Star Trek - Legacies 3: Der Schlüssel zur Hölle. Dayton Ward
Wächter innerhalb der Zitadelle gesichtet worden wären. Sie fragte sich, ob diese Vorrichtungen alle zerstört oder funktionsunfähig gemacht worden waren. Vielleicht gab es nur eine begrenzte Anzahl von ihnen und sie wurden nur dann eingesetzt, wenn sich andere Maßnahmen als unwirksam erwiesen? Es war auch möglich, dass andere Sicherheitsvorrichtungen auf sie und ihre Leute warteten, während sie immer tiefer in das fremde Gebäude vordrangen. Was den Transferfeldgenerator selbst betraf, so war er zwar vorerst zugänglich, trotzte aber weiterhin allen Reaktivierungsversuchen.
»Die Wirkung war wie die eines Notfallprotokolls an Bord unserer Schiffe«, berichtete Tothar. »Es war ähnlich wie bei einem Hüllenbruch, der die Versiegelung benachbarter Abteilungen auslöst.« Er machte eine umfassende Geste in Richtung der Zitadelle. »Solche Gegenmaßnahmen gibt es im gesamten Komplex.«
B’tinzal schüttelte den Kopf. »Es ist, als wüsste dieser Ort, dass wir hier sind, um ihn zu erobern. Und anstatt sich uns zu beugen, möchte er lieber kämpfen.« Wäre die Zitadelle ein fühlendes Wesen, hätte sie sie vielleicht sogar für ihre Gerissenheit bewundert. So führte das Verhalten der Festung nur dazu, sie zu verärgern.
»Wir brauchen den Schlüssel«, sagte Kvarel. »Seine Schöpfer scheinen in dieser Hinsicht sehr gründlich gewesen zu sein. Es liegt auf der Hand, dass diese Maschine sich uns weiterhin verweigert, bis wir den Schlüssel oder einen würdigen Ersatz zur Verfügung haben.«
B’tinzal wusste, dass es in absehbarer Zeit wohl keine solche Alternative geben würde, was ihr – und dem Reich – nur eine Option ließ: dem Erdling James Kirk den Transferschlüssel wegzunehmen.
SIEBEN |
Mit geschlossenen Augen lauschte Kirk den Geräuschen seines Schiffs. Da war natürlich das allgegenwärtige Brummen des Hauptantriebs, das selbst mit Schalldämmung durch jede Deckplatte und jedes Schott drang und kaum spürbar jede Innenfläche sanft vibrieren ließ. Seine rechte Hand lag flach auf dem Tisch des Besprechungsraums und er spürte, wie das fast unmerkliche Zittern über die Oberfläche lief.
Da bist du ja. Wieder am Leben.
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Montgomery Scott und seinen Ingenieuren über einen Zeitraum von mehr als sieben Stunden flog die Enterprise wieder mit einer stabilen, wenn nicht gar bemerkenswerten Reisegeschwindigkeit durch den Weltraum. Der Chefingenieur hatte davor gewarnt, die Triebwerke zu überlasten, und auf einer Obergrenze von Warp fünf bestanden, bis er einen weiteren gründlichen Systemcheck durchgeführt hatte. Scott machte noch mehr Aufhebens als sonst und benahm sich wie eine überfürsorgliche Glucke, aber Kirk wusste, dass er allen Grund dazu hatte. Die Reparaturen, so effektiv sie auch waren, entsprachen immer noch nicht dem, was das Raumschiff bei seinem nächsten Besuch in einer Reparaturanlage der Sternenflotte erwarten würde. Dieser Punkt war wiederholt und mit großer Leidenschaft von Scott betont worden und Kirk wünschte sich inständig, dass er den Bitten seines Chefingenieurs nachkommen konnte.
Wahrscheinlich hast du gerade Unheil heraufbeschworen.
Das Geräusch der Tür riss Kirk aus seinem Moment der inneren Einkehr. Er schlug die Augen auf und drehte sich mit seinem Sessel um. Spock, McCoy und Scott betraten den Besprechungsraum.
»Captain«, sagte Spock und ging zu seinem Platz an Kirks linker Seite, wo ein Computerterminal am Kopfende des Tischs stand. McCoy und Scott nahmen Kirk gegenüber Platz.
Der Captain beugte sich vor, stützte seine Ellbogen auf den Tisch und faltete die Hände. »Mister Spock, Bericht.«
Der Vulkanier nickte. »Bei unserer derzeitigen Geschwindigkeit sollten wir in siebzehn Stunden und vierunddreißig Minuten im Libros-System ankommen.«
»Sie schnurrt nicht gerade wie ein Kätzchen«, fügte Scott hinzu, »aber sie wird uns hinbringen, Captain.« Der Ingenieur sah müde aus nach den langen Stunden, die er und seine Teams für die laufenden Reparaturarbeiten aufgewendet hatten.
Kirk wandte sich an den Ingenieur: »Gute Arbeit, Scotty, den Warpantrieb wieder zum Laufen zu kriegen. Wie geht es mit den Diagnostikchecks voran?«
»Es wird langsam, Sir. Nicht dass mir die Ergebnisse, die wir sehen, gefallen. Ich weiß, was Sie fragen wollen, und ich muss Sie warnen, dass alles über Warp fünf Ärger heraufbeschwört. Der Antrieb benötigt die Art Aufmerksamkeit, die wir nur auf einer Sternenbasis kriegen werden.«
Mit verschränkten Armen fragte McCoy: »Und was ist mit Ihnen? Wie fühlen Sie sich?«
»Wie durch die Mangel gedreht, Doktor.« Scott brachte ein Lächeln zustande. »Ich verspreche, ich geh in mein Quartier und schlaf ein paar Stunden, bevor ich weitermache.«
McCoys Augen verengten sich. »Mindestens fünf. Ärztliche Anweisung.« Bevor der Ingenieur protestieren konnte, fügte er hinzu: »Man kann Sie rufen, wenn Sie gebraucht werden, aber nur, wenn der Warpantrieb kurz vor der Explosion steht.«
»Es gibt noch viel zu tun, Doktor, und ich bin nicht gern so lange weg, wenn meine Jungs noch bei der Arbeit sind.«
»Ich weiß, dass Sie sie in Wechselschichten arbeiten lassen, damit sich alle etwas ausruhen können«, antwortete McCoy. »Jetzt sind Sie dran.« Dann wurde seine Stimme sanfter. »Sie haben Ihre Leute gut ausgebildet, Scotty. Lassen Sie sie ihre Arbeit tun.«
Kirk mischte sich ein: »Ihre Leute können den Laden für eine Weile am Laufen halten. Gönnen Sie sich eine Pause.«
Er hatte Scotts Statusberichte gelesen, während er auf die Ankunft seiner Führungsoffiziere gewartet hatte, und wusste daher bereits das meiste, was sein Chefingenieur gerade berichtet hatte. Er war mit den neuesten Zahlen nicht glücklich, aber er wusste auch, dass Scott weder übermäßig vorsichtig noch melodramatisch war.
»Was ist mit den anderen Reparaturen?«, fragte Kirk.
Scott richtete sich auf. »Die wichtigsten Systeme sind wieder voll funktionsfähig. Alle Überlastungen in den Schildgeneratoren, den Waffen und der Lebenserhaltung wurden behoben. Wir müssen noch eine Handvoll ausgebrannter Schaltkreise ersetzen, aber die meisten davon sind in unkritischen Systemen und wir können die Energie um sie herumleiten. Das sollte alles erledigt sein, bevor wir Libros erreichen, Captain, aber ich bin immer noch skeptisch, was uns bei unserer Ankunft dort erwarten könnte.«
»Daran arbeite ich.« Kirk hatte gewusst, dass es sich nicht länger aufschieben ließ, und hatte dem Sternenflottenkommando eine Nachricht übermittelt, in der er um Hilfe in Form von zusätzlichen Raumschiffen bat, die in das Libros-System entsandt werden sollten. Da die Enterprise immer noch nicht wieder voll einsatzfähig war, war er nicht darauf versessen, allein gegen klingonische Kriegsschiffe anzutreten, die mit ziemlicher Sicherheit im Orbit um Usilde sein würden. Er wartete immer noch auf eine Antwort. Er wusste, dass diese mit allen möglichen Fragen bezüglich seiner bisherigen Aktionen und seiner Absichten gespickt sein würde. Kirk war nicht auf einen Kampf aus, aber es war überaus wichtig, die Zitadelle der Jatohr vor Plünderungen durch die Klingonen zu schützen. Es ging nicht nur darum, die Usildar vor der Ausbeutung durch das Reich zu schützen, der fremde Apparat war auch die einzige Möglichkeit, Sarek, Joanna McCoy, Captain Una und alle anderen, die gegen ihren Willen in das andere Universum transportiert worden waren, zurückzuholen.
»In Ordnung«, sagte Kirk, »wir werden dank Mister Scott dort ankommen. Was passiert danach?«
Spock stützte seine Unterarme auf den Konferenztisch und hielt zwei Computerdatenkarten in der Hand. »Ensign Chekov und ich haben unsere Untersuchung des Transferschlüssels fortgesetzt. Wir sind natürlich insofern eingeschränkt, als dass wir den Mechanismus nicht auseinandernehmen können, denn das birgt das Risiko, dass wir eventuell nicht in der Lage sind, ihn wieder richtig zusammenzusetzen. Selbst Trikorder- und Sensorscans der internen Komponenten des Geräts haben sich als nicht schlüssig erwiesen. Es ist unsere Theorie, dass die Technologie des Geräts aufgrund seiner Herkunft