Slave me - Besitze mich | Erotischer SM-Roman. Alissa Stone

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in dieser Gegend einigermaßen auskennt, weiß, mit welchen Absichten die Leute hierherkommen. Nicht selten sind sie bizarr gekleidet, in schwarzen Lederkutten und Lackkleidern, und warten vor der Tür auf Einlass. Denn so einfach wie in eine Bar kommt niemand in diesen Club. Als ich damals mit Noah hier war, mussten wir uns ausweisen und eine Vereinbarung unterschreiben, dass wir Stillschweigen über die Mitglieder und das dortige Treiben bewahren würden. Unsere Anonymität wäre gewahrt, hieß es. Und jetzt das!

      Ich drücke den Klingelknopf und wenig später öffnet sich die Tür. Eine kleine, dralle Blondine mit hochgesteckten Haaren und einem roten Lackkorsett, das ihre fleischigen Rundungen nach oben presst, verlangt nach meinem Ausweis. Ich habe ihn bereits in der Hand und strecke ihn ihr entgegen. Sie lässt mich rein und huscht mit ihm hinter den schwarzen Tresen, über dem ein riesiger Kristallkronleuchter hängt. Es riecht süßlich nach Kerzenwachs und Moschus. Am liebsten würde ich mir die Nase zuhalten, weil mich der Geruch sofort an damals erinnert. Ich blicke auf den Schriftzug an der Wand. Dark Pleasure, der Name des Clubs. Im langen Gang zu meiner Rechten flackern Fackellampen und gaukeln eine gehobene Atmosphäre vor. Würde ich nicht wissen, was sich in den Räumen hinter den vielen Türen abspielt, würde ich mich in einem kleinen viktorianischen Museum vermuten. Zumindest wäre mir das um Welten lieber.

      Die Frau gibt meine Personalien in den Computer ein. Dabei klickt sie mit den Fingern über die Tasten, als spiele sie auf einem Klavier.

      »Ich würde gern mit der Geschäftsleitung sprechen«, sage ich und sofort verstummt das Klicken.

      Mit großen Augen sieht sie zu mir auf. Ihre Brauen ziehen sich zusammen, als würde sie um ihren Job bangen. »Da muss ich nachsehen, ob er da ist. Worum geht es denn?«

      »Es gibt etwas, das ich mit Ihrem Chef besprechen muss.«

      Die Blondine nickt und springt von ihrem Stuhl auf. »Ich hole ihn. Warten Sie bitte hier.«

      »Danke, das ist sehr freundlich.« Ich lächle, um ihr wenigstens das Gefühl zu geben, dass sie nichts verbrochen hat.

      Sie eilt den karminroten Teppich entlang, der sich über den dunklen Parkettboden des langen Gangs erstreckt. Ihr Hintern, der durch das Korsett breit und wuchtig aussieht, wackelt bei jedem Schritt.

      Als sie durch die Tür am Ende des Gangs verschwindet, kehrt Ruhe ein. Doch plötzlich flirrt ein gequältes Stöhnen durch die Stille.

      Nach dem zweiten Stöhnen gebe ich mich meiner Neugier geschlagen und schleiche über den Teppich. Ich spähe durch die venezianischen Spiegel, die sich wie goldgerahmte Gemälde zwischen den Türen befinden – und eine ideale Möglichkeit bieten, unerkannt Fotos zu schießen, mit denen man die Gäste später erpressen kann.

      Die beiden ersten Räume hinter den Spiegeln sind zwar hell erleuchtet, aber leer. Erst der dritte Spiegel verrät mir, woher die seltsamen Laute stammen.

      Eine Frau hängt kopfüber von der Decke, eingewickelt in mehrere Lagen transparente Folie. Nur Augen und Nase sind unbedeckt. Um sie herum kreist ein Mann mit kahl rasiertem Schädel und tätowiertem Tribal auf dem Oberarm. Er trägt nichts weiter als einen schwarzen Lederslip, von dem sich eine deutliche Wölbung abzeichnet. In der rechten Hand hält er einen Rohrstock, den er alle paar Sekunden auf den Körper der verpackten Frau niedersausen lässt. Jedes Mal windet sie sich in ihrer Hülle wie ein Fisch an der Angel. Der pinkfarbene Ballknebel in ihrem Mund erlaubt ihr nur erstickte Laute.

      Gebannt sehe ich zu, wie die Frau zappelt und stöhnt. Wie es sich wohl anfühlt, in eine Folie gewickelt zu sein, vollkommen bewegungslos und aufgehängt an einem Flaschenzug … Vermutlich schwimmt sie in ihrem Schweiß, das Blut staut sich im Kopf und sie fühlt sich wehrlos und ausgeliefert. Er kann mit ihr anstellen, was immer er will und wegen des Knebels hat sie nicht einmal die Möglichkeit, um Gnade zu betteln.

      Meine Scham schwillt an, allein weil ich das Szenario durchdenke. Der Mann stellt sich hinter die Frau und nimmt ihr den Knebel ab. Sie leckt sich über die Lippen, gibt aber keinen Laut von sich. Sie blickt umher, vermutlich auf der Suche nach ihm. Er umrundet sie, bleibt dann erneut vor ihr stehen und schiebt seinen Slip nach unten. Sein steifer Penis springt hervor. Ich halte die Luft an und betrachte ihre Mimik. Für den Moment reißt sie die Augen auf und leckt sich dann über die Lippen. Glühende Hitze sammelt sich in meinem Schritt. Ohne zu zögern, öffnet die Frau den Mund und gewährt seiner Männlichkeit Einlass. Zuerst lässt er sich die Eichel lecken, dann packt er ihre Taille und schaukelt sie, sodass sein Schwanz bis tief in ihren Rachen gleitet. Sie hat keine Chance, den Stößen zu entkommen. Er bestimmt den Rhythmus und er allein entscheidet, wie weit er in sie eindringt. Speichelfäden rinnen ihr aus dem Mund und in der knappen Zeit, die ihr dafür bleibt, schnappt sie laut nach Luft, bevor er sich wieder in sie schiebt. Sekundenlang verweilt er in ihr. Sein Schaft befindet sich komplett in ihrem Mund, ihre Lippen pressen sich an sein Schambein und die Nase steckt zwischen seinen Hoden. Er hält ihre Taille, erlaubt ihr nicht, sich wegzubewegen. Auch ich halte den Atem an, versetze mich in ihre Lage. Erst als sie zu zappeln beginnt, weil ihr offenbar die Luft ausgeht, weicht er zurück. Sogleich holt er mit dem Rohrstock aus, und während sich meine Muskeln anspannen, zieht er ihr zwei Schläge über die Schenkel. Jeden Schlag quittiert sie mit einem kurzen, spitzen Schrei, und ich mit einem Zucken. Bereitwillig öffnet sie den Mund, um ihn wieder in sich aufzunehmen.

      Ob Ethan das Gleiche mit mir machen würde? Ob er mich auf dieselbe Art bestrafen würde, wenn ich nicht so lange durchhalte, wie er das will? Der Gedanke beschwört zweierlei Gefühle in mir herauf: Erregung und Abscheu vor mir selbst.

      Ich schließe für einen Moment die Augen, dann drehe ich mich zur Seite und trete vom Spiegel weg. Ich will mir das nicht länger ansehen. Ich will mich nicht in die Lage dieser Frau versetzen. Ich bin nicht so wie sie. Ein derartiges Leben passt nicht zu mir. Ich bin eine Frau, die Männern ebenbürtig gegenübersteht, die sich nicht unterkriegen lässt – von niemandem. Das Blut zirkuliert in meiner Mitte, sobald ihr lustvolles Flehen ertönt. Am liebsten würde ich mir die Ohren zuhalten.

      Dankbar nehme ich wahr, dass die kleine, dralle Blondine wieder aus dem hinteren Zimmer kommt. Gefolgt von einem ungewöhnlich normal gekleideten Mann. Ich atme tief durch, lächle und versuche, mich einzig auf ihn zu konzentrieren. Er trägt ein hellblaues Sweatshirt, schwarze Jeans und graue Sneakers. Durch den legeren Kleidungsstil wirkt er recht jung und, ja, sympathisch.

      »Charles Miller«, stellt er sich vor und reicht mir die schlanke Hand. »Sie wollten mit mir sprechen?«

      »Ja, können wir unter vier Augen reden?«

      Er hebt die Brauen und sieht mich abschätzend an. Dann nickt er. »Kommen Sie mit.«

      Ich folge ihm durch die hintere Tür, auf der in dezenten silbernen Lettern Kein Zutritt steht. Noch immer klebt die Nässe zwischen meinen Beinen, und ich bemerke, wie mir deswegen die Röte ins Gesicht schießt. Mit ruhigen Atemzügen versuche ich, mich wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Niemand weiß, wie es in deinem Höschen aussieht, Melissa.

      Wir betreten ein durchschnittliches Büro, das genauso wenig zum Club passt, wie Millers Kleidungsstil. Zwei Schreibtische stehen sich in der Mitte des Zimmers gegenüber und neben einem großen weißen Aktenschrank führt eine Glastür ins Freie.

      Er schiebt einen Drehstuhl an die Stirnseite des Tisches und bittet mich, darauf Platz zu nehmen.

      »Worum geht es, Miss Harris?« Er setzt sich mir schräg gegenüber an den Schreibtisch, nimmt einen Kugelschreiber von der Arbeitsfläche und steckt ihn in die Stiftebox. Zuerst bin ich verwundert, dass er meinen Namen kennt, doch dann fällt mir der Ausweis ein. Sicher hat ihm die Frau im Korsett meinen Namen genannt.

      »Ich war vor etwa einem Monat in Ihrem Club«, sage ich und komme mir vor, als würde ich mich selbst verraten. »Dabei hat mich offenbar jemand fotografiert. Ich hab das Foto und diese Mail bekommen.« Ich ziehe die Klarsichthülle mit der ausgedruckten E-Mail aus meiner Manteltasche und lege sie auf den Schreibtisch.

      Er nimmt die Hülle, lehnt sich im Stuhl zurück und liest sich die Mail durch. Für einen Moment stutzt er, dann legt er den Ausdruck wieder auf den Tisch und schiebt ihn in meine Richtung.

      »Ich


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