mikro geschnappt hat? Das war doch mit links, oder?«

      Ich führte mir die Situation noch einmal vor Augen. »Ja, das war mit links! Mit der rechten Hand hat sie sich nämlich am Treppengeländer festgehalten, das weiß ich noch genau. Vielleicht ist sie Linkshänderin, so wie die Gestalt in dem Überwachungsvideo.«

      »Und die Juwelenhand war versichert!«, flüsterte Trix. Sie imitierte perfekt den dramatischen Tonfall von Margarethe Marquardt. »Höchstversichert!«

      »Denkt ihr an Versicherungsbetrug?«, fragte Wiebke leise.

      Ich nickte. »Kolleginnen – möglicherweise haben wir bereits unsere erste Verdächtige. Wir müssen unbedingt herausfinden, ob das Opernmuseum in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Oder auch Margarethe Marquardt persönlich. Und noch was: Sie hat von den Dieben gesprochen – also geht sie davon aus, dass es mehrere waren. In dem Video ist aber nur eine Person zu sehen. Margarethe Marquardt scheint mehr über den Diebstahl zu wissen, als sie zugibt. Und sie kennt sich im Museum sicher bestens aus.«

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