Simply Running. Sebastian Hallmann

Simply Running - Sebastian Hallmann


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darauf, dass diese vor Feuchtigkeit geschützt sind. Nicht nur Regen kann das Ende für euer kleines Datenwunder sein, auch euer Schweiß kann einigen Schaden anrichten. Bei Trailläufen packen wir das (Notfall-)Handy in eine Plastiktüte.

      SEBASTIANS

      ANEKDOTE

      TDL FLAGSTAFF

       In der Höhe muss man sich besonders diszipliniert an die Trainingsvorgaben halten, da die dünne Luft keine Fehler verzeiht. So stand ich bei meinem zweiten Höhentrainingslager mit einem Olympiasieger an der Startlinie eines Tempodauerlaufs und war gespannt, wie sich der erste Tempodauerlauf mit ungewohnt wenig Sauerstoff anfühlen wird. Mein Trainingspartner, deutlich erfahrener als ich, sagte, dass er den Pulsmesser genau eingestellt hätte und es piept, wenn wir über das Ziel hinausschießen. Der erste Kilometer leicht bergab verging wie im Fluge, und so kamen wir auf der hügeligen Strecke zum ersten Anstieg, was schnell zu einer andauernd piependen Uhr neben mir führte. Ein kurzer Griff an die Uhr beendete das Gepiepse und ließ uns auf das eigene Körpergefühl vertrauen, wir fanden unseren eigenen Rhythmus auf dieser hügeligen Strecke. Der Pulsmesser lief ja weiter und erlaubte den ein oder anderen Kontrollblick. Die Auswertung der Trainingsdaten nach dem Training ergab einen Top-Tempodauerlauf mit ein paar Pulsspitzen an den Anstiegen. Die Erfahrung war in diesem Fall etwas mehr wert als die Technik, wir sind gut über die Strecke »gerollt«. Auf die technische Bremse zu verzichten, konnten wir uns aber nur leisten, weil wir aus unserem Tempodauerlauf kein Rennen gemacht haben und auch ohne akustisches Warnsignal auf die Signale unserer Körper gehört haben.

      WAS BRAUCHT MAN AB UND ZU?

      Die folgenden Ausrüstungsgegenstände sind an manchen Tagen ein Must-have, meistens jedoch nur eine Option, ohne die es wohl auch gehen würde. Spätestens jetzt ist klar: Wir reden von den Luxusartikeln, die wir ab und zu ausführen (wollen).

      PULSMESSER

      Versteht uns nicht falsch, ein Pulsmesser ist sicherlich ein sinnvolle Sache – wenn man über das notwendige Hintergrundwissen verfügt, um ihn sinnvoll einzusetzen. Mit Hintergrundwissen meinen wir nicht, dass man die Gebrauchsanweisung auswendig singen können muss. Wir meinen sportmedizinisch erhobene, individuelle Leistungsdaten, die euch Werte für die perfekte Nutzung eurer Pulsmessgeräte an die Hand geben. Natürlich könnt ihr von euch selbst erhobene Daten wie euren Maximalpuls in die Uhren eingeben. Das geht in die richtige Richtung, doch es reicht nicht aus. Die feinen Übergänge der einzelnen Belastungsbereiche wird euch eine Pulsuhr nicht mitteilen können. Und einen großen Erfahrungsschatz kann eine Pulsuhr auch nicht ersetzen. Wer sich ohnehin dazu verleiten lässt, einen Tick zu schnell zu laufen, wird am Ende des Laufes trotz zu hoher Pulswerte behaupten, sich aber doch gut gefühlt zu haben. Die optimale Nutzung einer Pulsuhr erfordert neben dem Hintergrundwissen auch eine gehörige Portion Disziplin. Wer die nötige Ruhe und das Vertrauen in sein Training hat, kommt auch ohne Pulsuhr aus. Aber warum listen wir dann die Pulsuhr in unserer Kategorie »Was braucht man ab und zu?«, warum verzichten wir nicht ganz darauf? Weil eine Pulsuhr immer dann Sinn macht, wenn man einen bestimmten Belastungsbereich trainieren will – vorausgesetzt, man hat die genauen Parameter vorliegen.

      REGENJACKE

      Eine Regenjacke benötigt ihr gar nicht so oft, wie ihr vielleicht denkt – vorausgesetzt, ihr wohnt nicht in England. In den meisten Fällen reicht eine wasserabweisende und winddichte Jacke, und so etwas habt ihr ja im Kleiderschrank, weil diese zur empfohlenen Grundausstattung gehört. Diese leichten Jacken sind oft auch atmungsaktiver als die wasserdichten Regenjacken. Selbstverständlich gibt es auch High-end-Produkte, die wirklich angenehm zu tragen sind und bei denen sich das tropische Klima zwischen Jacke und Haut auch in Grenzen hält, diese Jacken kosten dann aber auch eine Stange Geld. Als Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk ist so ein Prachtstück aber immer einen Wunsch wert.

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       Gerade in höheren Lagen ist es gut, von der Regenjacke bis zur Sonnenbrille alles dabei zu haben. In den Bergen gilt: besser haben als brauchen.

      SONNENBRILLE

      Die Autorin läuft am liebsten mit ihrer Drogerie-Stangenwaren-Sonnenbrille, weswegen diese Kategorie auch »Sonnenbrille« und nicht »Sportsonnenbrille« heißt. Neben dem Coolness-Faktor schützt eine Brille natürlich die Augen. Insekten in den Augen sind nämlich niemals ein Vergnügen, und bei starkem Wind fliegen auch noch andere Kleinteile durch die Gegend, was den Einsatz einer Laufbrille rechtfertigt. Wenn ihr euch in höhere Lagen begebt – gerade im Winter bei Schnee –, solltet ihr auch auf einen entsprechenden UV-Schutz bei den Gläsern achten.

      LAUFRUCKSACK

      Bei Trailläufern ist der Laufrucksack Standard, bei allen anderen eher Last als Nutzen. Gerade auf Gebirgstrails ist es notwendig, dass ihr einiges an Ausrüstung mit euch führt. In diesen Fällen gehört in den Rucksack: ein Handy, falls ihr einen Notruf absetzen müsst, Verbandsmaterial, damit ihr gegebenenfalls Verletzungen versorgen könnt und natürlich genug Flüssigkeit für die Tour durch die Wildnis. Eine Notfallschokolade für den kleinen Hunger (Hungerzweig;)) könnt ihr auch noch einpacken. Ein Laufrucksack macht übrigens auch dann Sinn, wenn euer täglicher Lauf zur Arbeitsstelle führt. So könnt ihr Arbeitsmaterialien sicher transportieren. Sonst bietet sich ein Laufrucksack auch noch für einsame Läufe in der Marathonvorbereitung an. Darin könnt ihr dann eine Trinkblase oder Trinkflaschen transportieren, wobei es bei langen Läufen immer netter ist, eine Radbegleitung zu haben, die neben der nötigen Unterhaltung auch für die Verköstigung zuständig ist.

      STÖCKE

      Manche gehen nicht nur am Stock, sie laufen auch damit. Stöcke sind besonders bei Trailläufern beliebt, die ihre Beinmuskulatur im Anstieg mit der Kraft ihrer Arme unterstützen. In der Ebene sind Stöcke beim Laufen eher hinderlich. Wenn ihr euch ab und zu in die Berge wagt und eure Oberschenkel etwas Hilfe benötigen, könnt ihr es ja mal mit Stöcken probieren. Die Autorin des Buchs schwört gerade auf Ultradistanzen darauf.

      SPIKES

      Mittlerweile gibt es schon zwei Arten von Schuhen mit Spikes. Zum einen die schnellen, leichten Schuhe mit üblicherweise sechs kleinen Dornen unter dem Ballen, die auf einer Kunststoffplatte montiert sind, um maximalen Grip auf der Stadionbahn zu generieren. Zum anderen eine Konstruktion aus Ketten und Metallspitzen als Überzieher für die Schuhe, die im Winter zum Einsatz kommt, wenn die Laufstrecken mehr einer Eisfläche als einem Schotterweg ähneln. Beide Arten von Spikes braucht ihr – wenn überhaupt – nicht oft. Spikes für die Bahn braucht ihr wirklich nur, wenn eure Ambitionen sich im Bruchteil einer Sekunde ausdrücken, Spikes für den Schnee, wenn ihr trotz Glätte keine anderen Laufwege oder Laufalternativen findet. Die Autorin dieses Buchs hat weder noch, der Autor beide Arten.

      BUFF ODER SCHLAUCHTUCH

      Für alle, die es nicht wissen: Ein Buff ist eine dehnbare Stoffröhre, die sich exzellent über den Kopf ziehen lässt, um einen Schal oder ein Halstuch zu ersetzen. Durch die Machart lässt es sich sogar zur Mütze oder zum Schweißtuch um das Handgelenk umfunktionieren. Im Winter braucht man es öfter, im Sommer eher weniger, auf dem Trail immer (zur Not als Sonnenschutz).

      TOILETTENPAPIER

      Hoffentlich braucht ihr es nie oder zumindest in den seltensten Fällen, aber Toilettenpapier ist ein absolutes MUSS bei jedem Lauf (meint der Autor). Da das Laufen den Stoffwechsel ordentlich ankurbelt, kann es euch passieren, dass bei einem Lauf nicht nur der Schuh drückt, sondern auch andere Bedürfnisse nach ihrer Erledigung verlangen. Auch wenn dieser Hinweis nicht unbedingt appetitlich sein mag, wir wollen und dürfen ihn euch nicht


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