Herbst in Nordkorea. Rudolf Bussmann
Aus Nordkorea dringen kaum gesicherte Nachrichten zu uns. Wie sehen die Verhältnisse fernab der Hauptstadt aus? Der Schriftsteller Rudolf Bussmann hat zusammen mit der in der Schweiz lebenden südkoreanischen Journalistin Hoo Nam Seelmann die abgelegene Nordprovinz Hamgyŏng-pukto bereist. Die beiden haben Schulen und Betriebe besucht, Wanderungen in die Berge unternommen. Sie sind Menschen begegnet, die aber kaum auf sie reagierten, angesichts deren sich ihnen Fragen aufdrängen – zum Beispiel nach der Situation von Minderheiten und auch danach, was Freiheit in einem Land wie diesem eigentlich bedeutet. Und hier in der Ferne scheint die Mentalitätsspanne zwischen den Freunden in jedem ihrer mit feiner Selbstironie dokumentierten Gespräche auf – mehr als je in Europa.
Da von ihren Führern nur spärliche Auskünfte über Kim Jong-uns Staat zu erhalten waren, machte sich der Autor auf eine zweite Reise, die in die Geschichte Nordkoreas führte, in Statistiken und Wirtschaftsdaten, in die Erzählungen geflohener Nordkoreaner und Nordkoreanerinnen. Sein Bericht zeigt ein Land voller Schönheit und voller Rätsel, mit einer unbewältigten Vergangenheit und einer ungewissen Zukunft.
Rudolf Bussmann
Herbst in Nordkorea
Annäherung an ein verschlossenes Land
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Umschlag: Tänzerinnen während des Arirang-Festivals im Stadion Erster Mai in Pjöngjang am 8. August 2012. Foto: Olaf Schuelke / Alamy Stock Foto
In der gedruckten Ausgabe sind zwei Übersichtskarten enthalten
eISBN 978-3-85869-910-7
1. Auflage 2021
Inhalt
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Politik der Symbole im Verhältnis zwischen Nord- und Südkorea
Tumen, der Todesfluss, und Paektusan, der heilige Berg
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Fluchtrouten. Koreas Gründungslegende
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Wiederaufbau nach einer Naturkatastrophe. Zusammenbruch des Ostblocks. Straßenverkehrsordnung
Die Sonderwirtschaftszone Rasŏn
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Chinesischer Kolonialismus. Westlicher Tourismus. Nordkoreanischer Isolationismus. Reste von Schamanismus
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Gesellschaftliche Klassen. Wiederaufbau nach dem Koreakrieg. Die Chuch’e-Ideologie. Kim Sung-ils Staatsidee
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Ursprung der Bauernmärkte. Die Militär-zuerst-Politik
Nordkoreas Marsch weg vom Sozialismus
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Die neunziger Jahre mit Hungersnot und Wirtschaftskrise. Schmuggel. Kapitalistische Tendenzen
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Literatur. Malerei. Koreas kulturelles Erbe
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Historische Bauten und Stätten der Zeitgeschichte. Was bedeutet Revolution? Interne Zonengrenze
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Wirklichkeit und Schein im Hotelzimmer. Ein Heilbad. Kim-Legenden
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Ein Erdrutsch. Unterernährung. Hilfslieferungen
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Verhaltensweisen auf der Landstraße. Internierungslager. Getreideernte
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Atomtestgelände. Annäherung zwischen Süd- und Nordkorea. Christen in Korea.
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Ein Privathaus. Gesundheitswesen. Straßenarbeiten
Ch’ŏngjin, seine Schulen, seine Bibliothek
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Inszenierte Schulbesuche. Bibliothek ohne Leser
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Führerkult. Die Geschichte der Revolution als Abgesang auf das historische Denken
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Vor-Ort-Anleitungen des Führers. Repräsentativbauten. Nordkoreas Zukunft
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