Fantasy. Martin Hein
31: Fredi hat zum ersten Mal Sex mit einem Mann
Kapitel 32: Fredi und Dean heiraten
Kapitel 33: Fredi ist mit Leib und Seele Vater
Kapitel 34: Einmal mehr Fantasy
Kapitel 35: Mit ihren Liedern öffnen Fantasy ihr Herz
Kapitel 36: Das erste Mal im Fernsehen – und alles geht schief
Kapitel 38: Geld ist nicht alles … aber es ist schön, wenn man welches hat!
Kapitel 39: Martins Mutter und sein Stiefvater
Kapitel 40: Martin und Fredi können keine Noten lesen
Kapitel 41: Fredi entdeckt einen neuen Stern am Schlager-Himmel: Vanessa Mai
Kapitel 42: Blick hinter den Vorhang …
Prolog:
Danke, Andrea Berg! Du hast an Fantasy geglaubt, und nun gibt es kein Halten mehr …
Es ist der 14./15. Juli 2017 und 20.000 Menschen jubeln uns im Fußballstadion des SG Sonnenhof Großaspach (bei Stuttgart) zu. Andrea Berg, die „Königin des deutschen Schlagers“ (mit mehr als 13 Millionen verkauften Tonträgern), hat zu ihrem jährlichen Live-Sommerkonzert geladen – und wir sind auch wieder mit dabei. Wir kennen und lieben Andrea Berg seit vielen Jahren, sie hat unseren Aufstieg nicht nur leibhaftig miterlebt, sondern maßgeblich gefördert und stets positiv beeinflusst. Wir sind uns ganz sicher, dass wir es ohne Andrea niemals so weit gebracht hätten: Liebe Andrea, wir danken dir von ganzem Herzen, dass du an uns geglaubt hast! Kurz bevor wir Andrea Berg kennenlernten, waren wir uns eigentlich sicher, in musikalischer Hinsicht alles hinzuwerfen und doch besser mit unseren erlernten Berufen Geld zu verdienen. Doch dann engagierte uns Andrea – und der Erfolg wurde mit jedem Konzert größer.
* * *
Das sagt Andrea Berg:
Ich kenne die beiden Jungs von Fantasy seit langem; damals traten sie noch als Solo-Künstler auf und dachten nicht im Traum daran, dass sie einmal so erfolgreich werden würden. Ich war zu der Zeit ja auch noch nicht so erfolgreich wie heute und sang bei großen Schlagerpartys und Stadtfesten. Also immer draußen auf der grünen Wiese. Dort gab es Wohnwagen, in denen man sich umgezogen hat. Das war wirklich die alte Rock’n’Roll-Zeit, und der Freddy hatte damals schulterlange Locken, dieses Bild werde ich nie vergessen. Sie haben Modern Talking imitiert, Freddy war Thomas Anders und Martin Dieter Bohlen. Das war zum Brüllen komisch! Ich mochte die beiden auf Anhieb, und wir hatten hinter der Bühne immer viel Spaß, vor allem konnte man mit ihnen entspannt ein Bier trinken, da sie ja wie ich aus dem Rheinland kommen.
Als ich mit Hansi Möllering anfing, Anfang der 2000er Jahre eigene Tourneen zu veranstalten, wollten wir unbedingt ein Vorprogramm haben. Mir fielen Martin und Freddy ein, also sagte ich zu Hansi: „Weißt du was, wir holen uns die zwei Jungs. Mit denen hat man Spaß, sie machen Musik für die Menschen. Die sind wie ich. Ruf sie doch bitte mal an.“ Und als hätten die beiden geahnt, was wir planten, rief eines Tages Martin bei Hansi an und fragte ihn, ob er nicht mit mir reden könne. Sie würden dringend Jobs suchen, um Geld zu verdienen. Hansi Möllering erklärte ihm dann, dass ich sie hin und wieder für halbstündige Auftritte vor meinen Konzerten buchen wolle. Erst später haben wir erfahren, dass die beiden wirklich absolut pleite waren und mit dem Gedanken spielten, mit ihrer Musik aufzuhören, weil sie keinen einzigen Pfennig auf der Pfanne hatten.
Nun erst recht. Wir wollten sie unbedingt dabeihaben! Wir fingen mit zwei, drei Konzerten an, und die beiden haben es wirklich toll gemacht. Die Leute waren total begeistert. Weil sie einfach Musik für die Fans machen. Sie gehen raus auf die Bühne, machen Musik, machen Quatsch und sind absolut authentisch. Genau diesen Unterhaltungsfaktor wünschte ich mir für meine Shows. Das war wirklich klasse. Wir engagierten sie dann mehrere Jahre hintereinander und tourten gemeinsam quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. In meiner Live-Zeit waren das für mich die schönsten Konzerte, weil wir nach der Show immer wie eine große Familie zusammensaßen und Blödsinn machten.
Als ich 2003 mit meinem ersten Echo geehrt wurde, feierten wir zusammen die ultimative Echo-Party; wir spielten einen Tag später in einem ganz kleinen, verschlafenen Nest und haben danach bis früh morgens gefeiert. Freddy und Martin haben immer den Moderator der TV-Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst, Eduard Zimmermann, nachgemacht, sie hatten überhaupt nur ganz verrückte Sachen im Kopf. Man könnte auch sagen, die beiden hatten einen an der Waffel. Aber ich glaube, ich habe noch nie so laut über jemanden gelacht wie über diese beiden liebenswerten Chaoten. Wir hatten so viele tolle Momente zusammen, vor allem diese unbändige Freude daran, die Menschen mit unserer Musik ein kleines bisschen unbeschwerter zu machen. Das war absolut klasse und ist in der Musikbranche nicht selbstverständlich. Ich fand es sensationell, dass sie bei meiner Tournee dabei waren.
Heute habe ich meine eigene Band dabei, aber mit Fantasy war alles so herrlich unbefangen. Wir sind einfach losgefahren und haben Mucke gemacht. Im Grunde sind wir drei uns ziemlich ähnlich. Dieses Spontane vermisse ich heute manchmal schon. Die Zeit mit den beiden Jungs werde ich nie vergessen. Zum Glück sehen wir uns auch heute noch regelmäßig, weil Andreas Ferber, der Sohn meines Mannes Uli Ferber, das Management von Fantasy macht und die beiden auch regelmäßig in unserem Hotel in Kleinaspach auftreten. So wie dieses Jahr bei meinem Live-Open-Air „Heimspiel“, da standen sie wieder gemeinsam mit mir auf der Bühne.
Die Fans hatten riesigen Spaß. Und man sah wieder einmal, wie sehr die Menschen klassische Unterhaltungsmusik brauchen. Bei Fantasy hatte ich in all den vielen Jahren nicht ein einziges Mal das Gefühl, dass sie nicht glücklich sind mit ihrer Musik. Genau das ist der Schlüssel zum Erfolg. Das Geheimrezept. Wenn man das, was einem wichtig ist, aus Überzeugung und mit Leidenschaft macht und absolut dahintersteht, dann findet man auch Erfüllung. Und man schafft es bis ganz nach oben. Fantasy leben ihre Schlager, sie füllen das Genre total aus, und sie haben große Freude daran. Deswegen sind sie auch authentisch – und lassen sich nicht zähmen. An den beiden beißt sich jeder die Zähne aus.
Wir spielten mal in Magdeburg ein Konzert. Ich hatte meine damalige Plattenfirma Ariola eingeladen und sagte: „Guckt euch doch mal bitte die Jungs an.“ Hansi Möllering war begeistert: „Mein Gott, wenn ich diese Chance hätte, dann würde ich schon am Tag vorher nach Magdeburg laufen und vor der Halle warten, damit ich auch ja pünktlich zum Gespräch mit den Plattenbossen da wäre.“ Ich lachte und erklärte ihm: „Du schon, Hansi, aber das sind Fantasy.“
Natürlich kamen sie dann zu spät! Martin rief an und sagte, sie stünden im Stau. Ihr Auftritt sollte um 19.30 Uhr sein, das Gespräch mit Sony im Anschluss. Sie wussten, dass es eine einzigartige Chance für einen Plattenvertrag war. Um 20 Uhr waren sie immer noch nicht da. Um 20.15 Uhr bin ich dann auf die Bühne und habe meine Show gemacht. Sie hatten tatsächlich ihre Chance verpasst. Einige Zeit später kamen sie dann doch noch zu Ariola – weil man Gutes ja zum Glück nicht