Der Selbst-Entwickler. Jens Corssen

Der Selbst-Entwickler - Jens Corssen


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des selbstverantwortlichen Handelns – das ist die Botschaft, die von diesem Buch ausgeht.

      Aus der Erfahrung und der Erkenntnis heraus, dass die gegenwärtigen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen immer noch bessere, noch effizientere Strategien und Lösungen verlangen, wage ich die Prognose, dass wohl auch in Zukunft noch mehr Lehren und »Management by...«-Techniken den Markt überschwemmen werden. Not macht eben erfinderisch.

      Diesem Trend setze ich die Behauptung entgegen, dass es nicht darauf ankommt, noch mehr desselben zu tun, sondern – frei nach Paul Watzlawick – eine Lösung »zweiter Ordnung« zu finden. Nicht es muss man ändern, sondern sich selbst, genauer gesagt: das eigene Denken, die Glaubenssätze, die uns daran hindern, in Zeiten des Wandels Gewinn bringend handeln zu können! Genau hier liegt, um es einmal salopp zu formulieren, der Hase im Pfeffer. Wer sich buchstäblich nicht selbst entwickelt und damit bereit ist, seine Sicht der Dinge in Frage zu stellen, seine Software zu überprüfen und zu ändern, läuft Gefahr, dass sein Denken zum Auslaufmodell wird und er so den Anschluss verliert.

      Mein sehr geschätzter Kollege Prof. Peter Kruse spricht in diesem Zusammenhang von der Gefahr des vorsichtigen Beharrens auf der gewohnten Funktionsoptimierung. Der knallharte Wettbewerb erfordert jedoch auch mutige Prozessmuster-Wechsel als Strategie für erfolgreiches Change-Management. Die Voraussetzungen dafür schafft, wer sich ganz bewusst entscheidet, ein SELBST-ENTWICKLER zu sein. Er wartet nicht darauf, dass sich etwas ändert, sondern nutzt die Gegebenheiten als Trainingseinheiten für persönliches Wachstum und betrachtet das Leben als Ganztagsschule – ohne Ferien.

      Wenn er zur Bewusstheit über sich, die anderen und den Lauf der Dinge gelangt, wird er den gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen gewachsen sein und sich vom Opferspieler, der am Leben leidet, zum freudig gestimmten Gestalter seines Erlebens und Handelns entwickeln!

      Dieses Konzept – der SELBST-ENTWICKLER – könnte auf Vorbehalte stoßen: Heute seien derlei Dinge Luxus, heute frage keiner, ob wir uns gut entwickeln, heute komme es darauf an, nicht auf der Ersatzbank zu landen, sondern im Spiel zu bleiben und die eigene Position zu behaupten. Die materielle Sicherheit erhalten – das sei gegenwärtig das Ziel!

      Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Entscheidung zum SELBST-ENTWICKLER weder mit pädagogischen noch mit moralischen Beweggründen verknüpft ist. Sie dient allein dem Ziel, durch kluge und pragmatische Selbstführung den Umgang mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit dem Auf und Ab des Lebens erfolgreich zu gestalten:

      • Im Kontext des SELBST-ENTWICKLERS gelingt es leichter, berufliche Herausforderungen und Probleme innovativ und Gewinn bringend anzugehen und dabei die eigenen Potenziale wirksam zu nutzen.

      • Durch die spezielle Art, sich selbst und andere sowie Situationen zu beurteilen, erschafft sich der SELBST-ENTWICKLER auch in schwierigen Zeiten die notwendige Gelassenheit und den Mut, seine Ziele zu erreichen.

      • Die Kenntnis und die bewusste Nutzung geistig-seelischer Gesetzmäßigkeiten (die den ökonomischen durchaus gleichen) versetzen den SELBST-ENTWICKLER in die Lage, auch den Turbulenzen im privaten Bereich mit Würde und wacher Lernbereitschaft zu begegnen.

      Meine Klienten und Seminarteilnehmer vom Wollen zum Tun zu begleiten, das ist meine tägliche Aufgabe als Lehrer und Coach für Persönlichkeits-Entwicklung. Was ich hier an Einsichten, Denkanstößen und Ratschlägen vor Ihnen ausbreite, ist die verdichtete Erfahrung aus dreißig Jahren Umgang mit der »Variable Mensch«, die in einschlägigen Sachbüchern nicht erwähnt wird. Die folgenden Ausführungen beschreiben die Themenschwerpunkte meiner SELBST-ENTWICKLER-Seminare:

      • Exzellentes Selbst-Management

      • Die Persönlichkeit macht den Unterschied

      • Mentale Stabilität im Wandel

      • »Inner Coaching« – von Sportlern lernen

      • Der SELBST-ENTWICKLER macht Umsatz

      • Wie man sich und andere erfolgreich führt

      Die vier Instrumente des SELBST-ENTWICKLERs – Selbst-Verantwortung, Selbst-Bewusstheit, Selbst-Vertrauen, Selbst-Überwindung – sind nach meiner Erkenntnis das Beste, was ich einem Menschen, der sein Leben in seinem Sinn erfolgreich gestalten möchte, anbieten kann. Nutzen Sie meine Erfahrungen und Erkenntnisse auf Ihrem Lebensweg – Sie würden dieses Buch ohnehin nicht in Händen halten, wenn Sie nicht der Ansicht wären, dass Ihnen noch etwas zu Ihrem Glück fehlt.

      Das Was bestimmen Sie – ich sage Ihnen, wie Sie es erreichen können. Das Streben, anders zu sein als die anderen, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, immer in Bewegung zu bleiben und bei allem, was man tut, zu lernen – das korreliert mit privatem und beruflichem Erfolg.

      Wer sich hingegen unreflektiert einem gesellschaftlich anerkannten oder geforderten Idealbild anpasst, läuft Gefahr, seine gerade heute noch Gewinn bringende Einzigartigkeit und seine individuellen Stärken zu vernachlässigen. Er versteift sich auf diese Weise auf ein »Schwächen-Management« – mit unerfreulichen Nebenwirkungen. Nach Fredmund Malik haben erfolgreiche Menschen drei Gemeinsamkeiten:

      • Regeln und Grundsätze disziplinieren ihr Verhalten.

      • Sie erledigen ihre Aufgaben mit großer Sorgfalt.

      • Sie befleißigen sich einer methodisch-systematischen Arbeitsweise.

      Übertragen auf den Kontext einer erfolgreichen Selbstführung heißt das:

      • Ich halte meine eigenen ethischen Grundsätze und Selbstvereinbarungen ein.

      • Ich mache das, was ich tue, so gut ich heute kann.

      • Ich nutze die vier Instrumente des SELBST-ENTWICKLERS konsequent für mein persönliches Entwicklungs- und Erfolgsprogramm – geleitet von dem Wissen, dass nur stetig wiederholte Einsichten zu einer dauerhaften und tief greifenden Veränderung im eigenen Denken führen und sich dann auf der Verhaltensebene materialisieren.

      In diesem Sinn heißt erfolgreich sein, als SELBST-ENTWICKLER das so genannte innere Spiel zu gewinnen, vom Wissen zum Wollen und vom Wollen schließlich zum Tun zu gelangen. Dabei wünsche ich Ihnen viel Freude und Erfolg!

      Jens Corssen

      München, im November 2002

      Was ist Erfolg?

      Ich kenne viele Menschen, die sich in ihrem Beruf über alle Maßen engagieren und dabei depressiv werden. Weil sie sich anstrengen und doch keinen Erfolg haben – eine persönliche Empfindung, die mehr und mehr Menschen wie ein Virus befällt. Wie ist das zu erklären?

      Was vor einigen Jahren mit vergleichsweise einfachen Computer-Netzwerken begann, ist heute mit dem Internet zum Charakteristikum unserer Zeit geworden: Wir sind vernetzt, und das rund um den Erdball. Im schlimmsten Fall erleiden wir das Schicksal, das jeden Global Player treffen kann: In Singapur geht’s drunter und drüber, und Nokia bekommt keine Ersatzteile. Oder Währungs- und Börsenschwankungen haben Millionenverluste zur Folge. Alle Akteure haben ihr Bestes gegeben, aber unter dem Strich haben sie das gesteckte Ziel nicht erreicht.

      Die Arbeit – und damit der Erfolg – insbesondere von weltweit vernetzten Unternehmen ist im Zeitalter der Globalisierung von so vielen Unwägbarkeiten abhängig, dass der Einzelne an seinem Arbeitsplatz oftmals machtlos geworden ist. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist das Engagement von BMW bei Rover in Großbritannien. Nachdem die Sache ausgestanden war, zeigte sich, dass die betroffenen Mitarbeiter, vor allem diejenigen, die sich ihren Aufgaben mit aller Entschiedenheit gewidmet hatten, völlig frustriert waren. Sie hatten sich wirklich angestrengt, sich dem Projekt mit Begeisterung hingegeben und vieles dafür geopfert – und dennoch blieb ihnen der Erfolg auf Grund äußerer Einflüsse versagt.

      Das ist nur ein Beispiel von vielen, aber stets zeigt sich das gleiche Muster: In einer vernetzten Welt kann der einzelne Mitarbeiter leicht zu einer »quantité négligeable«, zu einer vernachlässigbaren Größe werden.


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