Das blaue Märchenbuch. Группа авторов
ab.
"Diese Katzen werden jeden von uns fressen", sagte sie, "wenn der Kapitän des Schiffes die wilden Tiere nicht wegschließt. Schicken wir ihm eine Abordnung der Tapfersten unter uns."
Mehrere Mäuse boten sich für diese Mission an und machten sich auf die Suche nach dem jungen Kapitän.
"Kapitän", so sagten sie, "verschwinde schnell von unserer Insel, oder wir werden sterben, jede einzelne Maus."
"Sehr gerne", antwortete der junge Kapitän, "unter einer Bedingung. Die wäre, dass ihr mir zuerst den bronzenen Ring zurückbringt, den mir ein geschickter Zauberer gestohlen hat. Wenn ihr das nicht könnt, werde ich alle meine Katzen auf eure Insel lassen und ihr werdet ausgerottet."
Die Mäuse zogen sich in großer Bestürzung zurück. "Was sollen wir tun?", sagte die Königin. "Wie können wir diesen Bronzering finden?" Sie hielt erneut einen Rat ab und rief Mäuse aus allen Teilen der Welt zusammen, aber niemand wusste, wo dieser Ring war. Schließlich trafen drei Mäuse aus einem sehr weit entfernten Land ein. Eine war blind, die zweite lahm und die dritte hatte abgeschnittene Ohren.
"Ho, ho, ho!", sagten die Neuankömmlinge. "Wir kommen aus einem weit entfernten Land."
"Wisst ihr, wo der Bronzering ist, dem die Geister gehorchen?"
"Ho, ho, ho!, wissen wir; ein alter Zauberer hat ihn in seinen Besitz genommen, und jetzt bewahrt er ihn tagsüber in seiner Tasche und nachts in seinem Mund auf."
"Geht, nehmt ihn ihm ab und kommt so schnell wie möglich damit zurück."
So bauten sich die drei Mäuse ein Boot und setzten die Segel in die Heimat des Zauberers. Als sie die Hauptstadt erreichten, landeten sie und liefen zum Palast, wobei nur die blinde Maus am Ufer zurückblieb, um sich um das Boot zu kümmern. Dann warteten sie, bis es Nacht war. Der böse alte Mann legte sich ins Bett, steckte sich den Bronzering in den Mund, und schlief sehr bald ein.
"Was sollen wir jetzt tun?", fragten sich die beiden Tierchen.
Die Maus mit den abgeschnittenen Ohren fand eine Lampe voller Öl und ein Fläschchen voller Pfeffer. Dann tauchte sie ihren Schwanz zuerst in das Öl, anschließend in den Pfeffer, und hielt ihn dem Zauberer vor die Nase.
"Hatschi! hatschi!", nieste der alte Mann. Er wachte zwar nicht auf, aber die Erschütterungen ließen den Bronzering aus seinem Mund springen. Schnell schnappte sich die lahme Maus den kostbaren Talisman und trug ihn zum Boot.
Stell dir die Verzweiflung des Magiers vor, als er erwachte und der Bronzering nirgendwo zu finden war!
Aber zu diesem Zeitpunkt hatten unsere drei Mäuse bereits die Segel gesetzt und waren mit ihrem Schatz unterwegs. Eine günstige Brise trug sie in Richtung der Insel, auf der die Königin der Mäuse auf sie wartete. Natürlich fingen sie irgendwann an, über den Ring zu sprechen.
"Wer von uns verdient die meiste Anerkennung?", riefen sie alle auf einmal.
"Bestimmt ich", sagte die blinde Maus, "denn ohne meine Wachsamkeit wäre unser Boot aufs offene Meer abgetrieben."
"Nein, niemals", rief die Maus mit den abgeschnittenen Ohren, "das Lob gebührt mir. Habe ich nicht bewirkt, dass dem Mann der Ring aus dem Mund gesprungen ist?"
"Nein, er gehört mir", rief die Lahme, "denn ich bin mit dem Ring weggelaufen."
Auf scharfe Worte folgten bald Schläge, und, ach!, als der Streit am heftigsten war, fiel der Bronzering ins Meer.
"Wie sollen wir unserer Königin gegenübertreten", sagten die drei Mäuse, "wenn wir durch unsere Torheit den Talisman verloren und unser Volk somit zur völligen Vernichtung verurteilt haben? Wir können nicht in unser Land zurückkehren; lasst uns auf dieser einsamen Insel landen und dort unser elendes Leben beenden." Gesagt, getan. Das Boot erreichte die Insel, und die Mäuse gingen von Bord.
Die blinde Maus war bald allein, da ihre beiden Schwestern auf Fliegenjagd gingen, und als sie traurig am Ufer entlang spazierte, fand sie einen toten Fisch, aß ihn und spürte etwas sehr Hartes. Auf ihre Schreie hin rannten die beiden anderen Mäuse zu ihr hin.
"Es ist der bronzene Ring! Es ist der Talisman", riefen sie freudig, stiegen wieder in ihr Boot und erreichten bald die Mäuseinsel. Sie kamen gerade noch rechtzeitig, denn der Kapitän wollte gerade seine ganzen Katzen an Land schicken, als ihm eine Abordnung der Mäuse den kostbaren Bronzering brachte.
"Bronzener Ring", befahl der junge Mann, "gehorche deinem Herrn. Lass mein Schiff so erscheinen, wie es vorher war."
Sofort machten sich die Geister des Rings an die Arbeit, und das alte, schwarze Schiff verwandelte sich wieder in das wunderschöne, goldene Schiff mit Segeln aus Brokat; die adretten Matrosen liefen zu den silbernen Masten und den seidenen Tauen und setzten schon bald die Segel in Richtung Hauptstadt.
Ach!, wie fröhlich sangen die Matrosen, als sie über das spiegelglatte Meer dahinflogen!
Schließlich war der Hafen erreicht.
Der Kapitän ging vor Anker und lief zum Palast, wo er den bösen, alten Mann schlafend vorfand. Die Prinzessin gab ihrem Mann eine lange Umarmung. Der Zauberer versuchte zu fliehen, wurde aber ergriffen und mit starken Stricken gefesselt.
Am nächsten Tag wurde der Zauberer, der an den Schwanz eines mit Nüssen beladenen, wilden Maultiers gebunden worden war, in so viele Stücke zerrissen, wie Nüsse auf dem Rücken des Maultiers lagen.
Aus: Traditions Populaires de l'Asie Mineure. Carnoy et Nicolaides. Paris, Maisonneuve, 1889.
PRINZ HYAZINTH UND DIE LIEBE KLEINE PRINZESSIN
Es war einmal ein König, der in eine Prinzessin verliebt war, die aber niemanden heiraten konnte, weil sie verzaubert war. Also machte sich der König auf die Suche nach einer Fee und fragte, was er tun könne, um die Liebe der Prinzessin zu gewinnen. Die Fee sagte zu ihm:
"Du weißt, dass die Prinzessin eine große Katze hat, die sie sehr liebt. Wer klug genug ist, dieser Katze auf den Schwanz zu treten, ist der Mann, den sie heiraten wird."
Der König war der Meinung, dass dies nicht sehr schwierig sein dürfte, und verließ die Fee, entschlossen, den Schwanz der Katze eher zu Pulver zu zermahlen, anstatt überhaupt nicht darauf zu treten.
Du kannst dir vorstellen, dass es nicht lange dauerte, bis er die Prinzessin besuchte, und der Kater wie üblich vor ihm einmarschierte und vor der Prinzessin einen Katzenbuckel zum Besten gab. Der König machte einen langen Schritt und dachte, er hätte den Schwanz schon unter seinem Fuß, aber der Kater drehte sich so schnell um, dass er nur auf Luft trat. Und so ging es acht Tage lang weiter, bis der König auf den Gedanken kam, dass dieser lästige Schwanz voller Quecksilber sein müsse – er stand nie auch nur für einen Moment still.
Schließlich hatte er jedoch das Glück, auf das Kätzchen zu treffen, als es selig schlief und den Schwanz lang ausgestreckt hatte. Ohne Zeit zu verlieren trat der König mit aller Kraft darauf.
Mit einem fürchterlichen Schrei sprang der Kater auf und verwandelte sich in einen großen Mann, der seine wütenden Augen auf den König richtete und sagte:
"Du darfst die Prinzessin heiraten, weil du den Zauber brechen konntest, aber ich werde mich rächen. Du wirst einen Sohn haben, der niemals glücklich sein wird, bis er herausfindet, dass seine Nase zu lang ist; und wenn du jemals jemandem erzählst, was ich dir gerade gesagt habe, wirst du auf der Stelle verschwinden, und niemand wird dich jemals wieder sehen oder von dir hören.
Obwohl der König schreckliche