Piv - und die Kapitänskiste. Nina Sahl
und winkt Sabine, ihnen zu folgen.
„Vielleicht müssen wir gar nicht reinkommen“, mutmaßt Piv, als sie alle drei auf der anderen Seite der kleinen alten Schule stehen. „Sie wurde sicher tausendmal renoviert, gemalert und umgebaut, seitdem der Kapitän seine Karte gezeichnet hat. Wenn der heimliche Schatz wirklich hier drin gewesen wäre, hätte ihn sicher schon längst jemand gefunden. Ich denke eher, dass er irgendwo draußen versteckt wurde.“
Neugierig sehen sie sich um und beleuchten die Umgebung mit ihren Telefonen. Es ist nichts zu sehen. Ein wenig Unkraut zwischen einigen Pflastersteinen und einige verschlissene, marode Gartenmöbel aus Plastik sind das einzige, was sie im Garten vorfinden.
Ein kleiner Regentropfen fällt auf Pivs Nase. Und dann noch einer und noch einer. Magne und Sabine bemerken es auch.
„Ach, es ist sowieso viel zu finster, als dass wir etwas erkennen könnten“, sagt Sabine mürrisch und steigt wieder über den niedrigen Gartenzaun. Magne und Piv folgen ihr zurück auf den Bürgersteig.
„Wir kommen einfach morgen wieder bei dir vorbei, Magne“, schlägt Piv vor und steckt ihr Handy in die Hosentasche. Magne verschränkt die Arme vor der Brust.
„Ich kann aber erst zum Spielen raus, wenn..., also... ich meine, ich kann erst nach 15 Uhr mit euch abhängen“, erwidert er unsicher und reibt seine Arme mit den Händen, als wäre ihm kalt. „Ich muss meinem Vater im Gasthaus helfen.“
„Dann sehen wir uns um drei“, antwortet Piv, bevor Sabine irgendetwas entgegnen kann. Sie steht genau unter der Straßenlaterne und wirft einen letzten Blick auf die Schatzkarte, bevor sie die Karte vorsichtig zusammenrollt.
Plötzlich schießt ein Motorrad um die Ecke. Es hat keine Lichter an und es jagt ihnen eine Todesangst ein, als es auf sie zugerast kommt.
Als es auf Pivs Höhe ist, versucht der Fahrer, nach ihr zu greifen. Erschrocken springt sie zur Seite und das Motorrad rast heulend weiter.
„Was war das denn?“, schreit Sabine schockiert und sieht dem Motorrad nach, das um die nächste Kurve verschwindet.
Piv beißt sich in die Unterlippe und zuckt mit den Achseln.
„Keine Ahnung“, flüstert sie verunsichert und presst die Schatzkarte dicht an ihren Körper. „Er hätte sie beinahe gehabt. Ich konnte seine Hand meinen Arm packen spüren.“
Still verharren sie in der kühlen Nachtluft und werfen einander verschreckte Blicke zu. Schließlich schüttelt Sabine ihren blonden Lockenkopf und seufzt laut.
„Was für ein Scheißkerl“, sagt sie bestimmt und sieht die beiden anderen an. „Der war sicher besoffen. Kommt, lasst uns nach Haus gehen.“ Dann setzt sie sich Richtung Sommerhaus in Bewegung, dicht gefolgt von Piv und Magne.
Als sie sich am Gasthaus von Magne verabschieden, biegen sie in den kleinen Schleichweg ein, der sie hinter den Gärten der Sommerhäuser nach Hause führt. Vorsichtig drückt Sabine die Klinke des Gartentors herunter und schiebt es leise auf.
„Pst, wir müssen schleichen!“, flüstert sie und schmiegt sich als erste durch das Tor. „Leg das Schloss vor, Piv.“
Piv greift nach dem Hängeschloss und schließt das Tor hinter sich. Gerade, als sie es zu sich heranzieht, glaubt sie, ein Geräusch zu hören. Als sie aufblickt, sieht sie gerade noch eine dunkle Gestalt in der Dunkelheit verschwinden. Ein Schatten mit einem Motorradhelm.
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