Ein immer noch verirrter Kater im Nether. Cube Kid
Schleims. (Oder meins nach mindestens sechzehn Stunden Schlaf.)
— Sieh diese Zahlen immer als Prozentzahlen, sagte Karl. Wenn jemand 50 erreicht hat, richtet er 50 % mehr Schaden an, und weniger als 50 bedeutet auch 50 % weniger Schaden.
— Wie kann ich Punkte sammeln?
— Mit jedem Level erhältst du 3.
— Und ein neues Level erreiche ich im Kampf ... gegen Monster.
— Jep. Du kannst 1 XP als den Teil der Monsterenergie betrachten, den du aufsaugst: Je stärker das Monster, desto mehr XP gewinnst du dazu. Erfüllst du eine Quest, bekommst du XP in Form von Kristallen.
— Verstanden. Und wie erfahre ich, wie viele XP ich habe?
— Du kannst zum Beispiel den Bildschirm Klasse aufrufen.
Karl erklärte mir, dass die Bildschirme ein wenig einem Buch oder vielleicht besser einem Stapel Blättern gleichen.
Das Display zeigt meine Attribute an. Mit einer Wischbewegung meiner Tatze gelange ich zum nächsten Fenster. So kann ich alle Fenster durchblättern, bis ich im Kapitel Klasse bin.
Ich kann aber auch einfach nur an das Wort „Klasse“ denken und das entsprechende Fenster öffnet sich.
Das geht schneller.
Ich hatte überhaupt keine Klasse.
Ich war also ein Neophyt — das war die freundlichste Art zu sagen: Ich bin ein Noob.
Um eine Klasse zu erhalten, konnte man sich einen Bonus ergattern und sich bestimmte Fähigkeiten aneignen: ein Zauberer lernt das Zaubern, ein Krieger eine bestimmte Kampftechnik.
Ich hatte 112 Erfahrungspunkte oder XP, was lächerlich wenig war.
— Was bedeutet „TNL“?, fragte ich.
— „To Next Level“. Das ist die Anzahl der XP, die dich vom nächsten Level trennen.
Ich zeigte mit meiner Pfote auf den Text ganz unten.
— Und „Rolle“?
— Ach das? Das hängt von der Klasse ab, die du wählst. Deine Rolle kann defensiv, offensiv oder unterstützend sein. Jemand, der die Rolle des Unterstützers hat, wird „Unterstützer“ genannt. Er hat die Aufgabe, mit seinen Fähigkeiten Verbündeten beizustehen. Ein „Panzer“ zum Beispiel hat eine defensive Rolle. Gewöhnlich stehen diese in der Frontlinie, denn sie sind nur schwer zu überwinden. Schließlich gibt es noch die offensiven Leute, die sich ...
— um die Schäden kümmern.
— Genau. Ich sehe, du lernst schnell.
Ich zwinkerte ihm zu.
— Ich habe ja auch immerhin 10 INT.
Was für eine armselige Angeberei! Nach all den Ereignissen des heutigen Tages bekam ich langsam Kopfschmerzen. An einem einzigen Tag habe ich Folgendes gelernt:
1) Minus und Alice sind nicht mehr hier im Dorf.
2) Die Erdlinge sind sehr verschieden. Sie unterscheiden sich durch Hautfarbe, Charakter und Haarschnitt.
3) Der Kontinent, auf dem wir leben, ist sehr, sehr groß.
4) Jede Kreatur hat „Attribute“.
5) Ich bin ein Neophyt im wahrsten Sinne des Wortes.
TAG 14 - TEIL I
Heute morgen ging ich in den Speisesaal.
Eine Frühstücksquest erfüllen, ihr versteht? Währenddessen winkte mir ein junger Mann zu.
Er hieß Kai, und er aß etwas ... naja, ich würde das nicht gerade „Nahrung“ nennen.
Oh, es ähnelte irgendwie einem Gemüse, einer großen Rübe oder so. Aber dieser ekelhafte Gestank drehte mir den Magen um ...
Ich musste mich sofort angewidert abwenden.
— Was ist das für ein Zeug?
— Ein Kohrüb. Möchtest du einen?
Ich sah ihn mit einem dieser vielsagenden Blicke an. Wie kann man so etwas nur essen?! Meine Augen begannen zu tränen. Dieses Zeug stößt Dämpfe aus! Das übertraf sogar alles, was mir im Nether je unter mein Näschen gekommen war ... unerträglich!
— In unserer Welt gab es Zwiebeln und Knoblauch, erklärte Kai. Dieser Kohrüb kommt diesen Zutaten für Aetheria schon ziemlich nahe. Er schob sich ein weiteres Stück in den Mund.
— Sehr gewöhnungsbedürftig, das gebe ich zu. Aber gar nicht so ungesund und es wächst überall. Es ist das Grundnahrungsmittel der Bergleute und Einsiedler.
Na gut, ich war ja schon immer ziemlich neugierig – das zumindest hat mir der Nether nicht nehmen können. Also probierte ich ein Stück ... und übergab mich sofort. Müsste ich den Geschmack mit einem Wort beschreiben, würde ich „Körperverletzung“ sagen.
— Das macht nichts, versicherte Kai. Wie gesagt, man gewöhnt sich dran. Jetzt nahm er sich ein anderes Gemüse vor. Es war braun-rot mit Blättern wie von einer goldenen Orange.
— Das ist ein Spinohl. Die sind etwas widerstandsfähiger als Kohrübs, aber schmecken lange nicht so gut. Außerdem ist es ziemlich schwierig, hineinzubeißen.
Er gab mir das Gemüse und ich verstaute es in meinem Inventar. Natürlich konnte ich nicht widerstehen. Ich musste ich es probieren. Es war steinhart und verströmte einen erdigen, metallischen Geruch.
— Woher hast du dieses Zeug? Ich habe noch nie davon gehört.
— Nun ja, das überrascht mich nicht. Es stammt von anderen Domains. Ein Händler kam mit ein paar Exemplaren vorbei, und ich dachte mir, vielleicht könnten sie einmal nützlich sein. Falls Dorfstadt fällt und wir an einem kalten Ort überleben müssten, könnte man sie dort wenigstens als Nahrung anbauen.
Ich nahm noch einen Bissen und zog eine Grimasse.
— Beten wir, dass es nie dazu kommt.