Tierkommunikation mit Pferden. Ulrike Dietmann

Tierkommunikation mit Pferden - Ulrike Dietmann


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überprüfen oder es zu vergleichen oder es zu beweisen, denn das Pferd spricht zu jedem Menschen anders. Es spricht individuell, es spricht aus der Beziehung heraus zum ganzen Menschen.

      Darauf werde ich immer wieder zurückkommen, weil das das Entscheidende ist, und das ist auch etwas, was in der Tierkommunikation oft ausgeblendet wird. Wenn wir nicht sehen, dass Kommunikation immer eine Beziehung ist, dann bekommen wir die falschen Botschaften. Dann sind die Botschaften nicht treffend. Dann sind es lediglich Illusionen, Ideen. Dann sind es Versuche, dem Verstand etwas zu beweisen, was man nicht so gut begreifen kann.

      Ich möchte dir von einem Erlebnis mit meiner Stute Tinnia erzählen, das ich hatte, als ich in Sachen Tierkommunikation noch ziemlich am Anfang stand. Dazu muss man wissen, dass ich eine große Skeptikerin bin. Ich habe viele Zweifel und ich bin ganz bestimmt nicht leichtgläubig. Mein Verstand ist sehr dominant, ich analysiere alles, ich möchte für alles Beweise. Ich habe dieses ganze Gebiet der Kommunikation mit Tieren genau erforscht und ich habe mich oft gefragt, ob ich mir das alles nur einbilde. Wie ich schon gesagt habe, sind diese Botschaften der Tiere immer an dich persönlich gerichtet.

      Und so hat auch meine Stute versucht, mit mir Kontakt aufzunehmen. Aber ich verstehe heute, dass das nicht einfach war für sie, weil ich eben eine große Skeptikerin bin und weil ich nicht so einfach irgendetwas glaube. Aber sie hat einen besonderen Weg zu mir gefunden. Und das ist für mich das Faszinierende an der Tierkommunikation: dass die Tiere immer Wege finden. Sie finden für jeden einzelnen Menschen einen ganz besonderen Weg, der auf ihn zugeschnitten ist, sodass dieser Mensch es verstehen kann. Darauf kann man wirklich vertrauen, das habe ich oft erlebt.

      Jetzt aber meine Geschichte, wie meine Stute den Weg zu mir gefunden hat und wie sie mir gezeigt hat, dass sie es wirklich ernst meint damit.

Bild Tierkommunikation

      Ich bin eines Morgens aufgewacht und habe diese Stimme in meinem Kopf gehört. Ich wusste irgendwie, dass sie von ihr kommt. Aber das konnte ich natürlich überhaupt nicht beweisen. Jedenfalls hat diese Stimme gesagt: „Gehe in die Württembergische Landesbibliothek.“

      Woher kam diese Idee? Ich wusste, es gibt eine solche Bibliothek in Stuttgart, ungefähr eine halbe Stunde entfernt von da, wo ich wohne. Aber ich hatte noch nie vorgehabt, in diese Bibliothek zu gehen oder gar geglaubt, dass ich dort irgendetwas Besonderes finden könnte. Aber dieser Begriff war einfach da. Und das ist etwas Typisches, dass die Tiere uns ganz bestimmte Details geben, bei denen man sich fragt, woher das kommt. Nicht irgendetwas Allgemeines, Philosophisches, eine Lebensweisheit, nein, es kommen oft ganz bestimmte Details, und es ist einem schleierhaft, woher. Und wenn man das dann in Verbindung mit den Pferden sieht, dann fragt man sich: „Wie kann das Pferd davon wissen?“

      Ich habe natürlich überlegt, ob ich das ernst nehmen sollte oder nicht, habe dann aber entschieden, es ernst zu nehmen, und bin tatsächlich in diese Landesbibliothek gefahren. Ich dachte, dass es vielleicht damit zu tun hat, dass ich gerade einen historischen Roman schrieb, der in prähistorischer Zeit spielte, und dass meine Intuition mir vielleicht sagen wollte, dass ich dort ein wichtiges Detail für meinen Roman finden würde.

      Ich ging also in die Bibliothek und dort in die Abteilung für Frühgeschichte, dorthin, wo es um die Kelten ging, weil mein Roman in keltischer Zeit spielte. Ich sah mir also die Ausstellungstücke an, die keltischen Stelen, und studierte alles genau. Da sah ich plötzlich an der Wand ein kleines gerahmtes Bild hängen, bei dem zur Erklärung etwas über den Gott der Etrusker stand. Die Etrusker waren ein Volk, das zur gleichen Zeit wie die Kelten in Europa gelebt haben, nur jenseits der Alpen. Das Besondere aber war, dass der Gott der Etrusker einem Namen hatte – und jetzt kommt das Detail, das mich für immer und ewig verblüffen wird: Der Name dieses etruskischen Gottes war der Name meines Pferdes, Tinnia. In genau derselben Schreibweise mit zwei „n“. Ich habe mich immer gefragt, woher ihr Name kam. Jetzt gab es eine Verbindung zu diesem Gott der Etrusker. Und es gab diese Stimme, die mich am Morgen geweckt hatte, diese Stimme meiner Stute, die mich in dieses Landesmuseum geschickt hatte.

      Die Geschichte ging aber noch weiter. Kurze Zeit später bekam ich eine E-Mail von der Züchterin meiner Stute, die ich nie kennengelernt habe, denn ich habe sie von einer anderen Besitzerin gekauft. Und in dieser E-Mail erzählte mir die Züchterin, dass sie sich lange gefragt hatte, wo ihre Stute Tinnia hingekommen sei. Sie musste sie damals in großer Not verkaufen und konnte ihren Weg nicht weiterverfolgen. Sie hat mir auch erzählt, dass sie seit vielen Jahren keine „Cavallo“, die Pferdezeitschrift, mehr gekauft hatte, aber dass sie eine Intuition hatte, diese Zeitschrift diesmal zu kaufen. Und als sie die Zeitschrift aufschlug, war da ein Foto von ihrer Stute Tinnia, dem ersten Fohlen, das sie jemals gezüchtet hatte. Denn genau in dieser Ausgabe der Zeitschrift war ein Artikel über meine Arbeit und ein Bild von meiner Stute erschienen.

      Ich habe mit der Züchterin Kontakt aufgenommen und sie gefragt, wie Tinnia, meine Stute, zu ihrem Namen gekommen ist. Sie hat mir erzählt, dass sie für dieses Fohlen schon einem Namen ausgesucht hatte, bevor es auf die Welt kam. Die Mutter war eine arabische Stute mit einem langen Stammbaum, und das Fohlen sollte einen arabischen Namen bekommen. Als sie das Fohlen aber dann sah, wusste sie plötzlich, dass es nicht der richtige Name für dieses Tier war. Zwar wusste sie auch nicht, welchen anderen Namen das Fohlen haben sollte, aber dass der ursprünglich vorgesehene Name nicht der richtige war, das wusste sie. Und dann kam mit einem Mal dieser Name, Tinnia, zu ihr. Das hat für mich die Geschichte abgeschlossen, denn das waren so viele „Zufälle“, dass mein Verstand am Ende aufgegeben hat. Mein Verstand hat einfach kapituliert. Die Fakten, die Tatsachen waren so überwältigend, es war eine zu große Anzahl von „Zufällen“, dass mein Verstand nicht mehr sagen konnte: „Das ist ja alles nur Einbildung.“

      Und von diesem Tag an habe ich nach diesen Zeichen Ausschau gehalten. Ich habe Ausschau gehalten nach diesen feinen Hinweisen. Und je mehr ich darauf geachtet habe, desto mehr Spuren habe ich entdeckt, als würde sich ein feines Netz entspinnen. Ich habe immer mehr Zusammenhänge erkannt. Und ich habe gesehen, dass es da ein großes Reich der Intuitionen gibt, in das ich immer tiefer eintauchen kann, und dass, wenn ich darin eintauche, viele Ereignisse in meinem Leben einen ganz anderen Sinn bekommen. Ich habe gelernt, auf die Stimme meiner Stute zu hören. Immer wenn ich das Gefühl hatte, jetzt spricht sie zu mir, jetzt kommt ein Gedanke, der stammt von ihr, dann bin ich dem gefolgt. Und dann habe ich jedes Mal geheimnisvolle, magische, verblüffende, überraschende Dinge entdeckt.

      Sieben Kennzeichen für die Stimme der Pferde

      Was ich dir jetzt mitgeben möchte, sind sieben Kennzeichen, an denen du diese Sprache erkennen kannst.

      Wie ich schon erklärt habe, ist es eine Sprache des Herzens, die unser Verstand nicht immer versteht. Die Botschaften kommen zu dir, du suchst sie nicht, sondern sie werden dir gegeben.

      1 Die Stimmen der Pferde haben eine ganz eigene Sprache. Und diese Sprache unterscheidet sich von unserer Alltagssprache, von der Art, wie wir miteinander sprechen, wie wir denken, wie wir schreiben. Sie hat eine etwas andere Grammatik und sie benutzt poetische Bilder. Es ist eine knappe Sprache, eine verdichtete Sprache. Die Sätze ergeben zuerst oft scheinbar gar keinen Sinn, wenn sie zu dir kommen. Es gibt einen Widerstand in dir, dein Verstand wehrt sich und sagt: „Das ist sinnlos, das ist nicht richtig formuliert, das ist nicht passend, das ist nicht klar genug.“ Aber wenn du dann genauer hinschaust, erkennst du, dass es sehr wohl einen tiefen Sinn hat. Und mit der Zeit kannst du diese Sprache erkennen. Es ist eine einfache, klare Sprache mit kurzen Sätzen, nichts Kompliziertes. Es ist eine Sprache, die immer auf das Wesentliche abzielt.

      2 Es sind Worte, Sätze, Bilder, die auf dich ausgerichtet sind. Wenn du das hörst, hast du das Gefühl, da spricht jemand ganz persönlich mit dir. Da bist du gemeint. Es ist nichts Allgemeines, keine allgemeine Weisheit. Und auch wenn es eine große Weisheit beinhaltet, ist es genau die richtige Weisheit, die du jetzt in diesem Augenblick brauchst, damit du dein Leben besser verstehen kannst. Damit du den nächsten Schritt machen kannst. Es ist, wie wenn du in einem Poesie-Album liest oder in einer Zitatensammlung von Weisheiten. Und du suchst nach etwas, was dich inspiriert. Und dann findest du etwas, bei dem du denkst: „Das hat dieser Autor genau für mich geschrieben. Dieser Satz kommt genau zur


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