Star Trek - Legacies 3: Der Schlüssel zur Hölle. Dayton Ward

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war alles still und Kirk hatte das Gefühl, als sei das Schiff in einen tiefen Schlaf gefallen.

      »Verdammt«, sagte er und versuchte, alles auf sich wirken zu lassen.

      Scott bemerkte die Anwesenheit seines Captains und erteilte einem wartenden Junior-Ingenieur eine letzte Anweisung. Dann entfernte er sich von dem Durcheinander, das sich um ihn herum ausbreitete, und ging zu Kirk. »Captain, ich wusste nicht, dass Sie uns einen Besuch abstatten würden.«

      »Mein Schiff funktioniert nicht, Scotty«, antwortete Kirk und trat in den Raum.

      Der Ingenieur presste die Lippen zusammen und nickte. »Aye, Sir, im Moment ist es ein bisschen chaotisch, aber wir haben alles im Griff. Ich erwarte, dass wir innerhalb einer Stunde wieder Warpantrieb haben.«

      Sie durchquerten den Hauptarbeitsbereich und gingen an den großen dualen Materie-Antimaterie-Integratoren vorbei. Kirk bemerkte, dass von den beiden überdimensionalen Bauteilen Abdeckplatten entfernt worden waren und Junior-Ingenieure in und um sie herum arbeiteten. Auf dem Deck in der Nähe eines der Integratoren war ein Paar Beine zu sehen, deren Besitzer auf dem Bauch lag und sich streckte, um in der Zwischendecke etwas zu greifen. Als die beiden Männer sich dem Schutzgitter näherten, deutete Scott auf die dunklen, inaktiven Plasmaleitungen.

      »Wir werden natürlich einen Kaltstart machen müssen, und wenn das erledigt ist, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie das Mädchen ein wenig schonen könnten.«

      Kirk verzog das Gesicht. »Ich kann nichts versprechen, Scotty. Ich weiß nicht, was uns erwartet, wenn wir Usilde erreichen. Wir können uns keine Verzögerungen leisten. Die Klingonen werden bestimmt nicht untätig herumsitzen. Jede Minute, die wir hier draußen sind, arbeiten ihre Leute auf Usilde an der Zitadelle der Jatohr.«

      »Aye, verstehe.« Scott sah sich in dem weitläufigen Raum seines Reichs um. »Ich kann nicht behaupten, dass ich mit der gegenwärtigen Situation glücklich bin, Sir. Einige der benötigten Reparaturen wären in einer Sternenbasis oder sogar in einem Trockendock besser durchzuführen.«

      »Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben.« Kirk war sich der Probleme, mit denen sein Schiff zu kämpfen hatte, bewusst, wenn auch vielleicht nicht so detailliert wie sein Chefingenieur. Das Gefecht mit dem romulanischen Schiff in der Nähe von Centaurus war kurz, aber kostspielig gewesen, sowohl wegen des direkten Schadens, den das feindliche Schiff verursacht hatte, als auch wegen der Ausweichtaktiken, zu denen er gezwungen gewesen war. Die Liste der beschädigten oder beeinträchtigten Systeme war so lang wie vielfältig gewesen und es war ehrlich gesagt ein wahres Wunder, dass Montgomery Scott und sein Ingenieurteam die Enterprise während des Kampfes zusammengehalten hatten. Nun bat Kirk Scott und seine Leute, ein weiteres Wunder zu vollbringen und das verwundete Raumschiff zu heilen, bevor er gezwungen war, es erneut in Gefahr zu bringen.

      »Abgesehen vom Warpantrieb«, fragte Kirk, »wie sieht es mit den restlichen Reparaturen aus?«

      »Ich lasse Teams durch jede Jefferies-Röhre und jeden Wartungsschacht des Schiffs kriechen, Sir. Ich habe meinen Leuten befohlen, jedes System dreifach zu überprüfen, auch wenn kein Schaden gemeldet wurde, nur um sicherzugehen.« Scott hob den Arm und wischte sich die Stirn mit seinem Hemdsärmel ab. »Wir tun alles, was wir können, damit sie wieder in Schuss kommt, Captain. Trotzdem werden wir eine Sternenbasis anlaufen müssen, sobald das alles vorbei ist.«

      »Versprochen. In der Zwischenzeit sprechen Sie sich mit Spock ab und ziehen Sie Leute von überall, wo es geht, ab, um zu helfen.«

      Scott rang sich ein Lächeln ab. »Das tue ich bereits, Sir.« Er zeigte zur Mitte des Raums und auf das rege Treiben um sie herum. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, Sir, ich würde gern weitermachen.«

      »Lassen Sie sich nicht aufhalten, Scotty.« Kirk betrachtete den Raum und die Ingenieure. »Sagen Sie Ihren Leuten, ich weiß ihre harte Arbeit zu schätzen.«

      »Aye, Sir. Das werde ich.«

      Der Ingenieur verabschiedete sich und kehrte zu den zahlreichen Dingen zurück, die seine Aufmerksamkeit erforderten. Er ging zu einem seiner Untergebenen und zu der Konsole, an der der jüngere Mann arbeitete. Kirk beobachtete ihren Austausch noch einige Sekunden lang, bevor er sich umdrehte und auf den Ausgang zusteuerte. Er wusste, dass die Gruppe der talentierten Spezialisten mehr erreichen würde, wenn ihr Captain ihnen nicht im Nacken saß.

      Steh ihnen nicht im Weg und lass sie ihre Arbeit machen.

DREI

      Schwarzer Rauch vermischte sich mit braunem Sand und leichtem Staub und wogte auf sie zu. Die Wolke ragte vor ihr auf, ein dunkler Vorhang, der die markante Architektur der Universität von New Athens immer mehr verhüllte. Studenten und Fakultätsmitglieder waren auf dem Campus mit seinen sorgfältig gepflegten Grünflächen und zweckmäßigen Gebäuden unterwegs und ahnten scheinbar nicht, was auf sie zukam.

      Amanda Grayson beobachtete das Vordringen der seltsam vertrauten Wolke.

      Tentakel, die immer dichter wurden, schwebten bedrohlich über ihr. Sie ragten aus der trüben Wolke und verdunkelten den klaren blauen Himmel. Amanda streckte ihre bloße Hand in die Wolke und starrte auf den Staub, der wie ein unwillkommener Handschuh ihren Arm hinaufkroch, obwohl sie sich nicht bewegte. Als die dichte Masse über sie wogte und sie einhüllte, bemerkte sie keine Rückstände und fühlte auch keine Staubkörner auf ihrem Arm. Sie konnte ohne Schwierigkeiten atmen und überließ sich der Undurchsichtigkeit der Wolke.

      Dann waren da nur noch Stille und diffuses braunes Licht und Amanda nahm ihren ausgestreckten Arm wieder herunter. Obwohl sie mitten in der Wolke stand, existierte diese getrennt von ihr. Sie spürte nichts als das schwache Licht um sie herum. Dann schloss sie ihre Augen und verschloss sich sogar diesem gegenüber.

      Meine Gemahlin.

      Die Worte waren leise, aber sie zu hören erschreckte sie so sehr, dass sie die Augen aufschlug. Die Wolke umgab sie weiterhin ohne physische Auswirkungen. Amanda stand still, hielt den Atem an und bemühte sich, die Stimme – oder irgendetwas anderes – zu hören. Hatte sie sich das eingebildet? Sie machte einen Schritt vorwärts. Auf geistiger Ebene nahm sie die Bewegung wahr, obwohl sich an ihrer Umgebung nichts veränderte. Die Anwesenheit der Wolke verschluckte jeden Hinweis auf ihre Bewegung. Ein weiterer Schritt vorwärts bot keine neuen Anhaltspunkte.

      »Sarek?«

      Meine Gemahlin.

      Ein bisschen lauter dieses Mal, gerade laut genug, um Amanda davon zu überzeugen, dass die Stimme keine Wunschvorstellung oder ein Trick des Windes war. Das waren Worte.

      Seine Worte.

      Hoffnung flammte in ihrem Herzen auf und Amanda machte noch einen Schritt vorwärts. Sie spürte, wie sie sich mit den Armen vortastete, obwohl ihr jetzt klar wurde, dass weder sie noch der Rest ihres Körpers sichtbar waren. Da war nur die Wolke. Ihre Versuche, diese zu zerstreuen oder sich aus ihr hinauszubewegen, waren vergeblich. Amandas Frustration nahm zu. Sie streckte ihre Arme gerade nach vorn und rannte. Sie spürte, wie sich ihre Füße schnell und anmutig über den unsichtbaren Boden bewegten, und stürzte sich in eine Richtung, die sie nicht bestimmen konnte.

      »Sarek! Wo bist du?«

      Amanda nahm tiefe Atemzüge, in denen kein Staub zu spüren war, und rannte. War sie von ihrem Kurs abgewichen, wohin auch immer die Stimme sie führte? Bei jedem Versuch, sich umzudrehen oder die Richtung zu ändern, wurde sie von der unaufhörlich um sie herumwirbelnden Wolke umfangen.

      »Sarek! Ich bin hier!«

      Meine Gemahlin.

      Hilflosigkeit und Aussichtslosigkeit überwältigten sie und Amanda stürzte zu Boden. Sie hämmerte mit ihren Händen auf den Schmutz ein und weinte. Sie holte zum Schreien tief Luft – hielt sich aber zurück, bevor sie den Schrei ausstoßen konnte.

      »Nein«,


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