Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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erschienen und ihr alles viel zu langsam voranging. Aber tapfer hielt sie die anstrengende Therapie durch.

      Dann endlich kam der Tag, an dem Constantin sie und Ulrich abholen konnte aus der Klinik, die für den Jungen schon fast ein Zuhause geworden war. In den Kinderkliniken war es so, daß die Mütter bei ihren Kindern blieben, wenn sie krank waren, in diesem Fall war es so, daß Ulrich in der Nähe seiner Mutter bleiben konnte.

      Die Schwestern liebten ihn und gingen abwechselnd mit ihm spazieren. Manchmal holten ihn Anja und Benny ab, und natürlich machte auch Constantin mal einen Ausflug mit ihm.

      Aber nun sollten sie sich am Tegernsee erholen.

      Während sie nun die ersten Schritte in ihr neues Leben tat, war man in der Behnisch-Klinik traurig, als ihnen Ulrich noch einmal zuwinkte. Aber versprochen war, daß sie öfter zu Besuch kommen würden.

      Auch Dr. Behnisch sah ihnen sinnend nach. »Wunder geschehen doch immer wieder«, sagte er gedankenvoll. »Wer hätte für diese Frau einen Heller gegeben, als sie eingeliefert wurde!«

      »Liebe macht stark und ist die beste Medizin«, sagte Schwester Nora, »ich muß das von Zeit zu Zeit sagen, ohne unseren Ärzten etwas wegreden zu wollen. Sie haben schließlich sehr viel dazu beigetragen. Aber nur wenn man weiß, wofür man leben will, wird alles Bemühen von Erfolg gekrönt.«

      »Schön haben Sie das gesagt, Nora«, erwiderte Dr. Behnisch. »Nun wünschen wir ihnen weiterhin alles Gute.«

      *

      Bevor sie zum Sanatorium fuhren, machte Constantin vor dem hübschen Haus im ländlichen Stil Halt, das Cordula damals so gut gefallen hatte.

      »Ist es immer noch zu haben?« fragte sie.

      »Würdest du es denn auch jetzt noch haben wollen?«

      »Es gefällt mir sehr. Es wirkt so anheimelnd. Ich denke, man kann sich sehr wohl fühlen.«

      »Schau es dir innen an, Cordula«, sagte er. »Hast du so viel Kraft?« Er streckte ihr beide Hände entgegen.

      »Ich kann mich ja auf dich stützten«, sagte sie mit einem besonderen Ausdruck. »Du gibst mir Kraft.«

      »Constantin ist ja auch stark«, sagte Ulrich sofort. »Das Haus hat dir doch schon mal so gut gefallen, Mami. Aber jetzt sieht es noch schöner aus, wo die Rosen alle blühen. Sie duften ganz toll. Du hast Rosen doch so gern, Mami.«

      Wie seine Augen strahlen konnten, wie fröhlich er nun wieder war! Es erfüllte Cordula mit einer tiefen Freude. Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt, Ulrich wieder so unbeschwert zu sehen.

      »Ja, dann schauen wir es uns einmal an«, sagte Constantin mit heiterem Lächeln.

      Dann schloß er die Tür auf. Sie traten in eine helle Diele, die mit Bauernmöbeln ausgestattet war und sehr anheimelnd wirkte. Gleich darauf kam man in den großen behaglichen Wohnraum, der genauso eingerichtet war, wie Cordula es liebte.

      »Es ist sehr hübsch«, sagte sie leise.

      »Sogar ein Fernseher ist da«, rief Ulrich aus, denn neuerdings interessierte er sich auch schon für einige Sendungen.

      »Könnten wir es mieten?« fragte Cordula stockend. »Es wäre doch schön für die Wochenenden und Ferien, im Sommer wie auch im Winter.«

      »Du kannst es bestimmen, wie du willst, Cordula. Ich habe es für euch gekauft – damals schon. Aber nun bin ich glücklich, daß es bald bewohnt werden wird.«

      Während Cordula all dies erst begreifen mußte, jubelte Ulrich schon los. »Das ist toll, da brauchen wir doch gar nicht mehr ins Sanatorium zu gehen!« rief er aus.

      »Doch, das muß sein«, erklärte Constantin, »aber die vier Wochen werden auch vergehen, und dann mache ich mit euch Urlaub. Dann sind wir für immer zusammen.«

      »Constantin ist lieb. Gell, Mami, nun heiratet ihr auch?«

      Cordulas Augen standen voller Tränen. Sie umarmte Constantin und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter.

      »Du bist zu lieb«, flüsterte sie. »Ich danke dir für alles, Constantin. Ich weiß durch dich erst, was Liebe ist.«

      *

      Die vier Wochen im Sanatorium vergingen rasch. Cordula erholte sich prächtig, und Ulrich tat die Luft am Tegernsee auch gut, denn er war ein ganzes Stück gewachsen. Viel zuzusetzen hatte er sowieso nicht gehabt.

      Sie bekamen Besuch von André, Anja und Benny, und auch bei ihnen ging nun alles in geregelten Bahnen. Tessa hatte bekommen, was sie wollte, und was sie nun aus ihrem Leben machte, war ihre Sache. André hatte das Haus verkauft. In Kürze wollten sie eines in einem anderen Vorort beziehen.

      Natürlich kam Constantin, sooft er nur konnte. Da er in der Firma alles in den Griff bekommen hatte und mit den Mitarbeitern auch gut auskam, konnte er sich das Zusammensein mit Cordula und Ulli gönnen. Außerdem mußte das Haus fertig eingerichtet werden.

      Die Hochzeit wurde auch bereits geplant, und sie sollte hier stattfinden. Cordula genoß es, Pläne zu machen. Sie konnte sich über jeden Tag freuen, und sie hatte nicht die geringste Sehnsucht mehr nach der schillernden Welt des Films.

      Sie hatte sich sehr verändert, und Constantin fand sie schöner denn je mit dem verinnerlichten Ausdruck. Nichts bedeutete ihr jetzt mehr als das Leben mit Constantin und Ulli. Sie hatte keine Sehnsucht nach der weiten Welt, sie war in ihrer kleinen Welt glücklich und zufrieden.

      Bei ihrer Hochzeit wurde es auch den anderen offenbar, daß sich hier zwei Menschen das Jawort gaben, die durch Höhen und Tiefen gegangen waren und nun in tiefer Liebe verbunden wurden.

      »Es war eine schöne Hochzeit«, sagte Dr. Behnisch zu Dr. Norden. »Cordula Bürgner hat ihren Weg in ein glückliches Leben gefunden. Jenny und ich sind froh, daß wir helfen konnten.«

      »Fee und ich freuen uns auch«, sagte Daniel.

      Wie vielen Menschen schon hatten sie beistehen können. Der Dank war ihnen gewiß. Auch der von Gertraud Bergen, die regelmäßig zu den Nachuntersuchungen zu Dr. Norden kam. Sie war eine ausgeglichene Frau geworden. Karina Bergen hatte sich zwangsläufig eines Besseren besonnen und war ihren Kindern eine leidlich gute Mutter geworden. Aufs Spiel setzen wollte sie nichts.

      Fee freute sich, wenn Daniel von Gertraud erzählte.

      »Man darf die Hoffnung nicht aufgeben.«

      »Das werden wir auch nie tun, Liebes«, sagte Daniel zärtlich.

Glück auf Rezept

      Besorgt sah Franzi Buchholz, wie sich ihr Chef Dr. Derksen schon zum zweiten Mal an den Kopf griff und ein Stöhnen unterdrückte.

      »Fehlt Ihnen etwas, Herr Doktor?« fragte sie leise.

      »Es ist dieser verdammte Föhn!« stieß er hervor. »Machen wir für heute Schluß.«

      »Vielleicht sollten Sie doch besser zum Arzt gehen. Ich könnte Ihnen Dr. Norden empfehlen.«

      Er versuchte ein Lächeln, das aber verzerrt wirkte. »Ich kenne Dr. Norden. Vielen Dank, Franzi. Sie scheinen sich aber auch nicht wohl zu fühlen.«

      Ihm war es aufgefallen, daß sie schon ein paar Tage nicht mehr die frische Farbe hatte, wie er es gewohnt war.

      Er mochte die junge Frau. Franzi Buchholz war schon vier Jahre bei ihm. Gleich nach der Handelsschule war sie als Auszubildende in sein Ingenieurbüro gekommen. Er hatte bald erkannt, daß sie nicht nur vielseitig interessiert war, sondern auch als technische Zeichnerin überdurchschnittlich begabt. Außerdem war sie in allen Büroarbeiten perfekt.

      So bekam sie auch von ihm ein überdurchschnittliches Gehalt, und das konnte sie brauchen. Sie mußte für ihre kränkelnde Mutter sorgen.

      Daß sie es nicht leicht hatte, wußte Frank Derksen


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