Heilen mit Lapacho-Tee. Walter Lübeck

Heilen mit Lapacho-Tee - Walter Lübeck


Скачать книгу
lecker! Warum er wirkt? Keine Ahnung. Das hat mir ein Patient/Kollege/Freund empfohlen, ich habe ihn ausprobiert und er hilft wunderbar.“

      Die Ergebnisse waren nicht sehr befriedigend. Außerdem wusste ich nun mittlerweile aus eigener Erfahrung, dass Lapacho-Tee gut schmeckt: nach Vanille, ein wenig nach Zimt und angenehm rauchig. Ich habe ihn bei meinem Teeladen um die Ecke entdeckt. Seitdem trinke ich ihn regelmäßig, weil er mir schmeckt und weil er mir guttut. Spannend fand ich eine Information über Lapacho, die von dem Inhaber des Teegeschäftes selbst zusammengestellt worden war und mir von der netten Verkäuferin unaufgefordert mit der Teepackung überreicht wurde. Dort war unter anderem zu lesen, dass Lapacho 80 Jahre lang von Wikinger-Händlern in Europa verkauft worden war. Er wurde damals schon von Kräuterkundigen wegen seiner großen Heilkraft viel gerühmt und war nur gegen Edelsteine einzutauschen. Weiter stand da: Ein russischer Zar sei nachweislich 130 Jahre alt geworden und hätte täglich mindestens eine Tasse Lapacho-Tee genossen. Sein Name war leider nicht genannt. „Na ja,“ dachte ich, „erzählen kann man viel.“ Trotzdem, wenn an diesen Geschichten etwas dran sein sollte …

      Mein Teehändler erwähnte bei einem längeren Telefonat, dass Lapacho-Tee von sehr vielen naturheilkundlich arbeitenden Medizinern im Umkreis verschrieben würde. Er hätte ihn eigentlich nur wegen der ständigen Anfragen in sein Programm aufgenommen – und der Tee würde sehr gut laufen. Wenige Tage später saß ich bei einem Cappuccino und einem von Mamma Lena, der gemütlichen Inhaberin meines italienischen Lieblingsbistro liebevoll zusammengestellten Antipasti Tellers und überlegte, wie ich noch weitere Informationen über den „Wundertee“ bekommen könnte. Es gab keine Buchveröffentlichung. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass, wenn da oben irgend jemand der Ansicht sei, Lapacho wäre für mich wichtig, er sich bitte melden solle, kramte dann ein gerade im Zeitschriftenladen nebenan erstandenes Computerjournal aus meiner Aktentasche hervor und schlug es irgendwo auf. „Recherchen im Internet“ stand da in Fettdruck oben auf der Seite. „Wie Sie Informationen auf dem letzten Stand zu jedem Thema über das World Wide Web, das planetenumspannende Computernetzwerk bekommen.“ Ich staunte und las und war überzeugt: Wenn es überhaupt irgendwo etwas Ausführliches über das Wunderkraut aus Südamerikas Dschungeln zu erfahren gäbe, dann im Internet.

      Das Jagdfieber hatte mich wieder gepackt. Wenige Stunden und eine Menge Telefonate später hatte ich einen meiner Freunde als Internet-Surfer enttarnt. Begeistert, dass endlich mal eine ernsthafte, nützliche Aufgabe im World Wide Web an ihn herangetragen wurde, willigte er gern ein, für mich das Internet nach Informationen über Lapacho zu durchstöbern.

      Die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten: Im Verlauf der nächsten Wochen bekam ich immer wieder Disketten, vollgepackt mit Berichten, neuesten Forschungsergebnissen und Literaturangaben. Als ich die ersten Texte auf dem Bildschirm meines Computers gelesen hatte, wusste ich, dass der ganze Aufwand gerechtfertigt war …

      Lapacho, der göttliche Baum, wie ihn die Indios nennen, ist eines der wirksamsten, preisgünstigsten und vielseitigsten Mittel gegen eine Vielzahl akuter und chronischer Erkrankungen, das jemals entdeckt worden ist. Schnell wurde mir klar, dass dieses Wissen möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden musste. Mein Entschluss, ein Buch über Lapacho zu schreiben, stand fest.

      Und das Ergebnis halten Sie jetzt in Ihrer Hand. Ich wünsche angenehme Stunden beim Lesen und bin sicher, Lapacho wird Sie mindestens genauso begeistern wie mich.

      Ihr

      Walter Lübeck

      Kapitel 1

      Das ist Lapacho-Tee

       Vorkommen und individuelle Merkmale

      Lapacho-Tee besteht aus der inneren Rinde des Lapachobaumes, die ein bis zwei Mal im Jahr abgeschält und geraspelt wird. Dieses kleingeschnittene, recht weiche „Jung-Holz“ wird als loser Tee oder im Teebeutel angeboten.

      Der Familienname „Tabebuia“ stammt aus einer indianische Sprache, die von verschiedenen Stämmen in Brasilien gesprochen wird. Manche Indianerstämme kennen den Baum als „Ameisenholz“ (Taheebo), denn wenn er abgestorben ist, nisten sich in seinem Stamm gerne Ameisen ein. Der Baum wird übrigens von Termiten, Ameisen und anderen Parasiten zu Lebzeiten nicht direkt befallen. Sein Holz ist enorm hart, robust und widerstandsfähig, weswegen es seit den Zeiten der Inkas unter anderem auch gerne zur Herstellung von Bögen benutzt und von Holzfachleuten auch als „südamerikanische Eiche“ bezeichnet wird. Ein anderer weitverbreiteter Name für den Lapacho-Baum ist aus dem oben genannten Grund Pau d’Arco, übersetzt „Bogenholz“. Außerdem enthält es Stoffe, die Ungeziefer abtöten oder ihnen das Leben ungemütlich machen. Der Name der Art „lmpetiginosa“ wurde abgeleitet aus dem traditionellen Gebrauch des Rindentees gegen die Krankheit Impetigo, einer eitrigen Entzündung der Gesichtshaut, auch Grindflechte genannt.

      EXKURS: WIRD DER SÜDAMERIKANISCHE REGENWALD DURCH DIE NUTZUNG DES LAPACHO GEFÄHRDET?

      Nach allen mir vorliegenden Informationen kann ich hierzu ganz klar „Nein!“ sagen. Die innere Rinde des Lapachobaumes wird, ähnlich wie bei den Korkeichen, auf eine Weise geerntet, die den Baum in voller Gesundheit belässt. Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Lapacho-Farmen, wo die Bäume unter kontrolliert-biologischem Anbau heranwachsen. Die Rindenernte wird bei den wildwachsenden Bäumen einmal und auf den Plantagen zweimal im Jahr durchgeführt. Die besten Lapacho-Qualitäten stammen allerdings aus der Wildernte, da die volle Wirkstoffkombination (in der optimalen Zusammensetzung) erst ab einem Alter von ungefähr 40 Jahren zu finden ist. Da die breite medizinische Nutzung von Lapacho erst vor ein bis zwei Jahrzehnten begann, sind die Bäume der meisten Plantagen noch nicht alt genug, um die qualitativ hochwertigsten Lapacho-Tees liefern zu können. Aber dies wird von Jahr zu Jahr besser. Und da die Mehrzahl der Lapacho-Plantagen gleich von Anfang an auf biologisch-ökologischen Anbau gesetzt haben, wird damit auch ein nicht zu unterschätzender Beitrag für eine umweltverträgliche Landwirtschaft und ökologisch sinnvolle Arbeitsplätze geleistet, die zudem der traditionellen Kultur der Indios weitgehend entsprechen.

      Auch bei der industriellen Nutzung des Lapachoholzes fällt Rinde an, die als Tee angeboten wird. Diese Quelle scheint auf dem Markt aber eine immer geringere Rolle zu spielen. Die Ernte des Lapachotees gefährdet den Bestand dieser Baumart also definitiv nicht.

      Anders sieht es mit der industriellen Verwendung des wunderschönen und mechanisch enorm stabilen Lapachoholzes aus. Zwar ist die Gattung „Tabebuia“ in Südamerika weit verbreitet und selbst nach neuesten Berichten unabhängiger Umweltschutzorganisationen weit entfernt von einer Ausrottung, andererseits sind aber einige wenige regionale Unterarten arg gefährdet. Deswegen ist der Aufbau von Lapachoplantagen und der Gebrauch des Tees so wichtig. Der Bestand lässt sich auf diese Weise langfristig sichern. Mehr dazu in dem folgenden Text.

      Lapacho liefert sehr stabiles und dekoratives Holz und wird deswegen seit langem für die unterschiedlichsten Zwecke verwendet. So zum Beispiel als Parkettboden, für Radio und TV-Gehäuse, Möbel und Schiffsplanken. Der Lapachobaum wird von der Industrie als Nutzholz für viele Zwecke eingesetzt, da er ausgezeichnete mechanische und ästhetische Eigenschaften hat. Der Lapacho ist definitiv nicht vom Aussterben bedroht und in großen Teilen Südamerikas weit verbreitet, in einem Umfang wie in Deutschland zum Beispiel Kiefern. Man findet ihn sowohl in den Regenwäldern der Tiefebene als auch in den Bergen bis zu Höhen von etwa 4000 Meter über dem Meeresspiegel. Er wächst auf gutem Mutterboden,


Скачать книгу