Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-Bieger
(Moschienizze)
Das mittelalterliche Städtchen thront etwa 2 km oberhalb von Mošćenička Draga. Der Aufstieg über die 700 Stufen (→ Mošćenička Draga) oder per Auto lohnt - von hier oben genießt man einen weiten Blick über die Kvarner-Bucht und die Inseln. Die wehrhafte Altstadt ist sehr klein - ihr Hauptplatz liegt außerhalb vor dem Zentrum; die Außenmauern der dicht im Kreis zusammengedrängten Häuser boten in früheren Jahrhunderten Schutz vor den Truppen Venedigs, von hier oben kontrollierten die Piraten die Meerenge Vela vrata. Heute sind noch ein paar Hausmauern, der Turm und das Tor (17. Jh.) erhalten. Im Museum (Juli/Aug. 9-13/17-21 Uhr, sonst 10-17 Uhr; Eintritt 10 KN) gleich am Stadteingang ist u. a. eine alte Olivenpresse zu besichtigen, die bis in die 1970er-Jahre in Betrieb war. Und schließlich geht es auf den steilen Stufen wieder abwärts nach Mošćenička Draga zur Villa Rubin. Eine schöne Panoramastrecke führt in 8 km u. a. über die Weiler Sv. Jelena, Martina hinab nach Brseč - auch eine schöne Mountainbikeroute.
Essen/Übernachten Mein Tipp Restaurant-Pension Perun, von der Terrasse genießt man einen fantastischen Weitblick über die Kvarner-Bucht. Spezialitäten sind u. a. mit Schinken u. Käse gefüllter Tintenfisch, Fischgerichte, zudem leckere Kuchen u. Desserts. Ganzjährig ab 11 Uhr. Auch Zimmervermietung. Tel. 051/737-515.
Konoba Tu Tamo, das kleine Lokal liegt auf der Südseite des Ortes mit rustikalem Inneren und lauschiger, blumenumrankter Terrasse sowie einem fantastischen Blick gen Meer und Rijeka. Serviert werden von regionalen Produkten saisonale Gerichte, u. a. Tagesfang aus dem Meer, Steaks, Lamm, frischer Ziegenkäse, Gemüse und hausgemachte Kuchen. Die Öffnungszeiten können abweichen, am besten vorab anrufen. Mai-Okt. tägl. außer Mo 17-23 Uhr (Juli/Aug. ab 16 Uhr), Rest des Jahres nur Mi-So. Mošćenice 50, Tel. 091/588-2857 (mobil).
Mein Tipp Konoba Slamnjaki (Ltg. Fr. Milena Malinarić), ein wunderbarer Platz mit idyllischer Terrasse - ein paar Meter entfernt kann man das Panorama auf die Kvarner-Inseln genießen. Spezialitäten sind Fuži, Ravioli und Schweinelendchen. April-Okt. tägl. außer Mo 12-22 Uhr, danach nur Fr-So. Sv. Jelena 25 a, Tel. 051/290-132.
Brseč (Bersez)
Etwa 10 km südlich von Mošćenička Draga (Richtung Labin) thront auf einem 157 m hohen Felsen der mittelalterliche Ort, der schon in der Vorgeschichte besiedelt war. Die Brseč umgebende Wehrmauer mit einigen glagolitischen Inschriften ist noch gut erhalten; den Ort überragt der Glockenturm der Georgskirche, die im Innern mit Fresken (16. Jh.) von Albert von Konstanz geschmückt ist (den Schlüssel gibt’s bei Fr. Wanda, die nahe der Kirche wohnt). Etwas unterhalb auf einem Felsvorsprung direkt über dem Meer steht die Kapelle Sv. Magdalene - noch weiter bergab geht’s zu einer schönen Badebucht.
Ein Wanderpfad führt von Brseč zur südlichsten Spitze des Učka-Gebirges auf den 835 m hohen Berg Sisol. Die Fernsicht von hier oben auf die gegenüber liegenden Kvarner-Inseln ist fantastisch. Wer mag, kann die Wanderung am Kamm in Richtung Mala Učka fortsetzen oder Richtung Mošćenice mit dem Mountainbike fahren.
Wissens- und Lesenswertes ...
REISEHANDBUCH
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6. Auflage 2020| ISBN 978-3-95654-725-6| 19,90 €
Essen/Übernachten Konoba Batelan, preiswerte, gute Grillgerichte und Scampi; tägl. 12-22 Uhr. Brseč 4a, Tel. 051/290-021. Oštarija Sisol, neben obigem; tägl. ab 8 Uhr. Tel. 051/290-302. Übernachtungsmöglichkeiten: u. a. bei Fam. Galović Bogdan, Brseč 9, Tel. 051/290-017 oder über Tourismusverband.
Zagorje
Weitere 2 km südlich von Brseč liegt dieser Weiler mit dem Geburtshaus von Eugen Kumičić (1850-1905), einem bekannten kroatischen Schriftsteller, der hier seine Liebesromane verfasste. Heute residiert in dem umgestalteten, idyllischen Gebäude mit Nebentrakten der international anerkannte Bildhauer Ljubo de Karina (geb. 1948); seine Werke können besichtigt werden.
Brestova
Wenige Kilometer südwestlich von Zagore, einem winzigen Bergdorf, kommt der Abzweig zum Trajekthafen zur Insel Cres, mit Café-Bistro; das Sträßchen führt in steilen Serpentinen hinab. Vom Hafen ist man per Trajekt in ca. 20 Min. im gegenüberliegenden Fährort Porozina (→ Insel Cres).
Naturpark Učka-Gebirge
Dem sanft von der Plomin-Bucht in Richtung Norden ansteigenden Bergzug ist es zu verdanken, dass an der Opatija Riviera auch im Winter milde Temperaturen herrschen, sodass die subtropische Pflanzenwelt üppig gedeihen kann. Seine höchste Erhebung, der Berg Vojak, misst 1401 m.
Das Učka-Gebirge, wegen seines 922 m hohen Poklon-Bergsattels auch istrischer Olymp genannt (Učka - lat. mons maximus), ist im Norden mit der Ćićarija-Gebirgskette verbunden; die Straße über den Poklon-Bergsattel verbindet seit alters her das istrische Hinterland mit der Kvarner-Bucht. Seit 1981 ist dieser Weg kürzer: Der Verkehr von der Nordwestküste Istriens nach Opatija und Rijeka fließt seitdem durch den 5 km langen Učka-Tunnel Tunnel (Maut 50 KN).
Von Lovran (0 m), aber auch von Medveja, Mošćenička Draga und Opatija führen schöne Wanderwege auf den 1401 m hohen Vojak, den höchsten Berg im Učka-Gebirge (→ Wandervorschläge bei den jeweiligen Ortskapiteln und Kleiner Wanderführer/Wanderungen 1, 2, 3). Die Pfade verlaufen durch eine unbesiedelte Gegend mit etlichen Höhlen, Wasserfällen (u. a. Šetnica Slap, → Umgebung von Lovran), einer Vielzahl an geschützten endemischen Pflanzen (u. a. die hübsche rosafarbene Učka-Glockenblume) und Tieren; Bären und Wölfe gibt es im Učka-Naturpark zwar keine mehr, aber in den heißen Monaten sollte man auf Schlangen achten (mehr Infos zu Fauna und Flora in den Kapiteln Flora und Fauna). Mountainbikefans mit Kondition können das Učka-Gebirge auf einer 200 km langen Tour umrunden.
Eine Besonderheit des Naturparks ist das Naturdenkmal Vela Draga mit seinen meterhoch aufragenden Kalksteintürmen an der Nordostflanke des Gebirges. Ein Lehrpfad führt in 0:20 Std. zum Aussichtspunkt des Vela-Draga-Tales; wer hinab gehen und den Kletterern an den bizarren Felsen zusehen möchte, benötigt unbedingt gutes Schuhwerk und weitere 0:30 Std. (Startpunkt ist der Parkplatz unterhalb der Tunnel-Mautstelle, Straße Richtung Vrana). Es gibt auch geführte mehrstündige Wanderungen durch den Canyon.
Den Poklon-Bergsattel erreicht man von Opatija oder Ičići aus. Auf der Strecke gibt es viele gute, preiswerte Restaurants mit schönen Terrassen und Blick über die Kvarner-Bucht. Auf dem Bergsattel steht die Unterkunftshütte Poklon, an der Straße Restaurant-Pension Učka, wo man parken kann. Von hier ist in gut 1:30 Std. Laufzeit auf dem Lehrpfad Plas der 1911 erbaute Aussichtsturm (mit Info-Stelle) auf dem Vojak-Gipfel erreicht. Die schmale, teils in marodem Zustand befindliche Asphaltstraße ist für Pkws gesperrt, man kann aber per Mountainbike hochfahren (→ Anfahrt per Fahrrad). Auf der sehr kurvenreichen Strecke trotz allem auf Gegenverkehr (Forstbetrieb, Radler etc.) achten!
Ein Aufstieg zum Vojak ist lohnenswert,