Ein immer noch verirrter Kater im Nether. Cube Kid

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Hey! Balthasar! Wach auf!

      Diese Stimmen rissen mich aus dem Tiefschlaf. Als ich meine Augen öffnete, starrten drei Menschen mich von oben herab an, zwei Jungs und ein Mädchen. Sie trugen alle die gleichen schwarzen Rüstungen aus Metall mit ein paar roten und weißen Stellen.

      — Ich heiße Billy, sagte ich.

      Alle lachten, einer der Jungen winkte mir zu und rief:

      — „Gut-tag!!“

      Das Mädchen seufzte.

      — Leonard, hör endlich auf so blöd zu sprechen.

      — Ach ja, wenn du mich endlich Leo nennst, antwortete er.

      Er war ungefähr zwölf Jahre alt, genau wie sie.

      — Was passt dir nicht an „Gut-tag“? Das ist der offizielle Gruß!

      — Daran ist nichts offiziell. Es ist nur eine dämliche Art, „Guten Tag“ zu sagen, erwiderte sie.

      — Egal, vielleicht sollten wir mal darüber abstimmen.

      Nachdem ich sie verständnislos angeblickt hatte, sah ich mich im Zimmer um. Komischerweise war Alice gar nicht da. Ihr Bett war leer.

      Ich erinnerte mich dunkel daran, in der Nacht eine Tür gehört zu haben, aber ich war sofort wieder eingeschlafen ...

      — Äh, wo ist sie?, fragte ich.

      — Keine Ahnung.

      Das kam von dem anderen Jungen. Er war der älteste von ihnen, wahrscheinlich etwa 16 Jahre alt.

      — Der Bürgermeister bat uns, dich zu suchen. Die anderen Dorfbewohner sind mit .. äh, irgendetwas anderem beschäftigt. Kurzum, sie wollten, dass wir uns um dich kümmern.

      — „Wir“?

      — Ach ja, sorry. Ich heiße Hugo Roter. Das ist …

      — Leila, sagte das Mädchen. Kein Nachname.

      — Und Leo. Wir sind Mitglieder der Verlorenen Legion, mit Kalle. Gut-tag!!

      — Für den Augenblick kannst du in der Festung unseres Clans bleiben, sagte Leila. Auf jeden Fall so lang, bis Minus zurück ist.

      — Und was soll ich da machen?

      — Nichts besonderes.

      — Gut, Hauptsache ich muss nicht wieder mit diesem hässlichen Kerl mit den Augenbrauen zusammenarbeiten.

      Leo und Leila blickten sich verwirrt an.

      — Hässlicher …

      — … Kerl mit Augenbrauen?

      — Na, dieser Dorfbewohner, der … ach, vergesst es!

      Ich warf einen letzten Blick auf Alices Zimmer und fühlte mich ziemlich traurig.

      Womit sollte ich diesen Tag beginnen? Dieser Dorfbewohner namens Minus war unauffindbar, Alice hatte sich in der Nacht davongestohlen und mich diesen drei Wesen aus einer anderen Welt ausgeliefert.

      Ich blickte sie erneut an.

      Was soll ich machen? Mit ihnen gehen? Eigentlich habe ich Hunger …

      Ich kramte in meinem Inventar, aber da war nichts Essbares. Dann erweckte ein Blatt Papier meine Aufmerksamkeit. Alice hatte es wohl hier für mich zurückgelassen.

      Lieber Billy,

      ich habe erfahren, dass Minus auf eine Mission geschickt worden ist. Der Bürgermeister hat sich wohl gedacht, dass er mehr über die wirkliche Welt in Erfahrung bringen muss. Aber er hätte schon zurück sein müssen. Also hat man mich gebeten, ihn zu suchen und zurückzubringen.

      Ein Mitglied der Verlorenen Legion wird dich heute morgen besuchen. Es wäre das Beste, du bleibst bis zu meiner Rückkehr bei ihnen. Es tut mir leid. Bitte, sag zu niemandem ein Wort.

      — Alice

      Nun gut, damit hatte sich die Frage erledigt.

      Aber auch ohne diesen Brief wäre ich mitgegangen, schließlich hatte Leila mich zu einem außergewöhnlichen Gericht überredet, einem „frittierten Kugelfisch“. Er muss Zauberkräfte enthalten haben, denn kaum hatte ich den Teller geleert, waren Leila und ich beste Freunde.

      — Kann … kann ich noch einen Nachschlag haben?!

      — Nein, sagte sie. Aber in der Festung gibt es mehr. Ich bin nämlich die beste Anglerin der Legion, und Steff ist die beste Köchin, also ... hey, wo willst du denn hin?

       Ich war schon draußen .

      (Natürlich hatte ich keinen Schimmer, wohin ich gehen sollte, also blieb ich sofort wieder stehen, um auf sie zu warten.)

      TAG 13 - TEIL II

      Während wir uns zur Festung aufmachten, stellte ich ihnen haufenweise Fragen. Es ist noch nicht so lange her, da war ich noch ein ganz gewöhnliches Tier und hatte keine Probleme. Es war also ganz normal, dass ich Fragen hatte, oder? Was ist ein Clan? Stammen sie alle von der Erde? Warum tragen sie alle die gleiche Rüstung?

      Sie kamen tatsächlich alle von der Erde, also waren sie Erdlinge, so wie ich, der in Aetheria geboren wurde, ein Aetherianer bin(auch wenn ich immer denke, das sei nur eine höfliche Umschreibung für „NPC“).

      Ihre völlig schwarze Rüstung war die offizielle Uniform der Verlorenen Legion. Sie hatten die notwendigen Materialien dafür erst vor Kurzem bekommen, um jedes Mitglied, na ja, fast jedes, auf diese Art einzukleiden.

      Natürlich zogen wir unterwegs sämtliche Blicke auf uns. Kein Wunder: Hugo war sehr klein, trug ein riesiges Schwert und hatte weißrote Haare. Leila trug eine stockähnliche Waffe, die ich schon einmal gesehen hatte. Leonard schließlich stand irgendwie unter Strom und sprach sehr laut. Aber trotz ihrer Sonderbarkeiten war ich das Wesen, das die größte Aufmerksamkeit auf sich zog.

      Ein Dorfbewohner starrte mich an und sagte:

      — Hau bloß ab!

      Ein kleiner Junge rannte auf mich zu.

      — Mein Haus ist von einem Monster wie dir zerstört worden!

      — Wir wollen hier keine Monster!, rief ein alter Mann mit einem Stapel Karotten auf dem Arm.

      — Geht weiter, Leute!, sagte Hugo. Lasst uns in Ruhe, sonst bekommt ihr es mit dem Bürgermeister zu tun. Dieses Kätzchen steht unter unserem persönlichen Schutz.

      Aber seine Worte bewirkten nicht viel.

      — „Kätzchen“? Das nennt ihr ein Kätzchen“?!

      — Egal, was es ist, ich bin sicher, es


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