Erlebnispädagogik und ADHS. Benjamin Heller

Erlebnispädagogik und ADHS - Benjamin Heller


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erste Jahr mit rückläufigem Ritalinkonsum seit 199362. Dabei ist es fraglich, ob die Anzahl der ADHS-Diagnosen gesunken ist, oder Familien auf alternative Behandlungsmethoden umgestiegen sind. In Deutschland bestehen starke Unterschiede bezüglich Methylphenidat-Behandlungen. Die Region, in der deutschlandweit am meisten ADHS-Diagnosen und folglich Ritalin-Verordnungen gestellt werden, ist Unterfranken. Bei den Jungen aus Unterfranken in der Altersgruppe zehn bis zwölf erhalten 18,8 % die Diagnose ADHS, während 13,3 % auch Ritalin verschrieben bekommen. Auch hier sind wieder starke regionale Unterschiede zu beobachten, da Unterfranken mit der Menge an verschriebenem Ritalin deutlich über dem deutschen Schnitt von 6,5 % liegt. Es wird vermutet, dass dies einer Ballung von spezialisierten Zentren und ADHS-Experten zu verdanken ist63. Auch wenn der Ritalinkonsum rückläufig ist, wird in Abbildung 3 dargestellt, dass seit 2013 eine steigende Vergabe von Lisdexamfetamin zu beobachten ist64.

      Ritalin zeigt bei den Kindern und Jugendlichen, die es konsumieren, in der Regel die erwünschten Effekte: Ein erhöhter Fokus, bessere Schulnoten, weniger impulsives Verhalten und eine erhöhte soziale Kompetenz. Auf der anderen Seite steht die Fragwürdigkeit einer dauerhaften Medikation. Zu den langfristigen Nebenwirkungen gibt es bisher nur spärliche Studien und die unmittelbaren Nebenwirkungen scheinen, im Kontrast


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