Sternentage. Frank Westermann

Sternentage - Frank Westermann


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       Frank Westermann

       Sternentage

      3. Band der Serie »Andere Welten«

      FUEGO

      - Über dieses Buch -

      Handlungsort: Ein Inselstaat unter totalitärem Regime

      Die eine Seite: Ein Diktator, geballte Wirtschaftsmacht, Militär und Polizei und ein ausgeklügeltes Unterdrückungssystem

      Auf der anderen Seite: Ein Volk, das von der Hand in den Mund lebt, Slums, Sekten, und Jugendbanden

      … darunter: viele Personen und Gruppen, die Widerstand leisten

      … und mittendrin: Speedy und seine Freunde … und dann sind da noch die Ausserirdischen …

      

       There's a training course where

       boys and girls of real ambition

       start a new job in a factory

       where they're making ammunition

       but it makes them think of stealing

       when they read between the lines

       through the owners of this funfair

       you won't find a ride you like

       just get-a-job, get-a-job

      

       Manufacture rubbish

       although no one can afford it

       you could make a profit

       more than anyone deserves

       so you find you're left with poison

       so you dump it in our water

       and so create the kind of problems

       only radiation cures

       through get-a-job, get-a-job

      

       Oh you young people are revolting

       8 to 5 should give the jolt needed

       in a few years

       you won't feel quite the same

       you'll be playing their get-a-job games

      

      The Beat - »Get–A–Job«

       RÜCKBLICK:

      [Inhaltliche Zusammenfassung von »Kontrolle« und »Inseln der Macht«]

      Speedy wächst in einer Welt auf, die der unseren in nichts nachsteht, d.h. sie ist geprägt von einem Gesellschaftssystem das auf Machtausübung, Unterdrückung, Ausbeutung, Hierarchie und Konkurrenz beruht. Nach einem weiteren Weltkrieg sind weite Teile der Erde in Wüste verwandelt und übriggeblieben sind die beiden Machtblöcke Neu-Ing (Speedys Heimat) und Südliche Inseln.

      Speedy hat große Schwierigkeiten, sich in dieser perfekt organisierten Welt zurechtzufinden, in der es kaum Anzeichen von Widerstand zu geben scheint. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: ein mysteriöser Beobachter taucht auf und warnt Speedy und seine Freunde vor einem drohenden neuen Krieg. Gleichzeitig schlägt auch der Versuch der militanten Gangs fehl, einen Großangriff auf die Regierung zu unternehmen. Noch einmal greift der Beobachter ein und bringt alle vor dem anrückenden Militär in eine andere Realitätsebene in Sicherheit.

      Mit dieser Erde II lernt Speedy eine ganz andere Welt kennen. Hier gibt es kein einheitliches Gesellschaftssystem, sondern eine Menge von Stammesverbänden, die teils in Städten, teils auf dem Land und teils als Nomaden und Wanderer leben. Beim Durchstreifen dieser Welt gerät Speedy - allein oder mit Freunden - von der Anarcho-Stadt, über einen Nomadentreck, der Gefangenschaft in der Geld-Stadt und dem Machtbereich einer sektenähnlichen Zwangsgemeinschaft schließlich in das Dorf, in dem auch Traumschwester lebt, die ihm eine Menge neuer Einsichten vermittelt. Er wohnt hier eine Zeit lang mit Menschen zusammen, die versuchen, herrschaftsfrei und unter Ausnutzung mystischer Elemente im Einklang mit der Natur zu leben. Aber auch dort findet er den Ansatzpunkt zum eigenen Handeln noch nicht.

      Im zweiten Buch wird Speedy auf zunächst unerklärliche Weise in seine Heimatrealität zurückversetzt. Er landet dabei allerdings in einem Knast im Machtbereich der Südlichen Inseln. Eine halb-legal arbeitende politische Gruppe befreit ihn und drei andere aus dem Gefängnis Bergotos und Speedy versucht, sich in seiner neuen Umgebung einzugewöhnen. Er kommt in einer Wohngemeinschaft unter, spielt in einer Band mit und arbeitet politisch in der Gruppe, die ihn befreit hat. Ihr Kampf richtet sich auf den Südlichen Inseln in erster Linie gegen eine Militärdiktatur und die sie stützenden Monopolunternehmen.

      Trotz einiger Erfolge im militanten Widerstand gerät das Handeln der Gruppe bald in eine Phase der Stagnation, deren Ursache einerseits persönliche Differenzen und Machtstrukturen innerhalb der Gruppe und andererseits die Zersplitterung des linken Widerstandes überhaupt und seine fehlende Massenbasis sind.

      Unterdessen trifft Speedy eine Freundin aus Neu-Ing wieder, deren Erzählungen seine Kenntnisse in Bezug auf die verschiedenen Realitäten total verwirren. Außerdem erfährt er, dass sein Freund Lucky in Bergotos einsitzt. Nachdem die Gruppe auseinandergebrochen ist, und die Machthaber im System jetzt ganz offen brutale Unterdrückungsmaßnahmen einleiten, gelingt es Speedy noch, mit zwei anderen Helfern Lucky zu befreien.

      Ihre Flucht endet im Keller eines Hauses, in dem außerirdische Wesen ein seltsames »Spiel« betreiben. Die Außerirdischen Kurzos erklären sich bereit, Speedy und Lucky, die keinen anderen Ausweg sehen, in ihrem Raumschiff mitzunehmen.

      An dieser Stelle beginnen die Sternentage.

      »Durch das Benehmen der beiden Planetarier war es praktisch unvermeidlich, dass eine Katastrophe eintrat, wenn sie auch in dieser Form nicht voraussehbar war. Die einzige Möglichkeit, dies abzuwenden, hätte darin bestanden, sie auf bloßes Misstrauen hin, ihrem Schicksal zu überlassen. Doch so etwas steht sicher nicht im Einklang mit dem Kodex.

       Ich selbst bin mir also keiner Schuld bewusst. Die Katastrophe ereignete sich allein aufgrund der Eigenwilligkeit, Unerfahrenheit und Ignoranz der Planetarier. Sie zeigten nie ein Interesse, etwas von unseren Sitten und Gebräuchen kennen zu lernen. Vielleicht konnten sie nichts verstehen, aber sie bemühten sich auch nicht darum. Die Katastrophe hätte sich genauso gut schon früher vollziehen können. Der Zeitpunkt war reiner Zufall. Die Planetarier tappten sozusagen blind in einem komplizierten, verletzlichen Organismus herum. Dass gerade meine Wandlungsphase der Auslöser war, kann deshalb ebenfalls nur als Zufall angesehen werden.«

      Aus dem Bericht von Obechan-Kol f. vor der Sachkommission

       1.

       KURZOS

      Wenn ich gewusst hätte, auf was ich mich da eingelassen hatte ...

      Aber was hätten wir in unserer Situation sonst tun sollen? Letztlich war auch dieser Schritt keine freie Entscheidung, sondern von den Umständen diktiert.

      Zugegeben, wir wussten überhaupt nicht, was uns erwartete. Niemand vor uns (soweit mir bekannt war) war je in eine ähnliche Lage geraten. Ich dachte erst, es wäre vielleicht so ein Gefühl für mich wie damals, als wir alle vor dem Ebenenwechsler standen.

      Aber es war ganz anders. Der Beobachter war für mich wie ein


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