Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-Bieger
(Infos in den Agenturen); zusätzlich pendelt an den Sonntagen im Juli und August ein Bus von Opatija ins Učka-Gebirge.
Veprinac steht an der Stelle einer einstigen Fluchtburg. Den hübschen Gebirgsort erreicht man am besten von Ičići oder Opatija. Im 14. Jh. war Veprinac in den Händen der Familie Duino, im 15. Jh. gehörte es den Walseern, dann den Habsburgern. Die alte Stadtmauer ist teilweise erhalten, ebenso das Stadttor mit Rathaus (Komuna). Das Kastell, die gotische und später barockisierte Kapelle heilige Anna mit Loggia und die Stadtloggia gegenüber sind sehenswert. Glagolitische Inschriften findet man an der Sv.-Ana-Kapelle und am Rathaus. Auf einem breiten Stufenweg erreicht man die Pfarrkirche St. Markus (Sv. Marko), ihr Inneres ziert ein schön geschnitztes Chorgestühl (meist verschlossen). Opatija ist von Veprinac aus zu Fuß in 1:30 Std. zu erreichen (Bus Nr. 34).
Wanderung 1: Auf dem Wander- und Lehrpfad zum Berg Vojak (1401 m)
Leichte bis mittelschwere Wanderung durch Buchenwald vom Poklon-Sattel hinauf zum Učka-Gipfel - ein Weitblick belohnt!
Praktische Infos
Information Naturpark Učka, Verwaltung, Liganj 42, 51415 Lovran, Tel. 051/293-753, www.pp-ucka.hr. Mo-Fr 8-16 Uhr.
Info-Punkt Vojak (Turm), zudem Info-Punkt Poklon-Sattel (beim Restaurant mit E-Bike-Verleih), Tel. 051/299-643. Juni bis Mitte Sept. tägl. 9-17 Uhr, Juli/Aug. bis 19 Uhr. Es soll hier ab 2020 auch ein Besucherzentrum eröffnet werden.
Anfahrt zum Poklon-Bergsattel Per Bus ab Opatija (Nr. 34) sonntags 9.40 u. 14.10 Uhr, zurück um 10.30 u. 15.45 Uhr. Ab Lovran (Bus Nr. 36; Lovran-Liganj-Dobreć-Lovranska Draga).
Per Auto von Opatija-Ičići ca. 18 km gute, aber kurvenreiche, teils schmale Straße über Veprinac. Oder fast kurvenlos über Opatija-Matulji, dafür aber 8 km länger.
Anfahrt per Fahrrad zum Vojak E-Bikeverleih am Info-Punkt. Zuerst wie oben, dann vom Poklon-Bergsattel weiter, kurz nach dem Restaurant Dopo Lavoro links in schmale Asphaltstraße abzweigen, nach ca. 6 km erreicht man dann die Parkfläche unterhalb des Aussichtsturms - von hier ist der Gipfel in ein paar Minuten erklommen.
Übernachten/Essen Restaurant-Pension Učka, am Poklon-Bergsattel. Schöne Terrasse mit Blick über die Kvarner-Bucht. 10 Zimmer werden vermietet; Fahrradvermietung und organisierte Wanderungen. Die Küche serviert gutes istrisches Essen. Vela Učka b. b., Tel. 051/516-899.
Mein Tipp Restaurant Dopo Lavoro, bekannte und gute Adresse in Vela Učka. Leckere istrische Spezialitäten wie Aufschnitt, Gnocchi, Wild, Trüffelgerichte. Sitzgelegenheiten auch vor dem Haus. Ganzjährig. Vela Učka 9, Tel. 051/299-641.
Berghütte Na Poklonu, an der Straße gegenüber Restaurant Učka. Ganzjährig am Wochenende bewirtschaftet; auch einfache Übernachtungsmöglichkeiten (Anfrage notwendig). Tel. 051/299-610.
Käse-Alm auf dem Mala Učka, Deutsch sprechende Senner.
Veranstaltungen Učka-Fest (Učkarski Sajam), 1. Sept.-Sonntag 10-20 Uhr, am Parkplatz Poklon-Sattel. Gezeigt werden u. a. Kohle- und Käseherstellung, daneben Essen, Trinken u. Ethnomusik.
Učka-Trail, Mitte/Ende Sept., verschiedene Rennabschnitte. Info/Registrierung: www.uckatrail.com.
Wander-/Mountainbiketouren (→ Opatija, Lovran, Medveja, Mošćenička Draga, ebenso Busverbindungen). Mountainbiker können sich auf 200 km vergnügen, zudem gibt es die Broschüre Učka-Bike u. die Wanderkarte Učka (1:30.000) sowie die Učka-Karte (1:18.000, zw. Medveja und Opatija), bei TIC erhältlich.
Agentur Olinfos, organ. Touren (→ Lovran).
Rijeka
Die Stadt ist das Kunst- und Kulturzentrum des Nordens. Das italienische „Novecento“ prägt heute die Architektur von vielen Prachtbauten. Zahlreiche Museen lohnen eine Besichtigung, ebenso ein Spaziergang hinauf zum Stadtberg Trsat mit seiner Wallfahrtskirche und Festung - ein Weitblick über die Metropole der Kvarner-Region und die Inseln ist garantiert.
Die Handelsgroßstadt (154.000 Einwohner) ist Kroatiens drittgrößte Stadt, bedeutendster Hafen, Verkehrsknotenpunkt und wichtiges Transitzentrum für Touristen. Aufgrund der oberhalb Rijekas verlaufenden Umgehungsautobahn zwängt sich etwas weniger Verkehr durch die Stadt, die oft in einer Dunstglocke verschwindet. Die Altstadt birgt wunderschöne, aber auch viele marode Paläste und Gebäude - Zeugen einer langen Geschichte, in deren Verlauf zahlreiche Nationalitäten, auch mit ihrem unterschiedlichen Kunstverständnis das Stadtbild prägten. Die Altstadt wird nach und nach saniert und zahlreiche prachtvolle Fassaden präsentieren sich in neuem Anstrich, die Fußgängerzone Korzo lädt zum Flanieren ein, entlang der Uferpromenade Riva und am Fährhafen gibt es einige nette Restaurants und Trend-Lokale. Rijeka hat etliche Universitäten und Fachschulen, folglich eine junge Bevölkerung, die sich in den zahlreichen Bars abends tummelt, hinzu kommt auch eine große Musik- und Kunstszene.
Das Altstadtzentrum ist klein und alles befindet sich in Laufweite. Kulturfreunde finden eine Reihe interessanter Museen, etliche präsentieren sich nun neu in restaurierten Palästen, auch das Theater lohnt einen Besuch. 2020 war Rijeka Kulturhauptstadt, leider fielen aufgrund der Corona-Pandemie viele Projekte ins Wasser. An den zahlreichen Stränden der Stadt kann man baden. Wer möchte, wandert hinauf zur Burg Trsat oder das Rječina-Tal hinauf. Übers Jahr gibt es viele Events, berühmt ist Rijeka jedoch für seinen Karneval. Die Lage des Fährhafens mitten im Zentrum ist für Schiffsreisende (nur noch Katamaranverbindungen) günstig - so können auch sie der Stadt problemlos zumindest einen Kurzbesuch abstatten.
Geschichte
In der wechselvollen Geschichte Rijekas hinterließen bereits die Kelten und Römer ihre Spuren, vom 9. bis 12. Jh. gehörte die Ansiedlung zum kroatischen Königreich. Im 13. Jh. wurde das damalige Trsat vom kroatisch-dalmatinischen Adelsgeschlecht Frankopan beherrscht, das für den Ausbau der Siedlung sorgte.
Karolina Riječka - die Heldin Rijekas
Karolina ist der Name einer mutigen Stadtbewohnerin des 19. Jh. Ihre „Frau“ stand die Kaufmannsgemahlin während der Napoleonischen Kriege, als die Engländer versuchten, den Franzosen Rijeka abspenstig zu machen. Tapfer trat die hübsche junge Frau dem englischen Oberbefehlshaber gegenüber und bat ihn, wahrscheinlich mit einem tiefen Augenaufschlag, Rijekas Einwohner vor einem Bombardement zu verschonen. Tatsächlich fiel nur ein Kanonenschuss, die Kugel steckt noch heute in der St.-Veit-Kathedrale: Die Heldin von Rijeka war geboren. Heute noch erinnert man sich dankbar an Karolina, nach der u. a. Straßen, Kuchen und Cafés benannt sind.
Nachdem die Stadt mit kurzen Unterbrechungen seit dem 15. Jh. als „St. Veit am Flaum“ vom Hause Habsburg regiert worden war, erfuhr sie unter Karl VI. und Maria Theresia im 18.