Falkenjagd - Roland Benito-Krimi 10. Inger Gammelgaard Madsen

Falkenjagd - Roland Benito-Krimi 10 - Inger Gammelgaard Madsen


Скачать книгу
mitten im Riis Wald erreicht. Der Platz wurde besonders von Vereinen und Schulen genutzt. Jetzt saßen ein paar Kinder an einem der Tische, aßen Pizza und wirkten verblüfft, als die Helfer in alle Mülleimer schauten. Anschließend gingen die Kinder in die Grillhütte und spielten dort. Die Hütte ähnelte einem Pavillon und und enthielt außer der Feuerstelle in der Mitte Holztische und -bänke.

      In der Grillhütte war nichts, das mit einem kleinen Baby zu tun haben konnte, und Anne merkte, wie die Hoffnung, etwas Brauchbares zu finden, das sie auf Emils Spur brachte, langsam schwand. Sie blieb jedoch abrupt stehen, als eine Stimme in der Kette weiter vorne „STOPP!“ rief und Karen es an den Rest der Kette weitergab, sodass alle anhielten.

      „Hier ist was!“, sagte das Mädchen, das gerufen hatte. Sie deutete auf das Gras neben dem Kiesweg. Dort lag ein blauer Schnuller, auf dem „Emil“ eingraviert war. Karen machte mit ihrem Handy ein Foto davon und legte den Schnuller in eine Tüte. Tara und Peder kamen zu ihnen hinübergelaufen und Tara schlug panisch die Hände vor den Mund, als sie den Schnuller in der durchsichtigen Tüte sah.

      „Das ist Emils! Den hatte er im Mund, als wir ihn draußen schlafen gelegt haben. Das ist ein Taufgeschenk von meiner Mutter!“, schluchzte sie zu Peder, als ob ihm das nicht klar wäre.

      „Vielleicht hat der Entführer die Waldwege genommen, um nicht auf der Straße gesehen zu werden. Jetzt wissen wir, dass sie hier gewesen sind“, stellte Karen fest und nickte Sidse zu, die sich um die weinende Mutter kümmerte.

      „Sie muss Emil dabeigehabt haben, aber wo ist dann der Kinderwagen?“, murmelte Anne halblaut, als sich die Kette wieder durch den Wald bewegte.

      Karen antwortete nicht. Sie sah unter die Büsche und ging langsam weiter. Anne konnte andere direkt in der Nähe reden hören. Die ganze Kette freiwilliger Sucher in gelben Westen bildete eine Linie auf dem Weg zur Bahn und zum Meer, wo sie nicht weiterkommen würden.

      „Sucht die Polizei auch – in einem anderen Gebiet?“, fragte sie.

      Karen hustete und verscheuchte ein Insekt von ihrem Gesicht. Sie nickte. „In Dänemark ist es immer die Verantwortung der Polizei, verschwundene Personen zu finden. Das heißt, wenn es sich um einen Hot Case handelt, bestimmt die Polizei, wo Missing Children suchen soll, wo die Reservisten, wo die Bereitschaft und so weiter, und stellt somit sicher, dass alle Akteure einen Zuständigkeitsbereich bekommen, damit wir nicht an der gleichen Stelle suchen und uns gegenseitig auf die Füße treten.“

      „Dann kommuniziert ihr also viel miteinander?“

      „Ja, je nach dem Charakter des Falles kommunizieren wir mit verschiedenen Verantwortlichen bei der Polizei. Wenn es ein Cold Case ist, informieren wir die Polizei ein paarmal pro Tag über unseren Fortschritt und Missing Children bestimmt selbst, wie wir die Sache anpacken. Das Einsatzteam arbeitet in diesen Fällen nach einer Methode, die man Induktionsmethode nennt. Das bedeutet, dass wir durch die Prämissen, die wir in Form von Zeugenaussagen, Tipps, Spuren, Zeitstrahlen, Erkundungen und so weiter gesammelt haben, herausfinden, in welcher Umgebung man den Vermissten mit der größten Wahrscheinlichkeit finden wird.“

      „Aber nun ist es ja glücklicherweise ein Hot Case. Dann hat also die Polizei bestimmt, dass wir hier suchen sollen?“, fragte Anne.

      „Ja, das ist der Sektor, den sie uns zum Suchen zugeteilt haben.“

      „Okay, ich hätte nur nicht gedacht, dass sie so was machen.“

      „Die Polizei hat gerade keine Mittel für diese Art Arbeit, deswegen machen wir uns nützlich. Sie haben genug damit zu tun, an der Grenze und in Kopenhagen Wache zu schieben. Wegen des Terroranschlags mussten sie Leute abstellen und haben nun Personalmangel.“

      „Aber sollte es völlig schiefgehen und wir finden ihn nicht, nehmen wir die Spürhunde zur Hilfe“, fuhr Karen fort.

      „Ihr habt auch Hunde?“ Anne blieb stehen und wischte sich mit dem nackten Oberarm über die Stirn. Sie schwitzte in der schwülen, feuchten Luft. Sie konnte das Meer riechen. Sie waren bald durch den Wald durch.

      „Ja, zu dem Einsatzteam gehören speziell trainierte Suchhunde. Die Hälfte ist zertifiziert, der Rest befindet sich in der Ausbildung. Diese Hunde und Hundeführer arbeiten nach der Deduktionsmethode. Das heißt, dass die Hunde in einem gewissen Radius um die Stelle, wo der Vermisste zuletzt gesehen wurde, losgeschickt werden. Falls – oder wenn – die Hunde eine Fährte aufnehmen, ist es unsere Aufgabe, herauszufinden, wo die Fährte herkommt und wohin sie führt. Wird der Wind von Gebäuden zurückgeworfen oder geht sie durch den Wald, kann das ziemlich kompliziert werden. Wenn sich die Stelle, wo die Hunde die Fährte aufgenommen haben, und die vom Einsatzteam priorisierten Bereiche kreuzen, sind wir höchstwahrscheinlich auf der richtigen Spur.“

      Das Rattern des Zuges, der auf den Schienen direkt vor ihnen vorbeifuhr, übertönte Karens Worte. Sie blieb stehen und sah sich nach beiden Seiten um. Sie konnten nicht weiter und die gelben Westen der anderen Suchenden kamen eine nach der anderen am Waldrand zum Vorschein. Die Sonne ging am Horizont des Meeres langsam unter und färbte das Wasser orange. Es war ein schöner Anblick, doch Anne fühlte sich verloren. Sah der kleine Emil diesen Sonnenuntergang irgendwo? Schlief er friedlich oder war er in Gefahr? Vielleicht war er bereits tot. Sie schluckte einen Kloß im Hals, als Tara und Peder zu ihnen herübergelaufen kamen.

      „Habt ihr noch was gefunden?“

      „Nichts.“

      Peder nahm Taras Hand.

      „Kommt“, sagte Karen. „Wir gehen zum Den Permanente und sammeln uns da, bevor wir zurückgehen, und suchen danach mit einer neuen Linie Markierungsband und machen das alte ab.“

      Sie gingen den Fahrradweg an den Bahnschienen entlang. Einige andere folgten ihnen. Passiv wichen sie einem Radfahrer aus, der hinter ihnen klingelte, um vorbeizukommen.

      Karen blieb stehen, als ihr Handy eine Melodie in ihrer Hosentasche spielte. Alle hielten an und starrten sie angespannt an, während sie ranging. Ihr Blick fiel ernst auf Tara und Peder, während sie zuhörte.

      „Wo?“, fragte sie dann mit belegter und zitternder Stimme.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAlDBwDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDzASeW eKjeTc2aSL52wadMm3pXYcRYhlAWmyuJOKqoT0qdUO3OeaAGLEqnNSM42YqI53Yp7J8tAELRhjmh YAGzTsGpTwlADfu07YWGaiGS3NW42UJzQIZH8pp8jZFMYjdxSEE0ANUfrTWAjanZ2g0m3emaAF
Скачать книгу