Geistesgegenwärtig führen. Daniel Zindel

Geistesgegenwärtig führen - Daniel Zindel


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und Arbeite, Münsterschwarzach 1982, 16

      14 Waggerl, 40

      15 Waggerl, 50

      16 Waggerl, 26

      17 vgl. 1. Korinther 12,12 ff.; Römer 12,4 ff.

      18 1. Mose 2,18

      19 Lance Secretan, Soul-Management, Lichtenberg, München 1997, 119

      20 Secretan, 65

      21 Secretan, 256

      22 Secretan, 53

      23 Apostelgeschichte 2,41

      24 Fredmund Malik, Führen, leisten, leben, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 2001, 27 ff.

      25 Hans Bürki, Das Leben gewinnen, Brendow, Moers 1990, 25

      26 Kolosserbrief 3,23

      II. Die Pyramide Sinn, Gemeinschaft und Leistung

       1. Produktionskapazität und Produkt

      Ich möchte mit den beiden Ausdrücken, die ich jetzt einführe, aufzeigen, dass wir als christliche Organisationen oder Gemeinden einerseits immer eine »Produktionskapazität« darstellen: In unserem Miteinander schlummern Durchlässigkeiten für das Wirken Gottes, Fähigkeiten und Know-how der Mitarbeitenden, Kapazitäten also, um in irgendeiner Form tätig zu werden. Dieses Potenzial bezeichne ich als Produktionskapazität.

      Wo dies in Aktion umgesetzt wird, stellen wir andererseits in irgendeiner Form »Produkte« her. Ich gebrauche das mir nicht sehr sympathische Wort für die Wirkungen, die von uns ausgehen, und für die Ziele, die wir miteinander erreichen. Wir stellen Zeltcamps, Bibelkurse oder Altenbetreuung her.

      Was mit Produktionskapazität und Produkt gemeint ist, lässt sich am Besten an Aesops Fabel von der Gans und dem goldenen Ei veranschaulichen:

      Es war einmal ein armer Bauer, der eines Morgens, als er im Gänsestall die Eier einsammelte, ein wunderschön glänzendes Ei entdeckte. Voller Freude legte er es in seinen Korb, ließ es schätzen – es war aus reinem, gediegenem Gold.

      Jeden Tag lief er nun nach dem Erwachen zum Nest der Gänse – und siehe da – Tag für Tag lag ein goldenes Ei da. Der Bauer sammelte sie täglich ein und wurde reich. Mit seinem Reichtum wuchs aber auch seine Gier nach mehr. Je mehr er hatte, desto größer wurde seine Habsucht. Eines Tages konnte er nicht mehr auf das goldene Ei von morgen warten; er schlachtete die Gans, um in einem Zug alle goldenen Eier in Besitz nehmen zu können.

      Wir können uns so fest auf die Leistung und das Produkt konzentrieren, dass wir dabei vergessen, die Gans zu füttern, das heißt den Aufbau und die Pflege der Produktionskapazitäten vernachlässigen.

      Konkret sieht das dann so aus, dass wir immer mehr im »roten Bereich« arbeiten: Wir sind überlastet und übermüdet. Es gibt die ersten überdurchschnittlichen Krankheitsausfälle und Mitarbeiterlücken, die dann von den übrigen Mitarbeitenden auch noch abgedeckt werden müssen. Wir vernachlässigen unsere Professionalität, wir investieren kaum mehr in unsere Gemeinschaft und im geistlichen Bereich hapert es mit der Pflege der Spiritualität. Es fehlen dann immer mehr die Dynamik und die Frische.

      Der karge und stiefmütterliche Umgang mit sich selbst, anderen und mit Gott lässt die Produktionskapazität verkümmern. Auch wenn die Gans nicht gerade geschlachtet wird, sie legt ihre Eier spärlicher, freudloser. Die Eier werden kleiner oder sie sind aus Messing statt aus Gold.

      Wir können uns aber auch zu sehr auf die Produktionskapazität konzentrieren und den Ausstoß an Leistung vernachlässigen. Es gibt Arbeitsgemeinschaften, Gemeinden und Werke, die sich vornehmlich um sich selbst drehen und mit sich selbst beschäftigt sind. Unser Miteinander wird zum Dauerthema. Störungen innerhalb der Gemeinschaft haben so stark Vorrang, dass man kaum zum Arbeiten kommt. Man verwöhnt sich selbst und vernachlässigt den Auftrag. Hier wird die Gans gemästet, was der Gänseleberproduktion, nicht aber dem Eierlegen förderlich ist.

      Hier braucht es manchmal ein aufrüttelndes, prophetisches Wort, wie es einst Ezechiel den Politikern und geistlichen Führern, die als schlechte Hirten ihre Führungsaufgabe vernachlässigten, ausrichten musste:

       2. Sinn stiftet Gemeinschaft und spornt zu Leistung an

      Wir haben anfangs miteinander die drei Aspekte einer christlichen Organisation kennen gelernt (spirituell, organisch, mechanisch). Wir vermögen jetzt auch zwischen Produktionskapazität und Produkt zu unterscheiden. Auf der folgenden Seite versuche ich, das bisher Gesagte in der Gestalt einer Pyramide zu kombinieren:

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