Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer
die verbilligten Tickets eine Photocard; sie ist kostenlos an jeder Tube-Station erhältlich, daher sollte man rechtzeitig an das Passbild denken. www.tfl.gov.uk.
Bus: Nachdem die berühmten Routemaster, wie die knallroten historischen Doppeldecker genannt werden, im Dezember 2005 endgültig aus dem Verkehr gezogen wurden, muss man bei Stadterkundungen auf die modernen und behindertengerechten Niederflurbusse - Hoppa -, oder auf die als Bendies bezeichneten, 18 Meter langen Gelenkbusse zurückgreifen, die den Standards der Europäischen Union entsprechen. Ein Trostpflaster ist den Nostalgikern geblieben: Nach wie vor verkehren insgesamt 16 dieser Routemaster auf zwei Touristenstrecken, den sogenannten „Heritage-Routemaster-Linien“. Auf den Routen zwischen Aldwych und der Royal Albert Hall (Linie 9) sowie zwischen Trafalgar Square und Tower Hill (Linie 15) fahren nun altmodische und moderne Doppeldecker im Wechsel. Wer will, kann auf diesen Linien weiterhin in bewährter Weise zwischen den Haltestellen auf das offene Heck auf- bzw. abspringen. In den letzten Jahren wurden zudem einige Strecken (meist in die Vororte) privatisiert und jetzt von Grey, Green, Yellow und Blue Buses befahren. Die 17.000 Londoner Bushaltestellen sind immer an dem Zeichen „Bus Stop“ zu erkennen. Einige sind Bedarfshaltestellen (on request), an denen man einen Bus heranwinken muss, da er sonst vorbeifährt. In der Regel fahren die Stadtbusse von 6 Uhr morgens bis 0.30 Uhr. Danach steigt man auf Nachtbusse um, die bis in die frühen Morgenstunden verkehren. Diese Linien sind mit einem „N“ vor der entsprechenden Nummer gekennzeichnet. One Day Travelcards haben nachts keine Gültigkeit (im Gegensatz zu Wochen- oder Monatskarten). Ansonsten sind auch die Busfahrpreise nach Zonen gestaffelt und man muss dem Fahrer oder Schaffner (Conductor) sagen, wo man aussteigen möchte (z. B. Oxford Street, Ecke New Bond Street). Je nach Tageszeit kostet eine Busfahrt bis zu £ 2.50, Kinder unter 14 Jahren fahren kostenlos (15- und 16-jährige benötigen hierfür eine Photocard). Eine Bustageskarte kostet £ 4.50 (4 Zonen). Achtung: Seit 2003 können die Fahrkarten an einer Ticket-Maschine neben der Haltestelle erworben werden; Bustickets darf man nicht für die Tube benutzen.
♦ London Transport gibt den kostenlosen und recht praktisch zu handhabenden Plan Central Bus Guide heraus, auf dem die Buslinien im Citybereich eingezeichnet sind. Er ist in allen Tube-Stations und LT-Informationsbüros erhältlich. Zudem liegen auch die Buspläne für vier weitere Stadtbereiche (South West, North West, North East und South East) aus. www.londontransport.co.uk.
Schiff: Bootstouren auf der Themse, die einst die wichtigste Verkehrsader Londons war, sind eine nette Abwechslung zum U-Bahn- und Busfahren. Wenn man vorne im Boot Platz nimmt, hat man die beste Aussicht auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Themse kann man bis nach Greenwich oder flussaufwärts zum Hampton Court Palace entlangschippern. Die meisten Boote sind auch für Rollstuhlfahrer geeignet, dennoch sollte man sich vorher informieren (Tel. 0839/123432, nur in England wählbar). Boote zum Hampton Court sowie nach Kew und Richmond fahren nur in den Sommermonaten. Weitere Informationen gibt es über die Westminster Passenger Service Association (Tel. 020/79302062). An folgenden Piers legen die Boote ab:
Embankment Pier, gegenüber der Tube-Station Embankment. Boote nach Greenwich (alle 30 Min.) und zum Tower of London (alle 30 Min.).
Westminster Pier, die Treppen an der Westminster Bridge hinuntersteigen (Tube Westminster). Boote nach Greenwich (alle 30 Min.), zum Hampton Court (dreimal tgl.), nach Kew Gardens (fünfmal tgl.), zur Thames Barrier (zwei- bis dreimal tgl.) und zum Tower of London (alle 40 Min.).
Tower Pier, Tower Hill, gegenüber dem Haupteingang zum Tower (Tube Tower Hill). Boote zur Thames Barrier (dreimal tgl., umsteigen in Greenwich), nach Greenwich (alle 30 Min.) und Westminster (alle 30 Min.).
Greenwich Pier, Cutty Sark Gardens (mit British Rail bis Greenwich oder Docklands Light Railway bis Cutty Sark). Boote nach Charing Cross (alle 30 Min.), Thames Barrier (drei- bis viermal tgl.) und Westminster (alle 30 Min.).
Taxi: Eine Fahrt mit einem der 20.000 Black Cabs gehört schon fast zum Pflichtprogramm eines Londonbesuchs. Taxistände finden sich an Bahnhöfen und zahlreichen öffentlichen Plätzen. Es ist aber jederzeit möglich, einen Wagen an der Straße anzuhalten, falls das gelbe Taxizeichen leuchtet („Taxi“ oder „For Hire“). Zu Stoßzeiten und bei Regen sind die Taxis allerdings genauso rar wie in den Abendstunden.
Stadtführungen
In London gibt es weit mehr als ein Dutzend Veranstalter, die Stadtführungen zu den unterschiedlichsten Themen anbieten:
The Original London Walks, der Klassiker unter den Stadtführungen, riesiges Themenspektrum, tgl. bis zu 20 verschiedene Touren. Tel. 020/76243978. www.walks.com.
Mystery Walks, Tel. 07957/388280. www.tourguides.org.uk.
Black Taxi Tours of London, individuelle Stadtführung mit speziell geschulten Taxifahrern. Tel. 020/72894371. www.blacktaxitours.co.uk.
Graffiti Tours, Touren zu den schönsten Graffitis und zu Street Art im East End. www.londongraffititours.com.
Street Art, www.streetartlondon.co.uk/tours.
Londontoursaufdeutsch, fünf verschiedene deutschsprachige Rundgänge (Teilnahmegebühr £ 17, erm. £ 15), Tel. 0044/7860782403. Günstiger online: www.londontoursaufdeutsch.com.
Übernachten
Aufgrund der starken Nachfrage verfügt der Großraum London derzeit über mehr als 100.000 Nachtquartiere. Was die Preise betrifft, so erwartet den Londonbesucher ein breites, vor allem nach oben offenes Spektrum.
Hotels/Guesthouses No. 11 Cadogan Gardens. Sehr schönes, im typisch englischen Stil mit viel Holz eingerichtetes Hotel in unmittelbarer Nähe des Sloane Square. Zur Tea Time lodert das Kaminfeuer. Die teureren Zimmer haben einen Blick auf den Park. Fitnessstudio undSpa vorhanden. DZ ab £ 320, zzgl. Frühstück (günstigere Wochenendtarife). 11 Cadogan Gardens, SW3 2RJ, Tel. 020/77307000. www.cadogan-hotel-london.com. (U) Sloane Square.
Mein Tipp The Boundary. Dieses in einem ehemaligen Lagerhaus in Shoreditch untergebrachte Design-Hotel begeistert mit seinen zwölf großzügigen, in unterschiedlichen Stilen eingerichteten Zimmern. Die einzelnen Stile sind inspiriert von Namen wie Le Corbusier, Eileen Grey, Bauhaus etc. Zudem gibt es vier Suiten. Das Hotel gehört dem Design-Guru Terence Conran, der es sich nicht hat nehmen lassen, eine loftähnliche Suite nach seinen Vorstellungen zu konzipieren. DZ £ 150-275, zzgl. Breakfast und VAT. 2-4 Boundary Street, E2, Tel. 020/77291051. www.theboundary.london. (U) Liverpool Street.
Myhotel Bloomsbury. Am Rande von Bloomsbury gelegen, wird dieses geschmackvolle Designhotel auch höchsten Ansprüchen gerecht. Wer Lust hat, kann mit seiner Lieblingsmusik in der Mini-Stereo-Anlage einschlafen. Der Architekt orientierte sich übrigens an der Feng-Shui-Lehre, damit die Energie schön fließen kann. DZ ohne Frühstück £ 140-250 (starke Schwankungen, günstige Wochenend- und Sommerangebote im Internet buchbar). 11-13 Bayley Street, WC1B 3HD, Tel. 020/76676000. www.myhotels.com. (U) Goodge Street.
The Zetter. Unlängst eröffnetes Designhotel in einem ehemaligen viktorianischen Lagerhaus im „In-Stadtteil“ Clerkenwell.