Die Erforschung der Ostküste Nordamerikas. Samuel de Champlain
target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_ddb1fb41-907c-5958-8b13-6d77bc5c6812">14Little River.
15Sandy Cove.
16Heute Weymouth.
KAPITEL III
Beschreibung von Port Royal, mit dortigen Einzelheiten; von der Isle Haute; vom Port of Mines; von der großen French Bay; vom Fluss St. John, und was wir beobachtet haben vom Port of Mines bis dorthin; von der Insel, welche die Indianer Manthane heißen; vom Fluss der Etechemins, und von vielen schönen Inseln in jener Gegend; von der Insel Sainte-Croix; und von anderen bemerkenswerten Dingen an jener Küste.
Einige Tage später entschied der Sieur de Monts, die Küsten der French Bay17 zu erkunden, zu welchem Zweck er am 16. Mai18 vom Schiff abfuhr. Wir fuhren durch die Meerenge bei Long Island. Da wir in der St. Mary’s Bay keinen Ort erblickten, wo wir ohne viel Zeitaufwand einen festen Platz hätten bauen können, beschlossen wir zu untersuchen, ob sich nicht ein geeigneterer Platz in der anderen Bucht fände. Sechs Meilen nach Nordosten fahrend kamen wir zu einer kleinen Bucht, wo Schiffe in vier, fünf, sechs und sieben Faden Tiefe ankern können. Der Seeboden dort ist Sand, und der Ort ist nur eine Art Reede. Wir fuhren daher in der gleichen Richtung zwei Meilen weiter und kamen in einen der schönsten Häfen, die ich an all diesen Küsten gesehen habe; 2000 Schiffe könnten dort sicher liegen. Die Einfahrt ist 100 Schritte breit; dann kommt man in einen Hafen, der zwei Meilen lang und eine Meile breit ist, und dem ich den Namen Port Royal19 gab. In ihn münden drei Flüsse, von denen einer, der nach Osten fließt, ziemlich breit ist und Equille River20 heißt; Equille ist ein kleiner Fisch, so groß wie ein Stint, den man dort in großer Menge fangen kann sowie auch Heringe und mehrere andere Fischarten, die dort zu ihrer Jahreszeit in großer Fülle vorkommen. Der Fluss ist etwa eine Viertelmeile breit an seiner Mündung, wo sich eine Insel21 mit etwa einer halben Meile Umfang befindet und die, wie das andere Land auch, mit Wald bedeckt ist, darunter Fichten, Tannen, Rottannen, Birken, Espen und unter anderem auch eine geringe Anzahl Eichen. Es gibt zwei Einfahrten in den Fluss, eine im Norden und die andere an der Südseite der Insel. Die an der Nordseite ist die bessere, und Schiffe können dort im Schutz der Insel in fünf, sechs, sieben, acht und neun Faden Tiefe ankern. Aber man muss auf der Hut sein wegen einiger Untiefen nahe der Insel und dem Festland, da sie sehr gefährlich sind, wenn man den Kanal nicht erkundet hat.
Wir fuhren etwa 14 oder 15 Meilen mit der Flut hinauf, soweit sie reichte; viel weiter können Boote nicht ins Land hinein fahren. Dort ist der Fluss 60 Schritte breit und etwa eineinhalb Faden tief. An den Ufern des Flusses stehen Eichen, Eschen und andere Bäume. Ab der Mündung des Flusses bis zu der Stelle, wo wir uns befanden, gibt es viele Wiesen; aber sie werden bei Flut überschwemmt, denn es gibt eine Anzahl von kleinen Bächen, die hierhin und dorthin fließen und auf denen Schaluppen und Boote vom Meer aus fahren können. Dieser Ort war für eine Siedlung der geeignetste und angenehmste, den wir gesehen haben. Im Hafen befindet sich eine andere Insel, von der ersten beinahe zwei Meilen entfernt, wo es einen anderen kleinen Fluss gibt, der ein gutes Stück ins Land hinein reicht; diesen nannten wir den River St. Anthony22. Seine Mündung ist vom Abschluss der St. Mary’s Bay etwa vier durch Wald führende Meilen entfernt. Was den anderen Fluss angeht, so ist er nur ein Bach voller Felsbrocken, den man wegen Wassermangels gar nicht hinauf fahren kann. Man gab ihm den Namen Rocky Brook23. Dieser Ort liegt auf 45° Breite und 17° 8' magnetischer Deklination.
Nachdem wir diesen Hafen erkundet hatten, segelten wir weiter, um tiefer in die French Bay einzudringen und zu schauen, ob wir nicht die Kupfermine finden könnten, die im vorigen Jahr entdeckt worden war. Acht oder zehn Meilen entlang der Küste von Port Royal nach Nordosten steuernd, überquerten wir einen Teil der Bucht etwa fünf oder sechs Meilen weit bis zu einem Ort, den wir das Kap der Zwei Buchten24 hießen. Wir kamen an einer eine Meile entfernten Insel vorbei, deren Umfang ebenso groß ist und deren Höhe zwischen 40 bis 45 Klafter beträgt. Sie ist ganz umringt von großen Felsen; nur an einer Stelle gibt es einen Abhang, an dessen Fuß sich ein Teich mit Salzwasser befindet, das aus einem kiesigen Untergrund in der Form eines Sporns kommt. Die Oberfläche der Insel ist flach, mit Bäumen bedeckt und hat eine sehr schöne Wasserquelle. An diesem Ort gibt es eine Kupfermine. Von dort fuhren wir zu einem eine und eine halbe Meile entfernten Hafen25, wo sich unserer Meinung nach die Kupfermine befand, die ein gewisser Prévert aus Saint-Malo mit Hilfe der dort wohnenden Indianer entdeckt hatte. Dieser Hafen liegt auf 45° 40' Breite und ist bei Ebbe trocken. Um dort hinein zu fahren, muss man Bojen legen und eine Sandbank bei der Einfahrt markieren. Diese zieht sich entlang eines Kanals, der parallel zur gegenüberliegenden Küste verläuft; dann kommt man in eine Bucht von etwa einer Meile Länge und einer halben Meile Breite. An einigen Stellen ist der Grund sumpfig und sandig, und die Schiffe können dort auflaufen. Die Gezeiten fallen und steigen an diesem Platz zwischen vier und fünf Faden. Wir gingen dort an Land um zu sehen, ob wir die Minen entdecken könnten, von denen Prévert uns erzählt hatte. Doch nachdem wir etwa eine Viertelmeile entlang einiger Berge gegangen waren, fanden wir keine der Minen, noch konnten wir eine Ähnlichkeit mit dem Hafen entdecken, wie er uns von ihm beschrieben worden war. Daher war er wohl nie dort gewesen, sondern zwei oder drei seiner Leute hatten unter Führung von einigen Indianern teils zu Land und teils auf kleinen Wasserläufen danach gesucht, während er sie in seiner Schaluppe in der Sankt-Lorenz-Bucht an der Mündung eines kleinen Flusses erwartete. Diese Leute brachten ihm, als sie zurückkehrten, einige kleine Kupferstücke, die er uns bei der Rückkunft von seiner Reise zeigte. Gleichwohl fanden wir in diesem Hafen zwei Kupferminen; sie waren nicht mehr in ihrem Ursprungszustand, sahen aber noch so aus, wie unser Bergmann meinte, der sie als sehr gut beurteilte.
Die hintere Küste der French Bay, die wir durchquerten, reicht 15 Meilen ins Land26. Das gesamte Land, das wir ab der kleinen Durchfahrt bei Long Island entlang der Küste sahen, besteht aus nichts als Felsen; es gibt keinen Ort, wo die Schiffe sicher liegen könnten, außer bei Port Royal. Das Land ist bewachsen mit einer Menge Fichten und Birken. Der Boden ist meiner Meinung nach nicht sehr gut.
Um keine Zeit zu verlieren, brachen wir am 20. Mai27 vom Port of Mines auf, um einen für eine permanente Siedlung geeigneten Platz zu finden. Denn wir wollten später zurückkommen, um zu schauen, ob wir die Mine mit reinem Kupfer entdecken könnten, welche die Leute Préverts mithilfe der Indianer gefunden hatten. Wir segelten zwei Meilen nach Westen bis zum Kap der Zwei Buchten28 und dann fünf oder sechs Meilen nach Norden; dann überquerten wir die andere Bucht29, in der unserer Ansicht nach die Kupfermine liegen würde, von der wir schon gesprochen haben. Denn es gibt dort zwei Flüsse, von denen der eine aus der Richtung von Cape Breton kommt und der andere von der Gaspé-Küste oder Tracadie nahe dem großen Sankt-Lorenz-Strom her. Einige sechs Meilen nach Westen segelnd kamen wir zu einem kleinen Fluss, an dessen Mündung sich ein ziemlich niedriges Kap befindet, das ins Meer vorspringt. Und weiter ins Land hinein gibt es einen Berg in der Form eines Kardinalshutes.30 Dort fanden wir eine Eisenerzmine. An dieser Stelle können lediglich