Nackter Glaube. Stuart Murray
href="#u2cd62b3b-1c8f-4692-a560-c5d91cf81f2d">Das Täufertum – mit all seinen Fehlern und Schwächen
Intellektualismus/Anti-Intellektualismus
Bücher zur Geschichte des Täufertums
Fragen zur Vertiefung und für das Gespräch
Danke
Ich bin einer ganzen Reihe von Mitgliedern des Anabaptist Network zu Dank verpflichtet, die beim Zustandekommen dieses Buches beteiligt waren. Einige ihrer Gedanken tauchen in den ersten beiden Kapiteln dieses Buches auf. Andere haben Teile oder auch den ganzen Text gelesen, und mir einige aufschlussreiche Rückmeldungen gegeben
Meine Frau Sian hat ebenfalls den gesamten Text gelesen, mich dazu ermutigt, Bilder und noch mehr ‚Storys‘ einzufügen, und sie hat das, was ich geschrieben habe, auch auf die eine oder andere Art und Weise verbessert. Dafür bin ich sehr dankbar – und noch für vieles mehr.
Doug Hynd (Australien) und Tim Nafziger (USA) lieferten mir wertvolle Kommentare aus den anderen Teilen dieser Welt. Ganz besonders dankbar bin ich Alan Kreider, der ebenfalls das gesamte Manuskript gelesen hat, und dessen Anregungen den Text entscheidend verbessert und mich vor Fehlern bewahrt haben. Für alles, was jetzt noch davon vorhanden ist, trage ich die Verantwortung. Noel Moules danke ich für den exzellenten Titel.
Vorwort von Lukas Amstutz zur deutschen Ausgabe
Wird ein Buch gleich in mehrere Sprachen übersetzt, spricht dies in der Regel für seine inhaltliche Qualität. Dies gilt auch für das vorliegende Buch des britischen Theologen Stuart Murray, der sich seit vielen Jahren mit der Frage nach der Zukunft christlicher Kirchen und Gemeinden beschäftigt. Obschon er als Gemeindegründer und -berater über langjährige und vielfältige Praxiserfahrungen verfügt, liefern seine Publikationen nicht in erster Linie ausgefeilte Konzepte und Programme, die eine erfolgreiche Gemeindearbeit versprechen. Wenn er über das Christsein in einer nachchristlichen Welt schreibt, ist dies mit grundlegenden Anfragen an das Wesen und die Gestalt der Kirche verbunden. Daher verspricht dieses Buch, das zwar ursprünglich für den britischen Kontext geschrieben wurde, auch für den deutschsprachigen Raum eine anregende Lektüre. Denn auch bei uns sieht sich die kirchliche Landschaft mit dem tiefgreifenden Wandel vom Christentum hin zum Post-Christentum konfrontiert.
„Stell dir vor, die Kirchenglocken rufen zum Gottesdienst – und keiner geht hin.“ War dies hierzulande noch vor wenigen Jahrzehnten weitgehend unvorstellbar, sind spärlich besetzte Kirchenbänke mittlerweile eine sonntägliche Realität. Vielerorts steht die Kirche zwar noch immer mitten im Dorf, doch landauf, landab ist der einstige gesellschaftliche Lebensmittelpunkt für viele Menschen bloß noch ein Fall für die „besonderen Fälle“ des Lebens, wie Taufe, Konfirmation, Hochzeit oder Beerdigung. Natürlich ließen sich nun an dieser Stelle durchaus Beispiele wachsender und blühender Gemeinden aufzählen. Dennoch wird letztlich niemand ernsthaft leugnen, dass sich der Einfluss der christlichen Kirchen auf das gesellschaftliche Leben massiv verringert hat. Ja noch mehr: Es ist nicht übertrieben, vom Ende des Christentums zu reden. Dies meint freilich nicht, dass die spezifisch christlichen Glaubensinhalte für unsere Gesellschaft jegliche Bedeutung verloren haben. Und noch viel weniger ist damit gesagt, dass die Menschen heute nicht mehr an spirituellen Fragen interessiert sind. Was sich jedoch auflöst, ist die umfassende Dominanz der christlichen Kultur, die Kirche und Staat über Jahrhunderte nicht zuletzt mit Hilfe von Macht, Geld und Gewalt aufgebaut haben.
Der Begriff „Christentum“ steht in diesem Buch daher für eine historische Epoche, in der sämtliche Bereiche des Lebens christlich umhüllt waren und Menschen darin beinahe ausnahmslos zu Christen „gemacht“ wurden. Trugen Kirche und Staat in dieser Zeit ganz selbstverständlich dasselbe Gewand, emanzipierte sich die Aufklärung von dieser Uniformität und gab dem „christlichen“ Abendland erste entscheidende Anstöße, sich seiner kulturell-religiösen Kleider nach und nach zu entledigen. Offensichtlich mit Erfolg, denn waren das Christentum und seine Institutionen nach dem Aufstieg zur Staatsreligion jahrhundertelang die prägende Kraft für Gesellschaft und Kultur, ist heute der christliche Glaube bloß noch ein Sinnangebot auf dem Markt der religiösen Möglichkeiten. Die Selbstverständlichkeit des Christseins ist damit in unserer nachchristlichen Gesellschaft ebenso dahin, wie jene Privilegien, die Angehörige einer dominierenden Staatsreligion gerne in Anspruch nehmen. Zunehmend an den gesellschaftlichen Rand gedrängt, ist das Christsein nunmehr auf seinen nackten Glauben zurückgeworfen.
Für die Kirche, die während rund 1500 Jahren die abendländische Kultur