Ein immer noch verirrter Kater im Nether. Cube Kid
Zack blickte Karl verlegen an.
— Ich ... werde mein Bestes geben, versicherte er.
Die Legionäre schwiegen, bis Karl den Blick auf mich richtete.
— He, Billy, tut mir leid für dich. Der Bürgermeister ...
— Das hat man mir schon gesagt, unterbrach ich ihn.
— Ah, gut. Ich war damit einverstanden, dich hier aufzunehmen, weil ich denke, dass du es hier gut hast und wir so einiges von dir lernen können. Du bist offensichtlich kein gewöhnlicher NPC.
— Das bin ich also? Ein NPC?
— Sorry, ich wollte natürlich „Aetherier“ sagen, denn diese Welt scheint mir doch ... ziemlich real zu sein. Irgendwie sind wir ja hierher teleportiert worden, so unglaublich das auch klingen mag.
Erschöpft setzte er sich auf den einzigen Stuhl im Raum
Dieser stand in der Nähe einer Fackel. Nun konnte ich auf seiner Rüstung winzige Punkte erkennen. Vielleicht ...rosa leuchtender Schleim?
Zack hatte sie ebenfalls bemerkt.
— Schleimtörtchen?
Der Kommandant nickte.
— Allerdings. Ich bin auf eine ganze Meute getroffen. Sie kamen von Süden, wahrscheinlich aus dieser Schlucht.
(Das war die Gelegenheit, eine weitere Frage zu stellen!)
— Was ist ein Schleimtörtchen?
— Wie der Name schon sagt, antwortete Becca, halb Schleim, halb Kuchen. Vielleicht das Ergebnis eines Experiments vom Augenlosen.
— Das sind die schwächsten Monster der Welt, fügte Phantom hinzu. Echte Noobs. Noobmonster. Unsere Kundschafter haben sie im Süden entdeckt. Die Schlucht, von der Kalle spricht, befindet sich einige Biome von hier entfernt.
Rubinia begab sich zur Tür.
— Ich muss gehen. Hab noch einiges zu verzaubern.
— Ich muss auch los, sagte Kobalt. Es wartet noch viel Arbeit an der Mauer auf mich.
Becca folgte ihnen wortlos.
Sie sagten mir nicht einmal auf Wiedersehen, die beiden anderen jedoch vergaßen es nicht.
Karl hingegen rührte sich nicht von der Stelle.
— Kann ich noch etwas in deinen Zimmer bleiben?, fragte er.
Kaum jemand weiß, dass ich hier bin. Ich könnte für ein oder zwei Stunden die Augen schließen, bevor ich wieder raus muss.
— Kein Problem.
— Danke, antwortete er und machte es sich auf dem Stuhl so bequem wie möglich. Es ist anstrengend, der Clanchef zu sein. Alle kommen zu dir, wenn sie ein Problem haben oder einen Rat brauchen.
— Warum habt ihr nicht mehrere Chefs?
— Nette Idee, aber wer wäre denn so verrückt, mitzumachen?
— Ich will gar nicht so tun, als ob ich wüsste, warum es so schwer ist, einen Clan zu führen. Besonders in diesem Moment nicht.
— …
Keine Antwort.
Karl schnarchte schon leise.
Ich rollte mich auf meinem Bett ein und versuchte, das alles zu verdauen. Meine Quest, den geheimnisvollen Minus ausfindig zu machen, war nun offiziell bis auf Weiteres vertagt. Was die Quest angeht, mehr über die seltsamen Bewohner dieser Welt zu lernen: sehr, sehr schwierig.
Schlafen sie wirklich gern auf Stühlen?
TAG 13 - TEIL IV
Gut, ich habe noch etwas über drei Stunden geschlafen.
Ich fühlte mich total erschöpft, war immer noch müde und gähnte pausenlos. Ich verstand überhaupt nichts mehr. Das war mir im Nether auch schon so gegangen, kurz bevor ich mich in den verwandelte, der ich nun bin.
Ein Ding. Ja, so haben mich diese Leute genannt.
Nicht Billy, nicht Katze, nicht Ozelot, nicht einmal kleines Netherkätzchen. Nein. Nichts von alledem.
Davon mal abgesehen, habe ich später ein wenig die Festung erkundet.
In der zweiten Etage waren die Zimmer der ranghöheren Clanmitglieder. (Und meins. Warum? Wer weiß ...)
In der ersten Etage befand sich der Speisesaal und ein nach Osten führender Korridor, von dem verschiedene Räume abgingen. Einer war für Verzauberungen bestimmt, ein anderer für Tränke. Dann gab es noch einen Vorratsraum, ein Craftingzimmer, ein Schmiedezimmer und ganz hinten der Versammlungsraum des Clans.
Ich zeichne mal einen Lageplan, das ist einfacher für euch.
Als erstes betrat ich das Tränkezimmer.
Mit „betreten“ meine ich, dass ich die Tür aufstieß und hineinsprang.
Im Raum befanden sich drei Personen. Nachdem ich hereingeschlüpft war, drehten sich alle schlagartig zu mir um. Einer von ihnen war dermaßen überrascht, dass er sofort sein Schwert zog.
— Hey!, rief ein rothaariges Mädchen. Siehst du nicht, dass hier gearbeitet wird?!
— Du musst lernen, vorher anzuklopfen, nörgelte ein anderes Mädchen mit violetten Haaren. Oder wenigstens leise eintreten, wie eine normale Person.
— Schon gut, sagte der Junge. Er wird es schon noch lernen.
Er lächelte mich an.
— Du musst Billy sein. Ich habe schon von dir gehört. Ich heiße Crafty. Das hier sind Amber und BlastLight.
— H … hallo.
Ich bemerkte, dass das Mädchen mit den violetten Haaren sehr merkwürdige Ohren hatte: mega groß, wie bei einem Fuchs.
Ich erkannte sofort, dass hier nicht alle Menschen waren. Amber etwa war ein Fuchsmensch: drei Viertel Mensch, ein Viertel Fuchs. Bitte jetzt keine Fragen!
Ich muss es selbst erst verstehen.
TAG 13 - TEIL V
Leo hielt sich im Versammlungsraum auf.
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