Der Selbst-Entwickler. Jens Corssen

Der Selbst-Entwickler - Jens Corssen


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bei Entscheidungen

       Schmerzvermeidung in der Konfrontation mit anderen Menschen

       Schmerzvermeidung im Umgang mit der eigenen Software

       Vom erfolgreichen Umgang mit Abweisungen

       Glück ist eine Überwindungsprämie

       Neue Wege gehen

       Das Wichtigste in Kürze

       Statt eines Nachwortes

       Anhang

       Beiträge meiner Gesprächspartner über sich und bestimmte Lebenssituationen

       Verzeichnis der Übungen und Aufgaben

       Register

       Vorwort

      Angesichts der Vernetztheit moderner Unternehmensstrukturen fällt es gerade Global Playern trotz größtem persönlichen Einsatz ihrer Mitarbeiter immer schwerer, die gesetzten Unternehmensziele zu erreichen. Eine zunehmende Leistungsdichte, immer rascher ablaufende Entscheidungsprozesse und unwägbare äußere Faktoren beeinflussen das Management in einer Weise, die persönlichen Erfolg immer öfter dem Zufallsprinzip unterwirft.

      Auf die Dauer ist das demotivierend, und nicht wenige Mitarbeiter in den großen Unternehmen fühlen sich im Sinne der klassischen griechischen Tragödie »unschuldig schuldig«: Sie haben ihr Bestes gegeben, doch der Erfolg bleibt ihnen versagt.

      Dennoch: Als Führungskraft zeichnet man auch für den Misserfolg verantwortlich. Werden sich deshalb in nicht allzu ferner Zukunft immer mehr Manager als Versager fühlen? Werden sie ihren Unternehmen nur mehr in einer depressiven Grundstimmung dienen können? Werden sie nur noch zynisch und sarkastisch auf erlebte Ohnmachtssituationen reagieren?

      Nach einer aktuellen Gallup-Studie haben nur 16 Prozent der deutschen Angestellten Freude an der Arbeit, 14 Prozent haben bereits die innere Kündigung vollzogen und 70 Prozent machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Der Schaden, der dadurch entsteht, geht nach Angaben der Studie in die Milliarden.

      Ich habe diese Demotivation in vielen Beratungsgesprächen kennen gelernt. Immer wieder kommen Ängste, Selbstvorwürfe und Schuldzuweisungen zum Vorschein.

      Aus diesem Grund will ich im Folgenden nicht nur aufzeigen, wie innere Hindernisse überwunden werden können. Vielmehr biete ich eine aus meiner Sicht zeitgemäße Definition von »Erfolg« an, die eine positive Gestimmtheit dem Leben gegenüber und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Beide Faktoren sind für das Erreichen von Zielen unverzichtbar. Mit anderen Worten:

      • Selbst-Management ist erlernbar und notwendiger denn je.

      • Selbst-Management heißt, sich bewusst zu führen und zu entwickeln.

      • Persönlichkeitsentwicklung ist letztlich »Software«-Entwicklung (das heißt: Veränderung der eigenen Einstellung).

      Nach Auffassung von Fredmund Malik, Leiter des renommierten Management-Zentrums St. Gallen, erhöht richtiges Management die Leistungsfähigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit und die Lebensqualität: »Management ist das gestaltende und bewegende Organ einer Gesellschaft und ihrer Institutionen.« Und was für Unternehmen im Allgemeinen gilt, das gilt für unsere Selbst-Entwicklung im Besonderen!

      Nun haben auch Sie sicher schon viel über das erfolgreiche Handeln von »Gewinnern« gehört und gelesen. Und sicher haben Sie alles verstanden und waren begeistert, doch nach einiger Zeit mussten Sie feststellen, dass die anfängliche Euphorie im alltäglichen Einerlei nahezu wirkungslos verpufft ist. Keine Angst – es geht nicht nur Ihnen so! Dabei kennen Sie (und ich und all die anderen) den Wirkungszusammenhang genau: Wissen ohne Bewegung hat noch nie zu merklichen Veränderungen geführt. Und auch umgekehrt gilt: Bewegung ohne Wissen ist stets ziellos und geht ins Leere. Information und Wissen sind heute anerkanntermaßen unsere wichtigsten Ressourcen. Doch was nützt alles Wissen und alle Information, wenn der Einzelne für sich selbst nicht die Voraussetzungen schafft, um das Gewollte auch umzusetzen? So bleibt die alles entscheidende Frage offen: »Warum mache ich nicht das, was ich als richtig erkannt habe?« Allgemein formuliert: Weshalb bleibt so wenig hängen von den zahlreichen praxisorientierten Anleitungen zum erfolgreichen Selbst-Management.

      Die schlichte Antwort: Weil die jeweiligen Erkenntnisse und Vorgaben nicht oft genug wiederholt werden. Die permanente Wiederholung ist »die Mutter des Lernens«, denn nur durch ständige Wiederholung materialisieren sich Ideen auf der Verhaltensebene – ich werde im Folgenden mehrfach darauf hinweisen (und darüber hinaus im Verlauf meiner Ausführungen wichtige Sachverhalte im gebotenen Umfang und an entsprechender Stelle wiederholen)! Es geht nicht darum, einen Zustand zu erreichen, in dem wir alles unter Kontrolle haben. Unser Ziel sollte es sein, im Wachstumsprozess zu bleiben: Schon das Bemühen veredelt das Tun!

      Für den Erfolg genügt es, die persönlich relevanten Informationen immer wieder zu lesen. Das kostet nicht mehr als 15 bis 30 Minuten am Sonntagmorgen. Oder Sie lesen sich täglich eine zentrale Information laut vor, und erst wenn Sie merken, dass diese Information gegriffen hat, wählen Sie eine neue Information – für diesen Zweck habe ich die wichtigsten Aussagen am Ende dieses Buches zusammengefasst (siehe Seite 158).

      Persönliches Wachstum kann natürlich auch gemeinsam mit einem Partner gelingen, indem Sie sich gegenseitig coachen. Hierzu treffen Sie sich mit Ihrem Partner regelmäßig und wiederholen bei diesen Meetings die für Sie wichtigen Inhalte bzw. berichten über das eigene Bemühen. Bitte erteilen Sie sich dabei gegenseitig keine Ratschläge, sondern hören Sie nur zu und fragen Sie nach.

      Die Ausführungen dieses Buches beschränken sich nicht auf analytische Erklärungen, sondern geben auch Anregungen, wie leidvolle Situationen gemeistert werden können. Es mag Sie überraschen, dass ich dabei nicht nur Beispiele aus dem Wirtschafts- und Berufsalltag heranziehe, sondern auch ganz alltägliche Situationen aus dem Privatleben. Das hat zwei Gründe:

      • Zum einen geht es in turbulenten Zeiten wie diesen auch darum, beruflichen Stress nicht ins Privatleben ausstrahlen zu lassen, sondern im Gegenteil das Privatleben als Gegenpol zu nutzen und sich in einem Bereich, in dem man eigenverantwortlich gestalterisch tätig werden kann, »Inseln des Funktionierens« zu schaffen. Das wirkt auch zielfördernd im beruflichen Umfeld. Menschenführung, soziale Kompetenz und Empathie sind bedeutende Faktoren für den beruflichen Erfolg – wer nicht gut drauf ist, wird diesen Ansprüchen auf Dauer nicht genügen können.

      • Zum anderen ist es nicht immer einfach, die im Folgenden beschriebenen Anregungen und Übungen sofort auf den Berufsalltag zu übertragen. Ich rate meinen Seminarteilnehmern, die Anleitungen, die zu einer Veränderung von Denk-und Verhaltensmustern führen, vornehmlich im »neutralen Bereich« umzusetzen. Nutzen Sie als Change-Manager also die Familie, den Freundeskreis, ihre Hobbys usw. als Versuchslabor.

      Die Chance, im neutralen Bereich anzuecken, Kopfschütteln hervorzurufen oder als zu »kantige Persönlichkeit« abgestempelt und bestraft zu werden, sind vergleichsweise gering – auf diese Weise steigen Ihre Möglichkeiten, als »übender Meister« im Lernprozess zu bleiben und sich zu entwickeln, hin zu mehr Selbstliebe, zu mehr Toleranz und zu erfolgreichem Tun.

      Dauerhafter


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