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empfangen: Die Bewoh­ner klau­ten ihm seine Ziege und schlach­te­ten sie. Die Haut spannten sie über ei­nen Rahmen und erfanden so die Bodhrán, die irische Halb­trom­mel. Zur Re­de gestellt, fiel ihnen keine bessere Aus­rede ein, als dass sie mit der Zie­gen­haut wenigstens etwas Nütz­liches angefangen hätten.

      Hauptattraktion des Städtchens sind die Skerries Mills, nämlich eine Was­ser­müh­le und zwei Windmühlen, ge­ra­de 10 Geh­minuten vom Bahnhof. Der Fischer­ort hat zu­dem einen weit­läu­fi­gen Strand, über den man bei Ebbe hi­nü­ber zur Insel She­nicks wan­dern kann. Wer zu spät kommt, den bestraft die Flut. Eine sicherere Al­ter­na­tive ist der Spa­zier­gang vom Süd­ende des Strands über die Klippen zur Lough­s­hinny Bay. Etwas au­ßerhalb, auf hal­bem Weg nach Bal­brig­gan, thront Ard­gil­lan Castle auf einer An­höhe über der Küste. Das 1738 er­bau­te Schloss ist im al­ten Stil eingerichtet und birgt eine Dauerausstellung alter Land­kar­ten. Sehens­wert ist auch der Park mit sei­nem viktorianischen Ge­wächs­haus. Auf Lady’s Stairs, der Fuß­gänger­brü­cke zwi­schen Park und Strand, soll von Zeit zu Zeit eine weiße Frau he­rum­geis­tern.

      ♦ Mills: Tägl. 10.30-17.30 Uhr (Okt.-März bis 16.30 Uhr); Eintritt 9 €, www.skerriesmills.ie. Castle: Haus Führungen tägl. 11, 13, 15 Uhr, Juli/Aug. auch Sa/So 16 Uhr. Führung 7 €. Gar­ten tägl. 9-21, Winter bis 17 Uhr, Eintritt frei. Zu erreichen mit Bus 33 ab Skerries. ardgillancastle.ie.

      Touristischer Höhe­punkt in Irlands kleinstem County ist das mit­tel­al­ter­liche Städtchen Car­lingford, das mit seinen guten Wan­der­mög­lich­kei­ten auch einen län­ge­ren Auf­ent­halt lohnt. Ausländer trifft man kaum, die meisten Urlauber sind katholische Iren aus dem Norden.

Das frühere Waschhaus der Zisterzienserabtei Mellifont

      Das frühere Waschhaus der Zisterzienserabtei Mellifont

      Highlights

      ◊ Mellifont - eine eindrucksvolle Klosterruine mit Kapitelsaal, roma­ni­schen Rundbögen und Waschhaus.

      ◊ Monasterboice - Bilder in Stein erzählen auf Hochkreuzen die bib­lische Ge­schichte.

      ◊ Spirit Store - bierselige Gemütlichkeit in Dundalks bestem Pub; und beim Rockkonzert geht die Post ab.

      ◊ Ghan House - irische Kochkunst als Gourmetmenü oder Wo­chen­end­semi­nar.

      ◊ Táin Trail - aussichtsreicher Rundwanderweg auf der Cooley-Halb­insel.

      Das County Louth (sprich: Lauth), zu dem die Küste nördlich von Dublin über­wie­gend gehört, ist eine re­pu­bli­ka­nische Hochburg. Unter der Teilung Ir­lands hat ge­rade die kleinste irische Pro­vinz besonders gelitten, und umso grö­ßer sind die Hoff­nun­gen, die ent­lang der Achse Dublin - Belfast mit der poli­tischen Entspannung in Ulster ver­bun­den sind.

      Vom Aschenputteldasein eines tristen Industrieorts hat sich das 40.000 Ein­woh­ner zählende Drogheda (sprich: Droreda) zu einer schmucken Ein­kaufs­stadt gemausert.

      Gerade eine halbe Zugstunde von Dub­lin entfernt, profitiert Drogheda von den vie­len Pendlern, die hier zu deut­lich günstigeren Preisen wohnen und das in der Haupt­stadt verdiente Geld aus­geben. Viel getan hat sich besonders am Fluss, wo neue Parkhäuser und Ein­kaufs­zentren entstanden, allen voran das avantgardistisch schrä­ge Scotch Hall Shopping Centre. Noch nicht ent­deckt ist dagegen das Viertel auf dem Millmount Hill, das mit ein wenig Farbe und ein paar Bäumen ein schmu­ckes Wohnquartier abgeben könnte. Außer den Shopping Malls lockt vor allem der Fun­tasia Waterpark Jung und Alt. Das Spaß­bad zwischen Stadt und Auto­bahn­aus­fahrt Nr. 9 hat über Wasser­spie­le hinaus auch Kletterwände und einen Hochseil­gar­ten (www.funtasia.ie).

      Stadtgeschichte

      Die Stadt wurde 910 von den Wi­kin­gern gegründet, denen es keine Prob­le­me bereitete, mit ihren nach heutigen Maß­stäben kleinen Schiffen den Boy­ne noch einige Meilen flussauf zu fahren. Des­halb liegt die Stadt nicht unmittel­bar am Meer, sondern 5 km land­ein­wärts an einer Furt, an der der Han­dels­weg zwi­schen Ulster und Meath den Boyne durchquerte. Die Nor­man­nen errichteten eine Brücke, dehnten die Siedlung auch auf das Südufer aus und befestigten sie. Bald war Drogheda eine der größten Städte des Landes. Wä­re es seit dem 15. Jh. nicht nur am Ran­de des englischen Einflussgebietes ge­legen und immer wieder von den ein­ge­sessenen irisch-katholischen Fürsten aus Ulster bedroht worden, könnte es heu­te die Stelle von Dublin einnehmen.

      1649 überzog Cromwell, so berichtet es wenigsten die dem Diktator wenig ge­wo­gene Überlieferung, das gerade eroberte Drogheda mit einem blutigen Mas­saker, bei dem 3300 Bürger von den marodierenden Soldaten getötet wur­den. Andere ließ er als Sträflinge auf die Zuckerplantagen nach Barbados ver­schleppen. Auch im Zwist zwischen Wilhelm von Oranien und Jakob II. setz­te die Stadt auf die fal­sche, näm­lich ka­tholische Seite und wurde dafür nach der Schlacht am Boyne wie­derum ge­plün­dert. Die heute leeren und nutz­lo­sen Lagerhäuser am Kai zeu­gen von einem klei­nen Wirtschaftswunder in der viktorianischen Zeit, als in Dro­ghe­das Eisen­gie­ße­reien die Funken stoben und in den Textilmanufakturen die Web­stühle klap­per­ten. Das 1855 erbau­te Eisenbahnviadukt ist das auffälligste der damaligen In­dustrie­ar­chitektur. Heu­te ist der größte Betrieb ein Ze­ment­werk. An berühmten Persön­lich­kei­ten schmückt sich Dro­ghe­da mit dem Su­per­marktmagnaten Ben Dunne, der hier seine Karriere als Lehr­ling in ei­nem Textilgeschäft begann.

      Sehenswertes

      Highlanes Gallery: Die in der be­hut­sam um­ge­bauten Kirche des früheren Fran­zis­ka­ner­klosters eingerichtete stä­d­ti­sche Galerie zeigt anspruchsvolle Wech­selaus­stel­lungen zeitgenössischer Kunst sowie gelegentlich auch Werke aus dem eige­nen Fun­dus, einer bis ins 18. Jahr­hun­dert zu­rückreichenden Ge­mäl­de­samm­lung. Das angeschlossene Ta­ges­café wirkt ein­la­dend, die warme Küche konnte bei sat­ten Preisen aber nicht überzeugen.

      ♦ Mo-Sa 10.30-17 Uhr. Eintritt frei. Laurence St, www.highlanes.ie.

Highlanes Gallery: Kunst in der Kirche

      Highlanes Gallery: Kunst in der Kirche

      St Peter’s Church: Das Wahrzeichen der Stadt. Das neugotische Bauwerk (1791) selbst ist kaum der Rede wert, birgt aber die Reliquien von Oliver Plunkett (1629-1681). Der 1975 heilig ge­spro­che­ne Erzbischof von Armagh war das Op­fer der engli­schen Angst vor „päpst­li­cher Verschwörung“ und endete nach die­ser aus heu­ti­ger Sicht haltlosen An­kla­ge in London am Galgen. Sein Kopf kam später nach Dro­g­heda, der Körper ruht in der Nähe von Bath.

      St Laurence Gate, das sich in der öst­li­chen Verlängerung der West Street trut­zig dem Autoverkehr in den Weg stellt, war das Vorwerk eines Tores der al­ten Stadt­mauer. Mit seinen zwei Tür­men ist es eine kleine Festung für sich.

      Millmount Hill: Der Hügel auf dem Süd­ufer mag ein vorgeschichtlicher Grab­tu­mu­lus sein - er wurde nie näher er­forscht. Auf seiner Spitze errichteten die Engländer 1808 einen Martello-Turm, der im Bürgerkrieg hart um­kämpft wurde und dabei sein Oberteil ver­lor, doch auch als Stumpf noch ein gu­ter


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