Ein immer noch verirrter Kater im Nether. Cube Kid

Ein immer noch verirrter Kater im Nether - Cube Kid


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      Hugo erklärte, dass sich die Festung noch im Bau befände. Na ja, so richtig fertig sieht sie ja auch noch nicht aus. Aber es ist das coolste Haus, das ich je gesehen habe. Äh, „Festung“ wollte ich natürlich sagen, sorry.

      Überall auf unserem Weg begegneten wir Legionären. Einige bauten gerade, andere schleppten große rote Blöcke, was Leila zufolge sehr gefährlich war. Wieder andere kämpften gegen ein gigantisches Monster aus Holz.

      Offensichtlich bereitete man sich auf eine Schlacht vor.

      — Willkommen im Fort Noob, rief Leo aus. Die Kantine ist da vorn links und dein Zimmer befindet sich auf der ersten Etage. Leila wird es dir zeigen. Ach ja, am besten versuchst du, früh zu schlafen. Wir haben leider noch nicht herausgefunden, wie man die Türen verzaubert, damit sie nicht mehr so laut sind, einige können ganz schön nerven.

      Er wandte sich an Hugo und fuhr fort.

      — Komm! Komm! Wir müssen unseren Skill verbessern. Wir sind seit Tagen nicht weiter gekommen. Tschöken!

      Er ging davon und winkte mir noch einmal zu.

      — Bis später, Billy, sagte Hugo und folgte Leo.

      Ich wandte mich an Leila.

      — Ist Leo … immer so?

      — Er hat eine ganz neue Waffe, deshalb ist er so gut gelaunt, antwortete sie lächelnd. So, jetzt werde ich dir Steff vorstellen und dir dann dein Zimmer zeigen.

      In der Festung war alles in den Farben ihrer Rüstungen gehalten, schwarz oder dunkelgrau mit roten und weißen Flecken, die Farben ihres Clans. Die Obsidianblöcke waren so geschickt aufgestellt, dass sie gut mit den Quarzblöcken harmonierten. Die Mitglieder der Legion besaßen das Privileg, in diesen luxuriösen und bequemen Hafen zurückzukehren, nachdem sie den ganzen Tag damit verbracht hatten, die Festung zu verteidigen oder die Umgebung zu erforschen. Dort erwarteten sie dann die köstlichen Gerüche der zauberhaften Gerichte, die Steff zubereitet hatte. Sie hatte einen sehr hohen Score in Kochen.

      Ich bekam vor Schreck einen Schluckauf.

      — Wow, du kennst meinen Namen?! Ich frage nur, weil Leila mich vorhin noch Balthasar nannte.

      Leila zuckte mit den Schultern.

      — Bei all diesen vielen Vornamen kommt man ja kaum noch mit. So viele neue Rekruten … Wir haben echt zu viel zu tun.

      — Das stimmt ..., bestätigte Steff und betrachtete mich aufmerksam. Es sieht so aus, als müsste ich ein paar neue Rezepte erfinden. Hast du schon den Kugelfisch probiert?

      — Probiert“?, wiederholte ich. Du meinst wohl „verschlungen“! Ehrlich gesagt, frage ich mich, ob du nicht noch ein Portiönchen hast? — Leider habe ich nur noch einen kleinen Rest, antwortete Steff und reichte ihn mir. Er ist sehr schwer zuzubereiten. Aber keine Sorge, ich entwickle gerade einfachere Fischrezepte.

      — Wie kommt es eigentlich, dass du so gut kochen kannst?

      — Nun ja, ich bin halt Köchin. Eine Köchin von Klasse.

      — Klasse? Du bist noch in der Schule?

      Steff lachte.

      — Nee, Klasse bedeutet „von Beruf“ oder „Profi“. Als Profiköchin kann ich Nahrungsmittel und Gerichte herstellen, die außer mir niemand anderes zubereiten kann.

      — Jeder hier hat einen Beruf, eben eine Klasse, sagte Leila, ich übrigens auch. Ich bin eine Magierin.

      Die ganze Sache wurde für mich noch verwirrender, als Steff erneut das Wort ergriff.

      — Einige von uns haben sogar zwei Klassen. Man kann bis zu acht Klassen haben, aber ehrlich gesagt ist es besser, sich auf eine zu konzentrieren, vor allem am Anfang.

      — Aha.

      Ich verstand überhaupt nichts mehr.

      (Mittlerweile wusste ich noch nicht einmal mehr, was ein Schwert ist.)

      Steff widmete sich jetzt wieder ihren Öfen.

      — Ups, mein Kuchen ist fertig, ich muss dann mal ...

      Sie winkte mir noch zu.

      — Schön, dich kennengelernt zu haben, Billy!

      Leila und ich verließen die Kantine, stiegen eine Treppe hoch, liefen durch einen Flur, wo uns ein mürrischer Junge entgegenkam, und erreichten schließlich mein Zimmer.

      Im Gegensatz zur übrigen Festung war es eher schlicht. Es handelte sich um einen 5 x 5 Blöcke großen Raum aus grauem Stein. Es gab keinen Teppich, nur ein Bett und einen Stuhl.

      — Ich könnte dir jetzt die restliche Festung zeigen, aber wahrscheinlich möchtest du sie lieber auf eigenen Pfoten erforschen. Du bist ja schließlich eine Katze ...

      Sie blickte sich im Zimmer um.

      — Du kannst es dir so einrichten, wie du möchtest.

      Ich hüpfte in die gute Stube und beschnüffelte alles um mich herum. Ich hatte noch nie in einem Bett geschlafen und war gespannt, wie das wohl sein würde.

      — Und jetzt?, fragte ich.

      — Mach eine kleine Siesta, antwortete Leila. Kalle wird dich sobald wie möglich besuchen. Hast du noch irgendwelche Fragen? Oder ...

      Sie stand noch im Türrahmen, aber ich konnte sie kaum noch verstehen, weil ich schon fast eingeschlafen war. Ich war schrecklich müde. Immerhin hatte ich in der letzten Nacht nur elf Stunden geschlafen. Oder vielleicht zwölf.

      TAG 13 - TEIL III

       Leila hatte mir geraten, eine Siesta zu machen, und das tat ich jetzt auch. Eine Siesta von fünf Stunden. Aber das ist das Problem bei Katzen, wisst ihr ...

      Um ehrlich zu sein, hatte ich wohl doch ein längeres Schläfchen gemacht und wachte erst auf, als die Tür mit lautem Getöse aufgerissen wurde. Ich fuhr so hoch, dass ich nicht nur an die Decke stieß, sondern mit meinem Kopf beinah ein Loch hineingestoßen hätte.

      Fünf Legionäre marschierten herein. Einer von ihnen hatte ein knallrotes Outfit, die anderen trugen die übliche Clanuniform. Sie stellten sich sofort vor.

      —Ah, das ist also die furchterregende Katze? Ich heiße Kobalt.

      — Ich bin Zack. Schön, dich zu treffen, Billy. Sag mal, welches Level hast


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